Quotencheck

Boxen bei RTL - Die Zeit nach Henry Maske

von  |  Quelle: RTL
Mehr als 17 Millionen Menschen verfolgten im November 1996 den Abschied von Henry Maske aus dem Boxring. Doch RTL hielt an den fliegenden Fäusten fest – an alte Erfolge konnten die Kölner jedoch nicht mehr anknüpfen.

Mit der Zeit sank das Interesse am Boxsport nach und nach: Während Axel Schulz noch im Dezember 1995 die beste Reichweite aller Zeiten einfahren konnte, waren schon ein Jahr später nur noch 8,47 Millionen Menschen dabei, als der damals 29-Jährige, was wohl nicht zuletzt daran lag, dass Schulz nach der spektakulären Niederlage gegen Michael Moorer eine Reihe von erfolgreichen Aufbaukämpfen gegen mittelmäßige Gegner bestritt.

Nach einer deutlichen KO-Niederlage gegen Wladimir Klitschko im Kampf um den vakanten Europameistertitel am 25. September 1999 beendete Schulz seine Karriere. Noch einmal durfte sich RTL über traumhafte Quoten freuen, denn 10,49 Millionen Zuschauer ab drei Jahren schalteten ab 23:12 Uhr ein und bescherten dem Kölner Privatsender damals einen Marktanteil von 52,5 Prozent. Bei den Werberelevanten lief es mit 4,83 Millionen Zuschauern sowie einem Marktanteil von genau 50 Prozent ebenfalls noch einmal fantastisch.

Doch nach dem Karriere-Ende von Maske und Schulz musste sich RTL neue Stars suchen, was sich jedoch als schwierig herausstellte. Keine anderen Boxer holten mehr zweistellige Reichweiten, teilweise gab es bei den 14- bis 49-Jährigen gegen Ende der 90er Jahre sogar nur einstellige Marktanteile. Erfolgreichster Star im RTL-Programm war mittlerweile Graciano Rocchigiani: Am 21. März 1998 durfte sich der Sender nach längerer Durststrecke wieder über großen Zuspruch freuen: 9,21 Millionen Menschen verfolgten damals den Fight gegen Michael Nunn. Der WBC-Verband erkannte ihm den Titel jedoch später wieder ab, wogegen Rocchigiani erfolgreich klagte. Ihm wurden 31 Millionen US-Dollar Schadenersatz zugesprochen, woraufhin der WBC Konkurs anmeldete – bis heute sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen.

Immer gefragter wurden die Kämpfe von Sven Ottke: Während der in Berlin geborene Boxer anfangs oft Marktanteile von weniger als 20 Prozent holte, stieg dessen Popularität allmählich spürbar an. Seinen meistgesehenen Kampf bestritt er für RTL am 11. März 2000 gegen Lloyd Bryan: An diesem Abend sahen 5,73 Millionen Menschen die Live-Übertragung, was einem Marktanteil von 24,7 Prozent entsprach. In der Zielgruppe saßen zu diesem Zeitpunkt immerhin 21,1 Prozent der jungen Zuschauer vor den Fernsehgeräten. Auch Markus Beyer gelang es, ähnlich gute Werte für den Privatsender einzufahren.

Für RTL schienen sich die Box-Übertragungen jedoch nicht mehr zu lohnen – am 02. September 2000 wurde daher der letzte Kampf ausgestrahlt: Sven Ottke fightete gegen Lamon Brewster und noch einmal sahen 4,87 Millionen Menschen zu.

Nun hat RTL also den Boxsport wiederentdeckt: Die Aufsehen erregenden Comebacks von Axel Schulz und Henry Maske sollen die zurückliegenden Glanzzeiten zurückbringen und womöglich auch ein wenig das durch Michael Schumachers Rücktritt aus der Formel 1 entstandene Loch stopfen. Ob das gelingt, wird sich schon in wenigen Tagen zeigen – dann berichtet Quotenmeter.de selbstverständlich ausführlich über die Zuschauerzahlen.

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