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Der große Jahresrückblick: Das war 2009 – Teil III

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Zielgerade: Auch in den Monaten von September bis Dezember waren den Zuschauern, Verantwortlichen und Branchenbeobachtern lediglich wenige ruhige Tage gegönnt. Der letzte Teil des großen Jahresrückblicks.

Mit dem Dezember schritt auch das Jahr 2009 seinem verdienten Ende entgegen. Hoffentlich hat diese Tatsache niemanden überrascht. Mit dem letzten Monat wurde das Fahrwasser ruhiger, die Gemüter der Branche konzentrierten sich auf etwaige traditionelle Dinge, wie die Verlängerung von Verträgen oder die definitive Absage gegenüber miserablen Produktionen, die konstant desaströse Einschaltquoten erzielten. Überraschungen gab es kaum, lediglich Sky und Mark Williams war es nicht möglich zu ruhen. Auch das Kapitel des Quotenmeter.de-Jahresrückblicks auf das vergangene Jahr schließt sich hiermit. Lehnen Sie sich zurück und lassen sie die dahingegangenen Tage noch einmal Revue passieren.

Wie bereits erwähnt war die Bezahlplattform Sky das Gesprächsthema, das die Liste der Furore anführte. Nachdem man im November die Quartalszahlen veröffentlichte und an die Ohren der Öffentlichkeit drang, dass der Sender jeden Tag mehr als eine Million Euro Verlust hinnehmen muss, gab es ernstzunehmende Spekulationen um die Zukunft des Australiers Mark Williams, der seit dem September 2008 die Zügel in der Hand hielt. Von Ausstieg war die Rede, gar von Flucht. Die Presseabteiliung dementierte so schnell und heftig wir nur irgend möglich, doch die offizielle Bestätigung ließ nicht lange auf sich warten. Aus persönlichen Gründen verlässt Williams das Unternehmen im März 2010. Markus Tellenbach, Aufsichtsratsvorsitzender der Sky Deutschland AG zeigte Verständnis: “Wir respektieren seine Entscheidung, nach einem sorgsam gemanagten Übergang wieder mit seiner Familie zusammen sein zu wollen.“ Der Brite Brian Sullivan, der die Marke Sky in Italien zu neuen Höhen führte, wird sein Nachfolger.

Während die Weihnachtszeit von den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten genutzt wurde, um die letzten HDTV-Showcases vor dem Beginn des Regelbetriebs auszustrahlen, Sat.1 mit «Numb3rs» kabel eins ein weiteres Mal als Abstellgleis missbrauchte und Tele 5 für den Januar ein neues Design ankündigte, gab es weitere Änderungen von Personalien zu bekunden: Dr. Peter Frey wurde vom ZDF-Verwaltungsrat und Intendant Schächter zum neuen Chefredakteur erklärt und Reinhold Beckmann, Moderator der «Sportschau» verlängerte seinen Vertrag mit der ARD um drei weitere Jahre. Günter Netzer teilte den Zuschauern indes mit, nach der Weltmeisterschaft 2010 nicht mehr als Experte für die Spiele der deutschen Nationalmannschaft zur Verfügung zu stehen. “Ich hatte immer einen Horror vor Menschen, die man mit einem Lasso von der Bühne holen muss.“, verriet der Sportkommentator dem Spiegel. Gänzlich vom Medium verabschieden wolle er sich allerdings nicht.

Während der Ära Netzer demnach ein Zeitfenster gesetzt wurde, freute sich Grundy Ufa-Producer Guido Reinhardt gegenüber Quotemeter.de bestätigen zu können, dass die Telenovela des Zweiten Deutschen Fernsehen «Alisa – Folge deinem Herzen» fortgesetzt werden wird, obwohl quotentechnisch wahrhaftig nicht alles zur völligen Zufriedenheit verlief. Ab Februar wird das Format den Namen «Hanna» erhalten und die titelspendende Protagonistin wird von Luise Bähr verkörpert, die fünf Jahre lang die Ramona in «Der Landarzt» darstellte.

Auch für «Genial Daneben» bildeten sich am Horizont der Zukunft dunkle Wolken. Seit Ende August überflügete die Comedy-Arena nicht mehr den Schnitt des Bällchensenders – Erstausstrahlungen waren Mangelware, stets varriierende Startzeiten trugen zum Debakel bei, das zur berechtigten Frage führte, inwiefern man mit Hugo Egon Balder und seiner Show im nächsten Jahr verfahren würde. Schließlich proklamierte eine Sprecherin im Dezember, die Produktion werde 2010 fortgesetzt.

«Geld.Macht.Liebe», das nach einem erfreulichem Start kontinuierlich an Zuschauern verloren hatte, beendete den ersten und letzten Lauf am 14. Dezember, Jürgen Klinsman wurde von RTL als WM-Experte engagiert und die Kölner verkündeten überdies, die neuen Publikumsmagneten des Nachmittags «Familien im Brennpunkt» und «Verdachtsfälle» gegen Ende Januar auch samstags auf Zuschauerfang zu schicken. Für eine Menge Aufregung sorgte unterdessen «50 pro Semester», die neue Reality-Show der roten Sieben. Hierbei steht das Leben von fünf Studenten im Vordergrund, die im Verlauf eines Semesters 50 Frauen oder Männer verführen müssen.

Obwohl es sich um ein gescriptetes Format dreht, meldeten sich sowohl Kirchenvertreter, als auch Politiker zu Wort. “Es ist eine verheerende Botschaft an alle Zuschauer, wenn Frauen und Männer in einer Art moderner 'Kopfgeldjagd' zu Sexobjekten degradiert werden.“, meinte Bayerns Familienministerin Hadertauer (CSU). Obwohl ProSieben-Sprecher versicherten, es handle sich um eine jungenfreie Sendung, zog man den Kopf ein und entschloss sich, den Zeitpunkt der Ausstrahlung zu verzögern. Ersatz war schnell gefunden: «Die Salonretter – waschen, schneiden, föhnen» bewegt sich womöglich auf zensiertem, jedoch kaum andersweitig hohem Niveau.

Ebenfalls Kritik erntete der Sender mit Sitz in Unterföhrung auf Grund des «Popstars»-Halbfinales. Die Moderatoren Giovanni Zarella und Charlotte Engelhardt wurden lautstarken Buhrufen augesetzt, als sie freudig verkündeten, dass erst zu Beginn des Finales eines der drei verbliebenen Duos ausscheiden müsse, weshalb Voting-Anrufe noch zwei weitere Tage möglich wären. Ergo wurde das anwesende Publikum unter falschen Vorwänden zur Live-Show gelockt – Die Landesmedienanstalten ermitteln inzwischen in dieser Angelegenheit.

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