Sonntagsfragen

Sonntagsfragen an Simon Müller-Elmau

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Er räumt in der ARD-Soap «Marienhof» auf: Produzent Simon Müller-Elmau, seit Anfang des Jahres bei der Soap, erklärt im Interview mit Quotenmeter.de die derzeitigen Schwächen seines Formats.

Wer ist denn für Sie das Vorbild in Sachen Soap-Produktion?
«Alles was zählt» hat dort neue Maßstäbe gesetzt – sie erzählen die Geschichten mit Semi-Dokumentarischem Ansatz, das ist wirklich toll. Das ist übrigens genau die Art des Geschichtenerzählens, die ich besonders gerne habe. Zur Zeit ist aber «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» das absolute Vorbild – der Relaunch ist voll geglückt. Ich denke, man kann offen sagen, dass sich derzeit alle Soap-Produzenten an «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» orientieren.

Mal wieder…
Ja, mal wieder. Auch inhaltlich passt da alles. Die Storys werden aus klaren Perspektiven erzählt. Wir wollen dort auch hinkommen, das geht allerdings nicht von einem Tag auf den anderen. Ein Dreivierteljahr braucht man schon, bis alle Dinge greifen, die geplant sind. Vom Sender haben wir jetzt zunächst Zeit bis Herbst und sollten bis dahin möglichst wieder bei zehn Prozent der Werberelevanten liegen.

Und wenn nicht? Klingt nach einer Frist?
Das hängt vom Sender ab, was passiert, wenn das nicht gelingt. Das liegt aber auch an Marktforschungen: Sagen die Menschen, dass der Relaunch gelungen ist? Das wäre ein gutes Zeichen. Angst vor einem Ende des «Marienhofs» habe ich jedenfalls nicht, falls Sie das denken. Wir stecken momentan in einer schwierigen Zeit, aber wir werden da auch wieder rauskommen.

In wie fern ist denn auch «Eine für alle» am Quotental schuld? Die Serie holt nach Ihnen nur zwei Prozent.
Richtig – «Eine für alle» tut ihr Übriges dazu. Wir hatten damals als wir in Doppelfolgen liefen im Schnitt 9,5 Prozent – jetzt ist es ein Prozentpunkt weniger. Ich hoffe ja, dass sich «Eine für alle» noch fängt. «Anna und die Liebe» ist dies mit zwei Geschichten, die um Weihnachten rum funktioniert haben, auch geglückt.

Aber «Eine für alle» müsste die Werte verdreifachen um oberhalb des Schnitts zu liegen.
Und verfünffachen, dass alle wirklich happy sind. Das kann aber funktionieren: Steigert man sich erst einmal auf vier Prozent, dann sind die sechs Prozent nicht mehr weit.

Wie sehr macht Ihnen denn das jetzt starke «Anna und die Liebe» zu schaffen?
Das tut natürlich weh. Es ist nie gut, wenn sich zwei tägliche Serien kannibalisieren – wir hoffen jetzt, dass wir Sat.1 wieder mehr abknapsen können.

Welche Geschichten wollen Sie erzählen, damit das funktioniert?
Wir haben eine große Liebesgeschichte, die wir Telenovela-artig erzählen. Nick, gespielt von Hendrik Borgmann, und Tony sind darin die Hauptfiguren. Der Handlungsbogen wird sich wirklich über ein ganzes Jahr erstrecken. Außerdem kommen neue Figuren wie Ruth und Lea dazu – das sind zweieiige Zwillinge. Der «Marienhof» wird die beiden aufnehmen – und da sind wir wieder bei einem Gefühl, das es in den 90ern ganz stark gab: Im «Marienhof» gibt es ein starkes Gemeinschaftsgefühl – man ist nie allein.

Herr Müller-Elmau, danke für das Gespräch.

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