Der Saarländische Rundfunk geht mit einem geplanten Fehlbetrag von 4,5 Millionen Euro in das Geschäftsjahr 2026. Der Rundfunkrat verabschiedete den Wirtschaftsplan einstimmig. Bei erwarteten Erträgen von 142,3 Millionen Euro stehen Aufwendungen von 146,8 Millionen Euro gegenüber. Kern der Ertragsplanung ist die von der KEF empfohlene Beitragserhöhung auf 18,94 Euro pro Haushalt. Da diese jedoch nicht von allen Bundesländern bestätigt wurde, bleibt unklar, ob – und wann – das Bundesverfassungsgericht die von ARD und ZDF eingereichte Verfassungsbeschwerde entscheiden wird. Gleichzeitig steht im Frühjahr 2026 bereits der nächste KEF-Bericht an, der die Finanzlage weiter beeinflussen dürfte.Der SR verweist darauf, seit 2024 ein breites Maßnahmenpaket zur Ausgabereduzierung umgesetzt zu haben, das nun seine Wirkung zeige. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen könne man programmlich handlungsfähig bleiben und die Digitalisierungssstrategie weiterverfolgen. Zudem wurden unterschiedliche Szenarien für 2026 entwickelt, um flexibel auf veränderte Ertragslagen reagieren zu können. Investitionen stehen teilweise unter Haushaltssperre und können erst nach Zustimmung des Verwaltungsrats freigegeben werden.
Deutlich größere Dimensionen zeigen sich beim Bayerischen Rundfunk: Der BR-Wirtschaftsplan 2026 weist Erträge in Höhe von 1,180 Milliarden Euro aus, denen Aufwendungen von 1,276 Milliarden Euro gegenüberstehen – ein handelsrechtliches Defizit von 96 Millionen Euro. Durch Finanzplan-Anpassungen sinkt der Fehlbetrag auf Ebene der Finanzmittel auf 80,7 Millionen Euro. Dieses Minus wird vollständig durch angesparte Eigenmittel gedeckt, wie es die KEF-Regeln erlauben.
Der BR kündigt an, seine Ertragsziele bei Beitrags- und Werbeeinnahmen weiterhin ambitioniert zu verfolgen. Ein Ausgleich inflationsbedingter Teuerungen ist auch 2026 nicht möglich, was faktisch jährliche Etatkürzungen bedeutet. Die Anstalt setzt daher ihre Neuausrichtung fort: Strukturen sollen weiter verschlankt, Produktionsprozesse modernisiert und Personal gemäß KEF-Vorgaben reduziert werden. Positive Effekte werden insbesondere aus ARD-weiten Gemeinschaftsprojekten in IT, Verwaltung und überregionalen Programmfeldern erwartet.
„Wie alle öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland muss auch der Saarländische Rundfunk in einem sehr schwierigen wirtschaftlichen Umfeld seinen Haushalt für das kommende Jahr planen. Die Geschäftsleitung hat hierzu in den vergangenen Monaten einen intensiven Dialog mit den SR-Gremien geführt. Am Ende dieses Prozesses unterstützt der Rundfunkrat nun mit der Verabschiedung des Wirtschaftsplans für 2026 den vom Intendanten eingeschlagenen Weg zur Zukunftssicherung des SR. Dem Rundfunkrat war dabei wichtig, dass die Sperrvermerke im Wirtschaftsplan nicht das Programm betreffen“, erklärte der Vorsitzende des Rundfunkrates, Dr. Thomas Jakobs.
Michael Burkert, Vorsitzender des Verwaltungsrates des Saarländischen Rundfunks, sagte: „Dem Verwaltungsrat war es immer wichtig, den SR auf seiner angemessenen und konsequenten Entwicklung in die digitale Welt zu flankieren, damit er mit seinen Inhalten auch in Zukunft hohe Nutzung und große Akzeptanz unter den Saarländerinnen und Saarländern schaffen kann. Dabei muss die Bedeutung und das Angebot des klassischen, linearen Fernseh- und Hörfunkprogrammes beachtet und nicht vernachlässigt werden. Deshalb hat der Verwaltungsrat dem umsichtigen Wirtschaftsplan für das kommende Jahr zugestimmt.“
BR-Rundfunkratsvorsitzender Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert: „Trotz der herausfordernden Umstände rund um die aktuellen medienpolitischen Entscheidungen muss der BR den eingeschlagenen Weg fortsetzen. Kernaufgabe bleibt weiterhin ein relevantes Programmangebot für alle Zielgruppen, das die vielfältigen Lebenswirklichkeiten und Perspektiven der Menschen im Sendegebiet abbildet. Dabei zugleich die Herausforderungen des digitalen Umbaus und neuer Entwicklungen etwa im Bereich der KI zu meistern, erfordert strategisches Geschick und wirtschaftliche Disziplin. Der BR-Rundfunkrat wird den Prozess weiterhin konstruktiv und beratend begleiten und wirbt weiter in Politik und Gesellschaft dafür, dem BR die notwendige Finanzausstattung zu gewähren, damit er seine wertvolle Arbeit auch künftig in der erforderlichen Qualität fortsetzen kann.“






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