Superstar-Schlagzeilen, Ahornallee-Probleme und viele Serien-Flops bei Sat.1

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Immer häufiger zeigte «Wer wird Millionär?» Schwächen beim jungen Publikum – denn der Quoten-Schein trügt: Insgesamt sehen zwar noch immer rund sieben Millionen Menschen zu, doch vor allem die Jüngeren meiden die Spiel-Show immer häufiger. Das belegt nun auch eine für das Nachrichtenmagazin "Focus" erstellte Auswertung von "Media Control". Demnach lag der Altersdurchschnitt der «Wer wird Millionär?»-Zuschauer im vergangenen Jahr bei 55 Jahren, 2000 war das Publikum im Schnitt noch 45 Jahre alt. Damit gehört «Wer wird Millionär?» mittlerweile zu den fünf "ältesten" Sendungen von RTL. Spitzenreiter ist im Übrigen eine weitere Show mit Jauch: Bei der «5 Millionen SKL Show» ist das Publikum im Schnitt 56 Jahre alt.

Das dürfte die Intendanten gefreut haben: Für den geplanten Sonntags-Talk von Anne Will wird die ARD erheblich weniger ausgeben als für die Vorgängersendung «Sabine Christiansen». Aus ARD-Kreisen hieß es, Will erhalte für die komplette Produktion pro Jahr über eine Millionen Euro weniger als Christiansen, die dem Vernehmen nach neun Millionen Euro bekam.

Der «Tatort» wird multi-kulti: „Wir freuen uns, mit Mehmet Kurtulus den ersten türkischstämmigen «Tatort»-Kommissar präsentieren zu können. Kurtulus sei ein bemerkenswerter Schauspieler, der die Tradition großer Hamburger «Tatort»-Kommissare fortsetzen werde“, NDR-Programmdirektor Volkes Herres vor einem Jahr an. Schauspieler Robert Atzorn hatte zuvor seinen Abschied aus der Krimi-Reihe angekündigt.

Kurzer Spaß: Der Bundesliga-Sender arena verpflichtete im April 2007 Jürgen Klinsmann als Experte. Für seine Einsätze am arena-Mikro sollte Klinsmann, wie schon zu seiner Zeit als Trainer, von seinem Wohnort in Kalifornien nach Deutschland fliegen. „Ich hatte viele Angebote nach der WM wieder nach Europa zu kommen, aber arena ist der erste Partner, der mich inhaltlich überzeugt hat“, so Klinsmann, der allerdings wegen des arena-Endes nicht wirklich zum Einsatz – aber trotzdem gut verdiente.




Ein dickes Ei legte sich Sat.1 zu Ostern 2007 ins Nest: Die ohnehin schon schwach gestartete Krimi-Serie «R.I.S. – Die Sprache der Toten» sackte am Ostersonntag komplett ab: Gerade einmal 990.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren schalteten ein und bescherten Sat.1 damit miese 8,0 Prozent Marktanteil. Insgesamt kam die Serie auf 1,79 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 6,0 Prozent. Nach «Allein unter Bauern» und «GSG 9» legte der Sender damit bereits den dritten Serien-Fehlstart innerhalb kürzester Zeit hin.

Gut startete dagegen die Comedy-Serie «Hilfe! Hochzeit!» mit Christoph Maria Herbst: Fast 14 Prozent der Werberelevanten sahen den Auftakt am Freitagabend, doch schnell fiel die Reihe ins Mittelmaß und sogar noch darunter. Den Schauspieler dürfte das wenig gestört haben: „Ich halte nichts von dem ganzen Messverfahren und deswegen stelle ich mich jetzt – wo wir erfolgreich sind – auch nicht hin und lasse mich feiern“, sagte er mit Blick auf die zuletzt guten «Stromberg»-Quoten im Interview mit Quotenmeter.de

Für den erhofften Aufschwung bei «Verliebt in Berlin» sorgte Alexandra Neldel mit ihrem Comeback: Mit 3,04 Millionen Zuschauern ab drei Jahren konnte man im Vergleich zu den vergangenen Wochen rund eine Millionen Fans reaktivieren. Der Marktanteil belief sich beim Gesamtpublikum auf tolle 14,5 Prozent und ließ ein wenig an den Glanz besserer Zeiten der Telenovela erinnern. Vor allem lief es aber in der Zielgruppe gut: 1,51 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren sahen zu und bescherten Sat.1 einen Marktanteil von 19,8 Prozent - etwa doppelt so viele wie in den vergangenen Wochen und Monate. Doch wirklich lange hielt das Hoch nicht an.

Weil der freiwillig ausgeschiedene «Superstar»-Kandidat Max Buskohl nicht bei Stefan Raab auftreten durfte, schoss der ProSieben-Moderator zurück. Er sei im Besitz von 120 Karten für die Live-Show und wolle eine Großdemo organisieren. Mehr als heiße Luft steckte jedoch nicht dahinter – die RTL-Sendung wurde nicht gestört. Kein PR-Gag war hingegen der «heute-journal»-Auftritt von Harald Schmidt: Den Quoten half es, denn im Schnitt waren 4,24 Millionen Menschen dabei – etwa eineinhalb Millionen mehr als in der Woche zuvor.

In Köln hatte man unterdessen ganz andere Probleme, denn die neue RTL-Soap «Ahornallee» legte mit nur 810.000 Zuschauern einen miesen Start hin und sollte sich in den kommenden Wochen auch nicht mehr erholen. Quoten-Schwierigkeiten auch bei ProSieben: Die von Kritikern hoch gelobte Serie «Dr. Psycho» fiel mit zum Teil weniger als einer Millionen Fans ebenso durch wie die Sat.1-Serie «Alles Betty!», die nach nur zwei Folgen wieder abgesetzt wurde.



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