Person der Woche

Raab sollte es richten

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In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass Stefan Raab in Kooperation mit der ARD den angeschlagenen «Eurovision Song Contest» konzeptionell bereichern sollte.

Seit vielen Jahren ist Stefan Raab als Moderator und Entertainer aus der deutschen Fernsehlandschaft kaum mehr wegzudenken. Weniger aufgrund der allabendlichen Late Night-Show «TV total», die zuletzt weder mit guten Quoten noch durch Qualität überzeugen konnte, als durch samstägliches Eventprogramm und stetig neue Showideen ist Raab für ProSieben zu einem unbezahlbaren Glückfall geworden – denn Raab ist eine Marke, Raab ist Programm. Und mit Raab versuchte sich auch die ARD zu schmücken, wie in der vergangenen Woche bekannt wurde.

Problem des öffentlich-rechtlichen Senders ist fehlendes junges Publikum und ein im Vergleich zu den Vorjahren mangelndes Interesse am «Eurovision Song Contest». Zwar konnte man mit Blick auf die diesjährigen Quoten durchaus zufrieden sein; die deutsche Platzierung des Duos «Alex Swings Oscar Sings!» war mit Platz 20 allerdings enttäuschend. Eine Kooperation mit Raab könnte den angeschlagenen Eurovision Song Contest sanieren, deutlich mehr junge Zuschauer an den Musikwettbewerb binden und womöglich sogar eine gute deutsche Platzierung möglich machen – so der Plan der ARD-Verantwortlichen. Vor allem ein differenzierter nationaler Vorentscheid, auf den man in diesem Jahr ganz verzichtete, könnte das Interesse der Zielgruppe wecken. Wie das geht, hat Raab 2004 vorgemacht: In einer internen «TV total»-Castingshow fand er mit Max Mutzke nicht nur einen Kandidaten für den Vorentscheid, sondern überzeugte mit Platz 8 auch im internationalen Vergleich.



Der ausgeklügelte Plan scheiterte allerdings an fehlender Einigkeit der verantwortlichen ARD-Intendanten. Auch Raab sah nach tagelangen Diskussionen keine Grundlage für eine Zusammenarbeit, seien doch die «Entscheidungswege in der ARD [...] derart kompliziert, dass sie mit unserer Arbeitsweise nicht vereinbar sind», so der Moderator. Die ARD hat damit abermals die Chance vertan, den Weg für ein frisches Konzept zu ebnen, während Raab im gewohnten Gang seiner Narrenfreiheit bei ProSieben frönen kann. Bereits am Samstagabend ist er wieder in der Show «Schlag den Raab» zu sehen und spielt um drei Millionen Euro.

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