Primetime-Check

Montag, 18. Dezember 2006

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Bis auf Sat.1 hat heute Morgen wohl jeder Senderchef etwas zu Meckern, mal mehr, mal weniger. Aber der Reihe nach: Den Tagessieg fuhr Günther Jauch nach Hause – und das, ohne in Bedrängnis zu kommen. Sein RTL-Quiz «Wer Wird Millionär» begeisterte auch gestern 7,21 Millionen Menschen (21,6 %). In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen musste sich der künftige ARD-Talker aber mit dem zweiten Rang abfinden – 2,27 Millionen Zuschauer ergaben 17,2 Prozent Marktanteil.

Ebenfalls zu einer festen Marke etabliert hat sich der ZDF-Montagsfilm, der Woche für Woche von vielen Bundesbürgern gesehen wird. «Nicht ohne Schwiegereltern» kam am gestrigen Wochenbeginn auf 5,56 Millionen Zuschauer und erreichte damit tolle 16,6 Prozent Marktanteil. Dass die Filme im öffentlich-rechtlichen Programm vor allem bei den Werberelevanten schwächeln, muss man nicht mehr wirklich erwähnen. Dennoch: 11,7 Prozent sind in diesem Fall ein ganz ordentlicher Wert. Ärgerlich für das ZDF ist allerdings, dass man viele Zuschauer nicht für die Nachrichten begeistern konnte.

3,68 Millionen Zuschauer sahen das «heute-journal» mit Marietta Slomka. Somit sind das rund zwei Millionen Zuseher weniger als beim Lead-In. Dies machte sich auch in der Quote bemerkbar – von über 16 Prozent runter auf 11,8 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen sanken die Marktanteile sogar auf weniger prickelnde 7,5 Prozent.

Die Durststrecke des ZDF sollte aber schnell vorbei sein: Bruce Willis zeigte es in «Der Schakal» allen und machte es der Konkurrenz nach 22.15 Uhr mächtig schwer. Durchschnittlich verfolgten 3,33 Millionen Menschen den Streifen aus den 90ern. Dies entsprach einem Marktanteil von 18,2 Prozent. Und auch beim jungen Publikum sah es bestens aus: Mit genau 17 Prozent war das ZDF in dieser Zeitschiene Marktführer bei den 14- bis 49-Jährigen.

Auf Position drei der Gesamtgruppe lag die RTL-Krimireihe «Im Namen des Gesetzes», die vor allem beim älteren Publikum beliebt ist. Mit 4,61 Millionen Zuschauern erreichte die dritte neue Folge 14,1 Prozent Marktanteil. Dass man bei den 14- bis 49-Jährigen relativ weit unter dem Senderschnitt liegt, dürfte Anke Schäferkordt aber nicht gefallen. 12,4 Prozent sind für RTL schlicht und einfach zu wenig (Platz fünf).

Erfolgreich wie immer war VOX am Montagabend. Eine neue Folge führte Mac Taylor in die Vergangenheit seines Kollegen Danny. Dies interessierte 3,78 Millionen Menschen (11,4 %). In der werberelevanten Zielgruppe wurde die US-Serie sogar zum wiederholten Male Marktführer. Mit 2,36 Millionen zusehenden Bundesbürgern zwischen 14 und 49 Jahren lockte das Format etwas mehr Menschen an als Günther Jauch. Der Marktanteil bei den Werberelevanten lag bei 18,1 Prozent – ein toller Erfolg für den kleinen Kölner Sender.

Auch «Criminal Intent» (Foto) lief um 21.10 Uhr sehr gut. Mit 3,53 Millionen Zuschauern wurde ein Marktanteil von 10,7 Prozent gemessen, in der Zielgruppe waren 15,5 Prozent dabei. Somit ging Position drei der 14- bis 49-Jährigen an das Krimiformat. Um 22 Uhr hatte die NBC-Serie «Crossing Jordan», welche ab Februar am Freitagabend laufen wird, allerdings spürbar unter dem ZDF-Film zu leiden. Holte das Format in den Vorwochen nicht selten über 17 Prozent Marktanteil, sahen gestern nur 13,8 Prozent der Werberelevanten zu. Insgesamt belief sich die durchschnittliche Reichweite auf 2,7 Millionen Bundesbürger (10,4 %), was das Format auf Rang sieben fallen ließ.

