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Talk-Überraschung im Ersten: Jauch löst Christiansen ab

von  |  Quelle: ARD
Es ist wohl die Überraschung des Jahres: ARD-Talkerin Sabine hat sich mit ihrem Sender darauf geeinigt, ihr Erfolgsformat im Ersten nur noch bis zur Sommerpause 2007 fortzusetzen. "Nach fast zehn Jahren Leitung der ARD-Sendung «Sabine Christiansen» habe ich der ARD mitgeteilt, mich ab Sommer 2007 aus der Moderation zurückzuziehen. Die Gründe für diese Entscheidung liegen in einem verstärkten Engagement meinerseits für das weltweite CNBC-Format «Global Players» als auch im privaten Bereich durch eine Verlagerung meines Lebensmittelpunktes ins Ausland."

Vorerst jedoch müssen die Zuschauer noch nicht auf das sonntägliche Talkprogramm mit Sabine Christiansen verzichten. Allerdings wollte die Talkerin wohl schon wesentlich früher aufhören: "So sehr ich ihren Entschluss auch bedauere, bin ich doch froh, dass es uns gelungen ist, Frau Christiansen zu überreden, noch bis zur Sommerpause 2007 weiterzumachen", sagt ARD-Programmdirektor Dr. Günter Struve. "Persönlich verstehe ich die Ungeduld, mit der sie sich neuen Aufgabenfeldern zuwenden möchte nur zu gut. Aber für Das Erste bin ich natürlich froh, sagen zu können, dass alles erst einmal so bleibt, wie es die Zuschauer kennen und schätzen."

Natürlich wird es auch ab Herbst nächsten Jahres ein Talkformat am Sonntagabend im Ersten geben. Ein neuer Moderator ist bereits ausgemacht, der das Wagnis auf sich nimmt, in Christiansens Fußstapfen zu treten: RTL-Mann Günther Jauch. "Mit Günther Jauch ist es uns gelungen, nicht nur eines der bekanntesten Fernsehgesichter Deutschlands zu gewinnen, sondern mehr noch einen exzellenten Journalisten", kommentiert Struve. Und auch Günther Jauch zeigt sich von der Perspektive angetan: "Sabine Christiansen hat dem politischen Talk nicht nur ein Gesicht, sondern auch einen besonderen Stellenwert verliehen. Ich freue mich, ihre Nachfolge anzutreten zu können."

Noch seien die Verträge nicht unterschrieben, "aber die ARD und ich hoffen, dass uns gemeinsam ein ebenso anspruchsvolles wie beim Publikum erfolgreiches Format gelingen wird. Das ist sicher eine der spannendsten Aufgabe, die es im nächsten Jahr im deutschen Fernsehen geben wird", so Günther Jauch.

Bis der Stabwechsel im politischen Sonntagabendtalk im Ersten vollzogen wird, vergeht jedoch noch mehr als ein Jahr. Klar ist jedoch bereits der Sendeplatz des Nachfolger-Formats: Auch weiterhin soll am Sonntagabend im Anschluss an den «Tatort» getalkt werden.

NDR-Intendant: "Hohe journalistische Kompetenz"
NDR-Intendant Prof. Jobst Plog (Foto) über den überraschenden Stabwechsel: "Sabine Christiansen hat dem Sonntagabend im deutschen Fernsehen eine völlig neue Prägung gegeben. Ihr großes Verdienst ist es, Woche für Woche ein Millionenpublikum für schwierige politische Themen zu gewinnen." Er habe "Verständnis für ihren Wunsch, dass sie sich ab Herbst 2007 nach dann zehn Jahren neuen Herausforderungen stellen will." Plog weiter: "Als federführender Sender ist der NDR zugleich froh, dass ab September 2007 ein hervorragender Nachfolger bereitsteht. Günther Jauch ist öffentlich-rechtlich geprägt, er zeichnet sich durch hohe journalistische Kompetenz aus. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihm."




Ob auch die rückläufigen Einschaltquoten ein Grund für das plötzliche Ende der langjährigen ARD-Talkshow sind, ist ungewiss. Klar ist jedoch, dass seit der Bundestagswahl das Interesse des Publikums spürbar zurückging, was wohl nicht zuletzt auch der Großen Koalition und der damit verbundenen Geschlossenheit von Union und SPD zu verdanken ist. Zuletzt wollten meist nur noch weniger als vier Millionen Menschen die sonntägliche ARD-Talkshow mit Sabine Christiansen und ihren Gästen sehen. Während man im vergangenen Jahr selbst im Sommer oft mehr als fünf Millionen Zuschauer zum Einschalten bewegen konnte, wurde diese Marke in diesem Jahr erst ein einziges Mal geknackt.

Nun heißt der neue ARD-Hoffnungsbringer also Günther Jauch: Mit ihm soll nicht nur die Lust der Politiker am Streiten wieder steigen, sondern in erster Linie auch die Einschaltquoten.

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