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Box-Premiere bei RTL: Eine weltmännische Show

von  |  Quelle: Quotenmeter.de
Nach knapp sechs Jahren Box-Pause steht RTL wieder im Ring. Quotenmeter.de-Redakteur Alexander Krei stand in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 04:00 Uhr auf und sah die erste Übertragung.

Weltmännisch steht Moderator Florian König in der Mitte des Times Square in New York City. Ganz wohl ist ihm, stehend zwischen viel befahrenen Fahrstreifen, sichtlich nicht. Doch das zählt nicht: "It's Klitschko-Time!"

Gleich zu Beginn ertönt Musik im Stile einer Fanfare, die deutlich machen soll: Hier geht es um alles oder nichts und: "Wir sind die Größten". Ganz falsch ist das sicherlich nicht, denn mit dem Erwerb der Ausstrahlungsrechte von Kämpfen des IBF-Weltmeisters Wladimir Klitschko gelang RTL ein großer Coup. Erstmals seit fast sechs Jahren zeigte der Sender wieder einen Boxkampf in seinem Programm. Dabei hätte der Premieren-Sendeplatz ungünstiger kaum sein können.




Zeitverschiebung sei Dank meldete sich das eigens angereiste RTL-Team erst um 04:00 Uhr aus den Staaten - wohl wissend, dass der durchaus große Aufwand nicht von der großen Masse gesehen wird. Alleine diese Tatsache verdient bereits Respekt. Fünf eigene Kameras nahm RTL mit nach New York, um den Ansprüchen der deutschen Fans des schwergewichtigen Stars zu genügen. Insgesamt durfte das Publikum somit die Bilder von fünfzehn verschiedenen Kameraeinstellungen bewundern - ein Aufwand, der sich lohnt, wenn man die Übertragung Revue passieren lässt.

Dass Boxen auch von der Show lebt, ist wohl bekannt. Gerade deshalb war sicherlich das Interesse von RTL besonders groß, die Rechte zu erhalten. Spätestens seit Formel 1 oder Vierschanzentournee ist der Sender für sein üppiges Rahmenprogramm bekannt, das teilweise schon monströs anmutet. In fast jedem gezeigten Bericht sollte mächtige Musik die Spannung bis zum Kampf aufbauen und möglichst aufrecht erhalten - noch dazu machte auch der Sprecher mit tiefer Stimme immer wieder klar: "So etwa bekommst du nicht alle Tage zu sehen."

Der Kampf selbst sollte auch noch stattfinden - und auch hier stimmte die Qualität. Anders als bei US-Übertragungen anderer Sender - beispielsweise des ZDF - verwendete RTL während des Fights eine eigene Grafik, die schlicht und einfach war. So könnte man schließlich auch die Art und Weise des Kommentators beschreiben. Keine Frage: Tobias Drews gehört zu den besten seines Metiers, was er auch bei seinem ersten RTL-Einsatz unter Beweis stellte. Die Mischung aus Information und Emotion war während der kompletten Übertragung stimmig und makellos.

Wenn Axel Schulz zurückkehrt, sollte die Leistung von RTL allerdings noch ausbaufähig sein. Alleine schon, weil die Kölner dann die Fäden selbst in der Hand halten und nicht zum großen Teil auf die Bildführung der amerikanischen Kollegen angewiesen sind. Vielleicht besinnt sich dann auch Ring-Reporter Kai Ebel auf seine Stärken und greift weniger auf die im Laufe seiner Formel 1-Jahre angehäufte Phrasen-Sammlung zurück. Und ganz sicher wird auch Florian König wieder moderieren - vielleicht erneut weltmännisch, aber hoffentlich nicht auf einer Autobahn.

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