Für Sat.1 lief es am Montagabend rundum perfekt. «Buddy – Der Weihnachtself» kam auf durchschnittlich 2,92 Millionen Zuschauer (8,9 %) – exakt zwei Millionen waren davon zwischen 14 und 49 Jahren alt, was dem Berliner Sender 15 Prozent Marktanteil bescherte (Platz vier in der Zielgruppe). Auch «24 Stunden» und «Spiegel TV» holten überdurchschnittliche Zahlen, holten zwölfeinhalb bzw. knapp 13 Prozent Marktanteil.

Und auch ProSieben kann eigentlich zufrieden sein – würde die Primetime erst um 21.10 Uhr beginnen. «Invasion» verabschiedete sich außerordentlich schwach von seinem 20.15 Uhr-Sendeplatz. 1,36 Millionen Zuseher bescherten dem Format nur Position 19 – mit 4,1 bzw. 7,3 Prozent Marktanteil kann der Münchner Sender nicht zufrieden sein. Auch die Platzierung bei den 14- bis 49-Jährigen fiel mit Rang 15 miserabel aus.

Für die Doppelfolge von «Lost» (Plätze 15 und 16 in der Gesamtgruppe) sah es hingegen besser aus. Beide Folgen hielten sich reichweitentechnisch auf konstantem Niveau (1,69 und 1,70 Millionen Zuseher). Während die erste Folge mit zehn Prozent in etwa die Werte der Vorwochen erreichte, stieg die Quote ab 22.10 Uhr auf gute 13,7 Prozent an.

Zähneknirschen gab es heute Morgen wohl in der ARD. «Zauberhafte Heimat» holte gestern derart katastrophale Werte, dass das Format eigentlich nicht mehr tragbar ist. Beim Gesamtpublikum kam die Sendung nicht wirklich gut an – 3,04 Millionen Zuschauer bedeuteten einen unterdurchschnittlichen Marktanteil von 9,4 Prozent. Bei den Werberelevanten sah es aber brutal mies aus: Nur 150.000 Zuschauer sahen die 45-minütige Sendung. Der Marktanteil lag bei untragbaren 1,1 Prozent. Auch der Jahresrückblick des Senders kam nicht gut an – 7,2 Prozent bei allen und 4,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen sind zu wenig.

Auch RTL II kann mit seinem Jahresrückblick nicht zufrieden sein – die von Sandra Thier moderierte Sendung erreichte nur 0,82 Millionen Zuseher (5,1 Prozent in der Zielgruppe). Besser lief es danach für «XXL» mit rund sieben Prozent in der Zielgruppe. Mit 4,6 Prozent weiterhin unterdurchschnittlich lief es für «Darf man das?» bei kabel eins – der Klassikersender kann aber immerhin mit «King of Queens» zufrieden sein, die zweite Folge (ab 21.45 Uhr) lockte 6,1 Prozent der Werberelevanten an.

Die Tagesmarktanteile:
Beim Gesamtpublikum lag erneut die ARD vorn – und das trotz der schwachen Primetime. Mit 14,1 Prozent lag man leicht vor RTL mit 13,8 Prozent. Dritter wurde das ZDF mit 12,3 Prozent. Sat.1 kam auf 9,7 Prozent, VOX auf exakt sieben Prozent Marktanteil. ProSieben hatte in diesem Duell das Nachsehen und muss sich mit 5,9 Prozent und einem sechsten Rang begnügen. Abgeschlagen waren RTL II (3 %) und kabel eins (2,9 %).

In der werberelevanten Zielgruppe schnitt RTL am besten ab – wenngleich man mit 14,3 Prozent nicht zufrieden sein kann – das Ziel sollte es doch sein, zu verhindern, dass der Sender im Dezember weniger als 15 Prozent Marktanteil im Schnitt holt. Auf Platz zwei lag am Montag der Berliner Sender Sat.1 mit 11,6 Prozent, gefolgt von ProSieben mit 11,3 Prozent. VOX schaffte trotz des starken Gegenprogramms in der Primetime zweistellige Werte (10,3 %), muss sich allerdings mit Platz vier abgeben. Das ZDF kommt auf starke 8,8 Prozent, die ARD liegt bei genau sechs Prozent. RTL II konnte sich im Rennen um den siebten Platz knapp durchsetzen. Der «Big Brother»-Kanal kommt auf 5,3 Prozent, kabel eins auf 5,2 Prozent Marktanteil.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/17931
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