Charlotte Roche streikt

Nach «Spiegel»-Informationen ist «Fast Forward»-Moderatorin Charlotte Roche in TV-Streik getreten. Vor wenigen Wochen hatte der US-Konzern «Viacom» bekannt gegeben, dass ihre Sendung Anfang nächsten Jahres ausläuft. Im «Spiegel» beklagt die Moderatorin, dass sie von ihrer Absetzung nur am Telefon erfahren habe. Und dies sei auch eher beiläufig passiert.

Der Faktor Angst ist in die Kölner Schanzenstraße eingezogen. Und zwar bei allen Mitarbeitern - auch oben in der Chefetage. Nicht ungewöhnlich, denn der Betriebsrat befürchtete vergangene Woche, dass alle 192 Mitarbeiter ab Februar auf der Straße stehen könnten.




Verbessert werden müsse auch die Kommunikationspolitik des US-Konzerns, das meinen zumindest die Angestellten der Viva AG. Noch immer gab «Viacom» nicht bekannt, ob «Viva» künftig in Berlin seine Zelte aufschlagen soll. Diese Entscheidung ist aber für die Crew extrem wichtig, denn sollte der Sender weiterhin in Köln bleiben, würden zumindest nicht alle 192 Angestellten entlassen werden. Lautet das Ziel allerdings wirklich Berlin, sieht es düster aus. Von Berlin aus könnten sich «MTV»-Mitarbeiter um «Viva» kümmern. Um endlich Klarheit zu bekommen, greift der Betriebsrat zu einem ungewöhnlichen Mittel, wie der «Spiegel» berichtet. Vor dem Kölner Arbeitsgericht wurde eine einstweilige Verfügung beantragt. Diese soll den Vorstand zu einer offenen Informationspolitik über geplante Stellenstreichungen und Standortverlagerungen in Richtung der «MTV»-Zentrale in Berlin zwingen.



MTV-Europe-Chef Simon Guild sah die Dinge im «Spiegel»-Interview anders: So sei es absurd, dass von so extrem hohem Stellenabbau gesprochen werde, viele Mitarbeiter brauche man weiterhin. Allerdings stellte er auch klar, dass es ganz ohne Streichungen wohl nicht gehe. Wichtigste Aussage Guild's: Viva werde auf jeden Fall erhalten bleiben - und wird anders werden, als «MTV». Nämlich lokaler und jünger. Und wahrscheinlich auch viel Mitarbeiter-leichter.