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Große Ehre: Stefan Raab erhält den Grimme-Preis

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Die Preisträger des 41. Adolf Grimme Preises stehen fest. Auf einer Pressekonferenz in der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) gab das Grimme-Institut am Dienstag die diesjährigen Sieger bekannt. Eines fällt dabei besonders auf: Die öffentlich-rechtlichen Sender haben die Nase klar vorn. Den einzigen Preis, der an einen Privatsender geht, erhält Stefan Raab für seine Castingshow «Stefan sucht den Super Grand Prix Star», kurz „SSDSGPS“.

Je einen Adolf Grimme Preis mit Gold vergaben die Jurys an den Film «Wolfsburg» (ZDF/ARTE) und der WDR-Wochenrückblick «Dittsche» mit Olli Dittrich, der damit - nach 1995 und 2003 - seine dritte Grimme-Trophäe erhält.

"Wolfsburg"-Hauptdarstellerin Nina Hoss und der Regisseur und Autor Christian Petzold erhielten ihren ersten Grimme-Preis ebenfalls im Jahr 2003 für den Film "Toter Mann". Neben Nina Hoss und Christian Petzold wird für "Wolfsburg" auch Hauptdarsteller Benno Fürmann mit einem Adolf Grimme Preis mit Gold geehrt.

Das Spektrum der Auszeichnungen reicht in diesem Jahr von dem WDR-Polittalk «Hart aber fair» mit Frank Plasberg über die «Tatort»-Folge „Herzversagen“ (ARD/HR) mit Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf bis hin zu dem bemerkenswerten Film «kiss and run» (ZDF), der durch Frische und Witz besticht und als wirkliche Entdeckung gelten kann: Die Grimme-Trophäen für diese Produktion gehen an die Darsteller Ken Duken und Maggie Peren, die auch als Autorin ausgezeichnet wird, sowie an Annette Ernst, die mit «kiss and run» ihr Regiedebüt gab.

Prämiert werden auch die Autorin Beate Langmaack sowie die Hauptdarsteller Henry Hübchen und Uwe Steimle für die Gestaltung und Weiterentwicklung des «Polizeiruf 110» (ARD/NDR), der Autor und Regisseur Franz Xaver Bogner für «München 7» (BR), stellvertretend für das gesamte Produktionsteam, und Gert Scobel für die Redaktion und Moderation der Sendereihe «delta» und des Kulturmagazins «Kulturzeit», die beide auf 3sat zu sehen sind.

Die Dominanz der öffentlich-rechtlichen Sender ist im Fernsehjahr 2004 besonders deutlich: Lediglich ein Preis in der Kategorie "Spezial" geht an Stefan Raab für die Entdeckung und Förderung von Musiktalenten durch «SSDSGPS - Ein Lied für Istanbul» (ProSieben). Dagegen sind gleich vier Koproduktionen von ZDF und ARTE unter den preisgekrönten Produktionen: Die berührende Dokumentation «Die Rapoports - Unsere drei Leben», der Film «Hitlers Hitparade», das Porträt «Abdullah Ibrahim - A Struggle for Love» über den berühmten südafrikanischen Jazzmusiker und - ausgezeichnet durch einen Adolf Grimme Preis mit Gold - "Wolfsburg". Insgesamt wurden 14 Preise von den Juroren der drei Wettbewerbskontingente "Information und Kultur", "Fiktion und Unterhaltung" sowie "Spezial" vergeben.

Dr. Ulrich Spies, verantwortlicher Referent für den Adolf Grimme Preis, zeigte sich hoch erfreut über die Breite des Qualitätsspektrums bei den diesjährigen Auszeichnungen. "Von akribisch recherchierten und herausragend gestalteten Dokumentationen wie «Die Rapoports» über den mitunter genialen Wochenrückblick von «Dittsche» bis zu dem politisch hoch brisanten Fernsehspiel «Grüße aus Kaschmir» haben die Juroren wirkliche Perlen des Fernsehjahres 2004 aufgespürt", so Spies. "Die öffentlich-rechtlichen Sender haben ihre Dominanz auf allen Programmfeldern unter Beweis gestellt und wurden dafür zu Recht ausgezeichnet. Wir hoffen aber, dass die Juroren im nächsten Jahr aus dem Spektrum der schon jetzt viel versprechenden Nominierungen - Christoph Maria Herbst, Bastian Pastewka und «Schillerstraße» - auch wieder mehr Preiswürdiges bei den Privaten finden können. Es mangelt in Deutschland nicht an kreativen Autoren, visionären Regisseuren und tollen Schauspielern - wohl aber an dem Vertrauen der Sender auf den Qualitätsanspruch des Zuschauers. Billig produzierte Flops, die das letzte Jahr bei vielen Sendern geprägt haben, sollten die Programmplaner eines Besseren belehren."

Der Publikumspreis der "Marler Gruppe" geht in diesem Jahr an das zweiteilige TV-Drama «Zeit der Wünsche» (ARD/WDR/BR). Ausgezeichnet werden die Darsteller Lale Yavas und Erhan Emre sowie Tevfik Baser für das Buch und Rolf Schübel für die Regie. Den "Kultur"-Sonderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen erhält Ebbo Demant für Buch und Regie des Films «Neruda» (ARD/SWR/ARTE). Ministerpräsident Peer Steinbrück wird die Übergabe des Preises am 18. März persönlich vornehmen.

Ulrich Aengenvoort, Verbandsdirektor des DVV, gab bei der Pressekonferenz des Grimme-Instituts in Düsseldorf den Namen der Persönlichkeit bekannt, die 2005 die "Besondere Ehrung" des Deutschen Volkshochschul-Verbandes erhält. Sie geht an den Musiker und Komponisten Klaus Doldinger. In der Begründung heißt es: "Seine Musik ist geschmacks- und stilbildend für die große und leider zu selten gewürdigte Zunft der bei Film und Fernsehen arbeitenden Kreativen. (...) Sein Opus Magnum hat maßgeblich zu Qualität und Entwicklung des Mediums Fernsehen beigetragen." Klaus Doldinger komponierte unter anderem die Titelmelodien zu «Das Boot», «Tatort», und «Liebling Kreuzberg» sowie zu «Lieber Fidel», dem Doku-Thriller von Wilfried Huismann.

Die Verleihung des 41. Adolf Grimme Preises findet am 18. März im Theater der Stadt Marl statt und wird von Bettina Böttinger moderiert. 3sat strahlt die Gala am selben Abend ab 22:25 Uhr aus.

Die Gewinner des 41. Adolf Grimme Preises im Überblick:

Wettbewerb "Information & Kultur":
● Hart aber fair (WDR)
● Die Rapoports - Unsere drei Leben (ZDF/ARTE)
● Hitlers Hitparadae (ZDF/ARTE)
● Damals in der DDR (ARD/MDR/WDR)
● Abdullah Ibrahim (ZDF/ARTE)

Wettbewerb "Fiktion & Unterhaltung":
● Wolfsburg (ZDF/ARTE)
● Dittsche - Das wirklich wahre Leben (WDR)
● München 7 (BR)
● Tatort: Herzversagen (ARD/HR)
● kiss and run (ZDF)
● Grüße aus Kaschmir (ARD/BR)

"Kultur"-Sonderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen:
● Neruda (ARD/SWR/ARTE)

Wettbewerb "Spezial":
● Gert Scobel
● Beate Langmaack
● Henry Hübchen
● Uwe Steimle
● Stefan Raab

Der Publikumspreis der "Marler Gruppe":
● Zeit der Wünsche (ARD/WDR/BR)

Besondere Ehrung:
● Klaus Doldinger

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