Quotencheck

«Hart aber fair»

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Nicht selten muss Frank Plasberg mit seinem Talk gegen harte Konkurrenz antreten – schadete das in den vergangenen Monaten auch den Quoten?

Seit knapp zwei Jahren talkt Frank Plasberg inzwischen schon im Ersten, und auch wenn es nicht für den begehrten Sendeplatz am Sonntagabend reichte – «Hart aber fair» schlägt sich mittwochs meist recht wacker. Als sich der Talk Mitte August des vergangenen Jahres aus der Sommerpause zurückmeldete, sahen im Schnitt 2,95 Millionen Menschen zu, eine Woche später steigerte sich die Sendung sogar auf 3,19 Millionen, was einem Marktanteil von 14,0 Prozent beim Gesamtpublikum entsprach.

Das an diesem Abend diskutierte Thema interessierte offensichtlich auch die Jüngeren: „Armutszeugnis für die Schule - sparen wir die Zukunft unserer Kinder kaputt?“ erwies sich mit 670.000 Zuschauern im Alter zwischen 14 und 49 Jahren sowie 7,0 Prozent Marktanteil als eine der erfolgreicheren Ausgaben in dieser Publikumsgruppe. Nur sieben Tage später ging es dagegen mit auf 5,3 Prozent nach unten – das provokante Thema „Deutsch ist, wenn 's vom Kirchturm läutet - wie angepasst müssen Zuwanderer sein?“ erwies sich dafür insgesamt mit 3,43 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 15,0 Prozent als äußerst populär.

Werte, mit denen «Hart aber fair» in den kommenden Wochen nicht mehr mithalten konnte, zudem ging es beim jungen Publikum für die Talkshow weiter nach unten. Den vorläufigen Tiefpunkt markierte das Thema „Absturz aus Gier - verzocken Banker unseren Wohlstand?“ Mitte September: Nur noch 3,8 Prozent der 14- bis 49-Jährigen konnten sich für die ARD-Sendung begeistern, Mitte Oktober war gegen harte Fußball-Konkurrenz sogar gerade mal noch ein Marktanteil von 2,4 Prozent drin. Hierbei sah es übrigens auch beim Gesamtpublikum nicht gut aus: 2,17 Millionen Zuschauer sorgten an diesem Abend für 8,1 Prozent Marktanteil.

Und auch am 19. November 2008 musste «Hart aber fair» Federn lassen und kam nicht über 1,96 Millionen Zuschauer hinaus – im Normalfall schalteten allerdings meist eine Million Menschen mehr ein. Auf das größte Interesse der vergangenen Saison stieß übrigens ausgerechnet ein internationales Thema: „Blutige Trümmer in Gaza - wie weit geht unsere Solidarität mit Israel?“ frage Frank Plasberg Ende Januar seine Gäste und erreichte damit im Schnitt 3,84 Millionen Zuschauer. „20 Jahre nach dem Mauerfall - viel Geld, wenig Gefühl“ kam schließlich sieben Tage später mit 3,66 Millionen Zuschauern auf starke 16,2 Prozent Marktanteil.
Zu den erfolgreichsten Sendungen zählte auch eine sehr ruhige Ausgabe der Talkshow, in der sich mit Amoklauf von Winnenden befasst wurde. „Schule der Angst - was macht Kinder zu Amokläufern?“ versammelte Mitte März – übrigens eine halbe Stunde später als sonst – noch 3,71 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher, sodass der Marktanteil auf 17,1 Prozent kletterte. Hierbei konnte übrigens auch beim jungen Publikum das größte Interesse festgestellt werden: Mit 880.000 Zuschauern im Alter zwischen 14 und 49 Jahren erzielte «Hart aber fair» an diesem Abend einen Marktanteil von 9,4 Prozent in dieser Gruppe.

Eine etwas schwächere Phase ab Mitte April, in der Plasberg insgesamt mehrere Wochen hintereinander teils nur einstellige Werte unter dem Schnitt verzeichnete, konnte zuletzt wieder überwunden werden. Im Schnitt erreichten die 33 gesendeten Ausgaben 2,94 Millionen Zuschauer und 12,3 Prozent Marktanteil – im Jahr zuvor kam der Talk noch auf 3,12 Millionen. Das Fernduell mit «Anne Will» ging übrigens klar verloren, wenngleich die Sonntags-Talkerin vom stets starken «Tatort» vergleichsweise wenig profitieren konnte und auf 3,75 Millionen Zuschauer kam. Beim jungen Publikum erzielte Plasbergs Sendung mit 490.000 Zuschauern übrigens nur schwache 4,8 Prozent.

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