Quotencheck

«Bauer sucht Frau»

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Auch die elfte Staffel der Kuppelshow war wieder ein voller Erfolg für RTL. Der Abwärtstrend der vergangenen Jahre setzte sich zwar fort, doch noch immer sehen rund sechs Millionen zu.

Das Privatfernsehen ist in der jüngeren Vergangenheit kaum mehr in der Lage, neue Hits in den Genres Show und Dokusoaps zu etablieren. Vor allem RTL greift stattdessen lieber auf seit Jahren verlässliche Quotengaranten wie «DSDS», «Das Supertalent», «Wer wird Millionär?», dem Dschungelcamp oder eben «Bauer sucht Frau» zurück. Die Sendung mit Inka Bause hat nun mehr elf Staffeln hinter sich und war dennoch auch in diesem Jahr wieder dazu in der Lage, oftmals mehr als sechs Millionen Menschen vor die Fernsehgeräte zu locken. Auch in der werberelevanten Zielgruppe lief es am Montagabend nach einem häufig schwächelnden «WWM?» durchweg herausragend stark - auch wenn die Werte mit dem Start des «Clubs der roten Bänder» bei VOX leicht rückläufig waren.

Zum Staffelauftakt am 12. Oktober wurde wie schon in den vergangenen drei Jahren eine zweistündige Folge ausgestrahlt, die gleich mal 5,94 Millionen Fans mobilisierte. Damit wurde zwar erstmals seit 2007 wieder ein Wert unterhalb der Sechs-Millionenmarke verzeichnet, mit dem damit verbundenen Marktanteil von 18,6 Prozent durften die Programmverantwortlichen aber dennoch durchweg zufrieden sein. Ähnliches ließ sich in der umworbenen Zielgruppe konstatieren, wo mit 20,3 Prozent Marktanteil bei 2,35 Millionen zwar der schwächste Wert seit acht Jahren zu Buche stand - aber gegenüber den sonst gerade einmal rund 13 Prozent des Senders eben doch ein richtig starker.

Die beiden weiteren Oktober-Folgen verbesserten sich dann ein wenig auf 6,00 bzw. 6,22 Millionen Fernsehende, was auch noch etwas stärkeren Marktanteilen in Höhe von 19,0 bzw. 19,8 Prozent entsprach. Beim jungen Publikum hingegen orientierten sich die Zahlen zunächst ein wenig nach unten - es wurden 19,8 Prozent bei 2,33 Millionen erreicht - bevor Episode drei dann mit 2,46 Millionen und 21,2 Prozent die Staffelbestwerte verzeichnete. Auch die erste November-Folge kam angesichts einer Zuschauerzahl von 6,21 Millionen noch exzellent an, gingen damit doch 19,8 Prozent aller sowie 20,2 Prozent der umworbenen Konsumenten einher.

Ab dem 9. November mussten sich die Bauern gegen die verblüffend starke VOX-Serie «Club der roten Bänder» bewähren, was nicht gänzlich ohne Verluste über die Bühne ging. Dies galt weniger für das Gesamtpublikum, wo die zweite November-Folge war auf Tiefstwerte von 5,82 Millionen und 18,3 Prozent gelangte, sich anschließend allerdings wieder auf 5,91 bis 6,02 Millionen und leicht höhere Marktanteile steigerte. In der werberelevanten Zielgruppe hingegen wurde die 20-Prozenthürde von nun an kein einziges Mal mehr erreicht. Die schwächsten Zahlen generierte Folge acht mit noch immer äußerst respektablen 17,5 Prozent bei 2,03 Millionen, zuvor lag das Format zwischen 17,6 und 19,0 Prozent bei bestenfalls 2,25 Millionen. Richtig gut lief es hingegen noch einmal zum Finale der regulären Staffel am 7. Dezember, wo 6,22 Millionen Zuschauer und 19,3 Prozent Gesamt-Marktanteil zu Buche standen - allerdings auch im Anschluss an die herausragend starke Millionärsfolge beim Jauch-Quiz. Und obwohl diese «WWM?»-Episode auch bei den 14- bis 49-Jährigen weitaus stärker lief als im Normalfall, schnitt die Dokusoap hier mit 18,1 Prozent kaum bemerkenswert ab.

Mit "Was ist auf den Höfen los" sicherte sich RTL am Montag, den 14. Dezember 2015, noch 5,97 Millionen Fernsehzuschauer und 19,0 Prozent Marktanteil. Bei den Werberelevanten sorgte man mit 17,6 Prozent bei 1,95 Millionen weiterhin für Top-Quoten.

Durchschnittlich wurden die neun regulären Folgen von 6,03 Millionen Menschen verfolgt, was einem großartigen Marktanteil von 18,9 Prozent entsprach. Zählt man die "Was ist auf den Höfen los?"-Ausgabe noch hinzu, stünden 6,02 Millionen bzw. 19,0 Prozent auf dem Papier. Der kontinuierliche Abwärtstrend seit Staffel fünf setzte sich damit allerdings nahtlos fort: Wurden 2009 noch gigantische 7,98 Millionen Zuschauer bzw. 25,1 Prozent aller potenziell erreichbaren Konsumenten erzielt, gaben die Zahlen seither sukzessive auf 6,22 Millionen und 19,6 Prozent im Vorjahr ab. Gewissermaßen korreliert die Format-Entwicklung aber somit auch mit der RTL-Senderentwicklung - denn lag man vor fünf bis sechs Jahren noch bei rund 14 Prozent, ist man mittlerweile glücklich, wenn ein Monat mit einem zweistelligen Wert beendet wird. Bause kann hier also beinahe auf eine Verdopplung der Sendernorm verweisen.

In der besonders stark umworbenen Zielgruppe darf man sich über den Zuspruch von durchschnittlich 2,24 Millionen Menschen bzw. 19,1 Prozent freuen (oder bei Einberechnung der Folge vom 14. Dezember 2,21 Millionen und 18,9 Prozent), womit sich im Prinzip nahezu dasselbe sagen lässt wie beim Gesamtpublikum. Auch hier lief es deutlich weniger stark als zu besten Zeiten vor fünf bis acht Jahren, als bis zu 26,2 Prozent bei über dreieinhalb Millionen generiert werden konnten, auch der Abwärtstrend gegenüber der Vorjahres-Staffel, die noch auf 2,38 Millionen bzw. 19,6 Prozent, ist zu vermerken. Doch vor allem tut der Verweis auf den RTL-Schnitt von rund 13 Prozent not, den die Kuppelsendung noch immer um etwa sechs Prozentpunkte übersteigt. Das ist nicht so viel wie beim Gesamtpublikum, ja - allerdings ist Bauses Vorprogramm hier auch nicht immer dankbar, muss sich «Wer wird Millionär?» mittlerweile doch längst häufig nur noch mit mittelprächtigen Zahlen herumschlagen. Summa summarum darf man also zufrieden sein, sehr zufrieden sogar - wenn man es denn mit «Bauer sucht Frau» hält.

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