Premiere Bundesliga: Wenige Änderungen im Rahmenprogramm (2)

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Der Sender konnte Marco Bode und Lothar Matthäus als neue Experten vorstellen. In Sachen Kommentatoren gab es noch keine Transfers zu vermelden. Carsten Schmidt hierzu: „Es ist schwer zusätzliche Planstellen zu schaffen“. Dennoch betonte er nochmals, dass man vor einem Jahr niemand in Schimpf und Schande davongejagt hat und spielte auf die aktuelle Medienberichterstattung an. „Wir haben uns damals sehr anständig verhalten“, versicherte Schmidt. Premiere-Chef Kofler fügte hinzu: „Wir haben immer gesagt: Wenn ihr reisen wollt, dann sollt ihr reisen.“ Aber eines müsse klar sein: Die Mitarbeiter, die bei Premiere geblieben sind, die Redakteure und Kommentatoren, die dem Sender auch in schweren Zeiten die Stange gehalten haben, haben nun einen Bonus.




Die Bundesligasaison beginnt bei Premiere am 10. August 2007 um 17.30 Uhr, Jessica Kastrop wird sich dann vom Millerntor in St. Pauli melden – eine Tatsache, die Sport-Vorstand Schmidt außerordentlich freut. Der große Ligaauftakt wird dann ab 20.15 Uhr übertragen. Sebastian Hellmann wird sich mit Chefreporter Marcel Reif und Experte Franz Beckenbauer vom Spielfeldrand der Partie Stuttgart gegen Schalke melden. Seinen ersten Bundesliga-Experten-Einsatz hat Lothar Matthäus dann am Samstag. Gemeinsam mit Hellmann wird er in München unter anderem die erste Partie des FC Bayern in der neuen Saison analysieren. Das Topspiel des Samstags wird von Fritz von Thurn und Taxis kommentiert. Die Sendezeiten am Sonntag und am Montag ändern sich nur in einem Punkt. Anstatt um 19.45 Uhr beginnt Premiere die Berichterstattung der 2. Liga am Montagabend erst um 20.00 Uhr.

Foto: PremiereSport-Vorstand Schmidt (Foto) freute sich zudem, die ersten Werbepartner der Bundesligaberichterstattung präsentieren zu dürfen. „Volkswagen, Krombacher und T-Home werden zukünftig ihre Spots in diesem Umfeld zeigen.“ Eine Ausweitung der Werbezeiten werde es in diesem Jahr nicht geben, so Carsten Schmidt. Dennoch kommt auf den in diesem Punkt verwöhnten Pay-TV-Zuschauer eine Menge Werbung zu. Glaubt man den Daten des Werbevermarkters sind in der Halbzeitpause am Samstag bei voller Ausbuchung etwas mehr als sechs Minuten Reklame möglich.

Wie gewohnt bekam am Donnerstag auch die «Sportschau» ihr Fett weg. Man möchte fast meinen, dass dies Koflers Lieblingsthema ist. Natürlich habe er seine Meinung dazu nicht geändert, antwortete er auf die Frage eines Journalisten. „Ich habe ja nicht 19 Jahre als Geschäftsführer im privaten Fernsehen verbracht und gegen das öffentlich-rechtliche Fernsehen argumentiert, um dann plötzlich meine Meinung zu ändern“, so der Premiere-Chef, der in diesem Zusammenhang immer wieder gerne von Zwangsgebühren spricht. Die «Sportschau» sei ein Paradebeispiel für Selbstkommerzialsierung der ARD, erzürnte sich Kofler. „Da läuft genauso viel Werbung, Sponsoring und anderes wie im privaten Fernsehen. Wozu zahlen Sie dann Zwangsgebühren?“, fragte sich der Premiere-Boss. Zudem sei die frühe Free-TV-Verwertung ein Bremsklotz für das Pay-TV. Im Falle eines Wegfalls der «Sportschau» rechnet der Senderchef mit einer bis eineinhalb Millionen zusätzlichen Abonnenten.

Gar nicht mehr aus dem Sinn ging ihm dann der Begriff „heilige Kuh“, der derzeit gerne im Zusammenhang mit der «Sportschau» verwendet wird. „Lächerlich – eine einzige Sendung als „heilige Kuh“ zu bezeichnen. Wir sind doch nicht in Indien“, sagte Kofler. „Wir vom Privat-Fernsehen haben die Bundesligaberichterstattung damals revolutioniert“, erklärte er und spielte damit auf die Sat.1-Sendung «ran» an, die damals einige verschlafene Redakteure des öffentlich-rechtlichen Fernsehens aufgeweckt habe.

Erfolgreicher Vermarktungsstart:
Zufrieden zeigte man sich mit dem Vermarktungsstart der Bundesliga. Senderangaben zufolge verkauft Premiere derzeit täglich mehr als 3.000 Bundesliga-Abos – etwa ein Drittel davon geht an komplett neue Kunden. Besonders erfreulich ist für den Sender, dass sich wieder mehr Menschen dazu entscheiden, ein Premiere Komplett-Angebot zu wählen. Für Komplett-Kunden kostet die Bundesliga nur 9,99 Euro monatlich. „Wir können heute schon feststellen, dass der Vermarktungsstart von Premiere geglückt ist.“ Geglückt war auch der Pressetermin in München. Glücklich verließen die Teilnehmer am Ende den Raum – nur einer musste schon vorher gehen. Experte Franz Beckenbauer entschuldigte sich um 12.50 Uhr für sein Verlassen mit den Worten: „Das tut mir leid, aber ich habe um halb eins noch einen wichtigen Termin.“

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