Quotencheck

«Tour de France»

von  |  Quelle: ARD/ZDF/Sat.1/ProSieben
Die Presse ist voll von Doping-Beichten, Ermittlungen und Namen – Der Sport an sich rückte in den Hintergrund. Quotenmeter.de blickt auf die Zuschauerzahlen der Übertragung auf den Sendern ARD, ZDF, Sat.1 und ProSieben.

Am 7. Juli 2007 startete die Tour de France mit dem Prolog in London in der ARD. 1,31 Millionen Radsportfans sahen zu, der Marktanteil beim Gesamtpublikum belief sich auf 9,4 Prozent – fürs Erste zu wenig, denn der Schnitt des letzten Fernsehjahres liegt bei 13,6 Prozent. Damit startete man schon schlecht in die Übertragung, die durch Doping negative Schlagzeilen machte. In der Zielgruppe schalteten an diesem Datum nur 320.000 Zuschauer ein, der Marktanteil lag bei ebenfalls miesen 6,0 Prozent (-1,8 Prozentpunkte gegenüber Schnitt). Die erste Etappe übertrug das ZDF, doch mit nur 820.000 Zuschauern ab drei Jahren und 6,0 Prozent Marktanteil gewann man hier auch keinen Blumentopf. 1,20 Millionen Zuschauer interessierten sich für die zweite, 1,43 Millionen für die dritte Etappe. Auch hier konnte der Marktanteil den jweiligen Senderschnitt übertreffen.



Die 2-Millionen-Zuschauermarke knackte dieses Jahr nur die ARD – und das auch nur einmal während der gesamten Übertragung. Ironischerweise war dies die letzte Ausstrahlung im Ersten, bevor man von einer Live-Übertragung Abstand nahm. 2,44 Millionen Zuschauer sahen am 15. Juli 2007 die Übertragung der achten Etappe. Der Marktanteil knackte auch hier zum ersten und einzigen Mal die 20-Prozent-Marke (21,3 Prozent). In der Zielgruppe konnte man dennoch nicht nur 840.000 Zuschauer zum Einschalten bewegen.



Mit der Übertragung der neunten Etappe war zugleich die letzte Klappe für die Tour de France im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen gefallen. Das ZDF fuhr mit dem Radrennen 14,1 bzw. 9,4 Prozent Marktanteil ein – diesmal lagen die Werte im grünen Bereich. Die zehnte Etappe war nicht im Fernsehen zu sehen, mit der elften Etappe startete dann Sat.1 mit seinen Übertragungen. Die Rechnung ging aber nicht auf: Nur 500.000 Zuschauer wollten nachmittags das Radrennen sehen. Der Marktanteil belief sich auf schwache 4,5 Prozent Prozent. Damit ist man weit von den 9,7 Prozent Marktanteil im Seasonschnitt entfernt. Auch in der Zielgruppe reichten 4,5 Prozent nicht für ein erfreuliches Ergebnis.



Auch am darauffolgenden Tag wurden die Werte nicht sonderlich besser: Zwar konnte man im Vergleich zum Vortag 300.000 Zuschauer hinzugewinnen, jedoch lag man mit 7,1 Prozent Marktanteil immer noch im roten Bereich. Nun schlug die große Stunde für ProSieben: Sat.1 überließ dem „Familienmitglied“ die Ausstrahlung am 21. Juli 2007. Hocherfreut war man allerdings wohl nicht, denn nur 530.000 Zuschauer schalteten ein und erbrachten nur 4,8 Prozent Marktanteil. 0,28 Millionen Zuschauer und exakt 6,0 Prozent Marktanteil reichten auch hier nicht, um von einem Erfolg sprechen zu können.



Die letzte Etappe sahen am 29. Juli 2007 900.000 Radsportfans in Sat.1, was für einen Marktanteil von 5,5 Prozent reichte. 4,7 Prozent Marktanteil bzw. 320.000 Zuschauer in der Zielgruppe brachten auch am letzten Tag der Tour keine Besserung. Insgesamt war die diesjährige Tour de France ein Desaster und ein akzeptables Ergebnis zugleich für die vier deutschen Sender, die alle mal zwischenzeitlich übertrugen. Die ARD kann sich über durchschnittlich 14,4 Prozent Marktanteil (+0,8 Prozentpunkte) beziehungsweise 9,9 Prozent (+2,1 Prozentpunkte) freuen.

Das ZDF hatte weniger Glück, dennoch toppte man den Schnitt des Gesamtpublikums um 0,3 Prozentpunkte. In der Zielgruppe reichten 8,0 Prozent Marktanteil für ein Plus von 1,2 Prozentpunkte. Im Durchschnitt sahen auf ARD und ZDF 1,50 Millionen Zuschauer die Tour, der Marktanteil beider Sender im Schnitt beträgt 13,5 Prozent. In der Zielgruppe sahen durchschnittlich 390.000 Menschen zu, der Marktanteil pendelte sich bei 8,9 Prozent ein. Damit kann man von einem Erfolg für die beiden Öffentlich-Rechtlichen Sender sprechen, wenngleich die ARD die Nase vorn hatte.



Für Sat.1 und ProSieben war die Tour de France dagegen ein kompletter Reinfall. Sat.1 konnte im Schnitt nur 5,8 Prozent aller Zuschauer erreichen und liegt damit meilenweit vom Schnitt entfernt (-3,7 Prozentpunkte). Auch in der Zielgruppe kam der Berliner Sender nicht auf einen grünen Zweig: magere 5,0 Prozent Marktanteil konnte man im Durchschnitt nur erreichen (-5,8 Prozentpunkte). Damit hat sich die Übertragung für Sat.1 absolut nicht gelohnt. Die Tour de France wurde von durchschnittlich 690.000 Zuschauern auf ProSieben oder Sat.1 gesehen. 5,6 Prozent Marktanteil erreichten die Übertragungen der beiden Partnersender. Mit 240.000 Zuschauern in der Zielgruppe und 5,1 Prozent Marktanteil war man sicherlich nicht zufrieden.


Insgesamt wollten durchschnittlich 1,15 Millionen Zuschauer dieses Jahr das Radrennen verfolgen. Der Marktanteil aller gezeigten Etappen beläuft sich auf durchschnittlich 10,1 Prozent, in der Zielgruppe auf 7,3 Prozent (330.000 Zuschauer). Damit geht dieses Jahr das Gelbe Trikot der TV-Übertragungen an die ARD, denn das Erste erzielte die besten Zahlen aller Sender. Und dieses Trikot ist garantiert dopingfrei.

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