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WM 2018: Unsere Tops & Flops

von   |  2 Kommentare

Von Claudia Neumann zur DFB-Elf. Von Social Media zum Video-Assistenten.

Seite 2
Unsere WM-Flops
80 Millionen Bundestrainer gegen eine Frau
Grundsätzlich ist alles gesagt: Claudia Neumann, in diesem Jahr regelmäßig als ZDF-WM-Kommentatorin zu hören, zu beleidigen, weil sie als Frau auf Welt kam und Fußballspiele kommentiert, ist nicht in Ordnung. Sogar Strafanzeige erstattet hat ihr Sender gegen zwei besonders bösartige Hetzer. Neumann-Bashing und das freudige Finden und Servieren der wenigen inhaltlichen Fehler, die ihr unterliefen, gehören nicht ins Jahr 2018. Freilich ist es eine Umgewöhnung, wenn eine weibliche Stimme im TV ein Spiel kommentiert, aber eine Staatskrise – wie bei Manchem zu vermuten war – sollte das nicht auslösen. Der Fall Neumann zeigte aber ein weiteres Mal, dass zahlreichen Nutzern im Web der Respekt vor anderen Menschen helft. Anonym und daheim im stillen Kämmerlein hetzt es sich aber gut.

Der DFB
Die deutsche Mannschaft hat auf dem Platz kein gutes Bild abgegeben. Die Quittung: Schon am 27. Juni und somit zehn Tage nach dem Start ins Turnier, war die WM für Deutschland zu Ende. Aber auch der DFB an sich gab an mehreren Stellen ein seltsames Bild ab. Die Causa Özil, der Tag der Kader-Nominierung, als zunächst keine Journalisten-Fragen zugelassen waren, dann aber doch kurze Fragen gestellt werden durften, das extreme sich Abschotten und der Wahn immer mehr Merchandising zu betreiben. Wenn etwas dazu führt, dass sich Fußball und Fans entfremden, dann die WM 2018.

Was? Wir sind in Russland?
Dass Russland WM-Gastgeber 2018 ist, dürfte jeder wissen. Aber haben wir es auch mitbekommen? Die FIFA versteht es mittlerweile blendend, große Wettbewerbe bestens zu vermarkten. Das funktioniert über eine einheitliche Corporate Identity – und auch wenn dieser immer ein bisschen an die Tradition des Gastgeberlandes angepasst ist; eigentlich blieb von Russland kaum etwas übrig. Die Bilder hätten genauso ausgesehen, hätte das Turnier in Polen, Tschechien oder Kroatien stattgefunden. Wann rächt es sich, dass alles gleichförmig glattgebügelt aussieht?

Oliver Polak
Aus der Kategorie „absolut unnötig“ war eine Verbal-Attacke des Komikers Oliver Polak in der WM-Show «WM-Kwatira» in der dritten Turnier-Woche. Der Komiker ging Lothar Matthäus unter der Gürtellinie an und überrumpelte damit auch die Gastgeber des Formats, Jörg Thadeusz und Micky Beisenherz. Beide betonten zwar in der Sendung, dass dies die „Eigenmeinung des Gastes“ sei, sahen sich – zu Recht – Stunden danach aber gezwungen, noch eine Entschuldigung an den Weltmeister von 1990 zu schicken. In einer Live-Sendung kann eben alles passieren – selbst einem Talkfuchs wie Thadeusz.

Die anderen TV-Sender
Klar: Die WM ist harte Kost für alle Sender, die keine Rechte besitzen. Mit wenigen Ausnahmen bei RTL stellte sich Konkurrenz in diesem Jahr aber so still, wie fast noch nie. Wer kein Fußballfan ist – und auch davon gibt es in Deutschland (man glaubt es kaum) einige, der bekam derartige Mager- und Wiederholungskost geboten, dass man mit Fug und Recht behaupten kann, er sei Anbietern wie Sky oder Netflix in die Arme getrieben worden. Kommende Woche erwachen nun also auch die Free-TV-Sender der privaten Medienhäuser aus dem WM-Schlaf.

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Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
The Watcher
16.07.2018 22:09 Uhr 1
Dass man nervige Tweets weggelassen hat war gut so. Auch auf Palina Rojinski hätte man verzichten können. Kramer und Kahn haben mir gut gefallen.
TorianKel77
17.07.2018 00:13 Uhr 2
Kahn mal wieder top. Schien auch wieder mit mehr Lust dabei, als letzte Saison mitunter in der Champions League.
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