US-Fernsehen

US-Autorenstreik: Jetzt machen die Werbekunden Druck

von  |  Quelle: Media Life Magazine
Die Kunden sind unzufrieden, weil sich trotz Erstausstrahlungen ein nicht unbeachtlicher Quotenrückgang eingestellt hat.

Anfang kommender Woche setzen sich die Networks und die Oberen der Autorenvereinigung WGA zu neuen Gesprächen zusammen. Eine schnelle Lösung ist bis jetzt zwar nicht in Sicht, ein erster Schritt ist die Wiederaufnahme der Gespräche aber allemal. In den USA ist nun an das Tageslicht gekommen, was die Senderchefs zum Umdenken bewegt haben könnte. Neben den protestierenden Fans und den Sorgen das eigene Programm irgendwie zu füllen, haben angeblich die Werbekunden einen erheblichen Teil dazu beigetragen.

Denen gefällt es nämlich überhaupt nicht, wenn beliebte Serien plötzlich nur deutlich geschrumpfte Staffeln bekommen sollen. Ein Werbetreibender brachte zudem noch einen anderen Punkt ins Spiel: Angeblich sollen die Quoten in den ersten Wochen der Season um durchschnittlich zwölf Prozent zurückgegangen sein - trotz Erstausstrahlungen. Steve Sternberg, der Chef der Zuschauerforschung bei Magna Global USA befürchtet spätestens ab Februar 2008 einen weiteren Rückgang der Reichweiten, sollte das Problem bis dahin nicht geklärt sein. Er geht bei seinen Einschätzungen zunächst von rund fünf Prozent aus, bis zum Ende der aktuellen Saison könnte sich dieser Wert auf 13 Prozent belaufen.



Erste Agenturen drohen nun sogar mit Protesten. „Es ist nicht das Umfeld von dem wir gedacht hatten, wir würden es kaufen“, heißt es aus den USA. Die Werbepreise wurden im Sommer bei den Upfronts festgelegt und haben ihre Gültigkeit bis zu den nächsten Preisänderungen in einem knappen Monat. Normalerweise ist es üblich, dass Networks bei schlechter als geplant laufenden Sendungen Freispots gewähren. Mittlerweile wird aber ein weitaus krasseres Vorgehen diskutiert: Einige Werbekunden wollen im Voraus bezahltes Geld von den Sendern zurück.

Die Sender kämpfen in den USA derzeit also an etlichen Fronten: Einerseits können sie sich von den Autoren nicht bedingungslos die Spielregeln diktieren lassen, andererseits müssen sie ihre Zuschauer und natürlich auch die Werbeindustrie irgendwie beruhigen. Ob das allein durch die Wiederauffnahme von Gesprächen mit der WGA gelingt, ist allerdings fraglich.

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