Quotencheck

«New Girl»

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Zwar standen guten Quoten der dritten «New Girl»-Staffel häufig beliebte Fußballübertragungen im Weg, doch auch ohne den Ballsport verbuchte die Sitcom nur magere Quoten.

New Girl bei ProSieben: Reichweite/ Quote 14-49

  • Staffel 1: 1,57 Millionen/10,7 Prozent
  • Staffel 2: 1,33 Millionen/11,1 Prozent
  • Staffel 3: 1,02 Millionen/8,2 Prozent
Sitcoms haben dieser Tage einen schweren Stand. Nach wie vor stellen die USA das kreative Zentrum des Genres dar, die Programmpräsentationen der großen Sender im Mai zeigten aber, dass sich Sitcoms eher auf dem absteigenden Ast befinden. Besonders hart traf es die Comedy-Schiene von CBS, die drastisch verkleinert wurde. Generell verzichteten die großen Sender immer mehr auf die Programmfarbe oder gerade erst gestartete Genrevertreter wurden durch neue ersetzt. Vor allem ProSieben setzt seit einigen Jahren auf Sitcoms und zeigt gleich etliche Serien in den Primetimes von Montag bis Mittwoch. Immer mehr Fernsehzuschauer beklagen sich über die hohe Dosis der US-amerikanischen Bespaßungsformate, die auch nach den Geschmäckern vieler zu oft in Wiederholungen gezeigt werden.

Darunter leidet dieser Tage in Deutschland auch «New Girl», das bis zum 6. August mit seiner dritten Staffel Teil des ProSieben Comedy-Mittwochs war. Der Sender aus Unterföhring setzte dabei meist auf Doppelfolgen und schickte Jessica Day und ihre chaotische Wohngemeinschaft nach «How I Met Your Mother» ins Rennen. Wie auch in den USA hatte die dritte Staffel der FOX-Sitcom jedoch mit erheblichen Quotenproblemen zu kämpfen, die nur zur Auftaktfolge am 26. März dem ProSieben-Schnitt von 11,8 Prozent in der Zielgruppe nahe kamen. An diesem Mittwoch Ende Mai zog „Voll dabei“ noch 1,58 Millionen Menschen und damit 11,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen ab 21.15 Uhr an. Später gab der Marktanteil in dieser Altersgruppe auf 9,6 Prozent ab – und sollte im gesamten Staffelverlauf bei der roten Sieben nicht mehr überboten werden.

Deutlich abwärts ging es dafür in der Folgewoche: Am 2. April schalteten insgesamt nur jeweils knapp über eine Million Zuschauer zur dritten und vierten Episode des neuen «New Girl»-Durchlaufs, woraus bei beiden Folgen eine Quote von 7,9 Prozent beim jungen Publikum resultierte. Allerdings stand der in Kalifornien spielenden Sitcom mit dem Champions League-Kracher Real Madrid gegen Borussia Dortmund beim ZDF auch ein übermächtiger Gegner gegenüber. Es sollte nicht das letzte Mal bleiben, dass König Fußball dem FOX-Format das Leben schwer machte. Auf einem noch schwächeren Niveau präsentierten sich die Ausgaben am nächsten Mittwoch, als die Zuschauerzahl auf unter eine Million abgab und zunächst, 8,1 Prozent, später 7,1 Prozent bei den Werberelevanten verzeichnet wurden. Die Auseinandersetzung zwischen Bayern München und Manchester United machte an diesem Abend der Konkurrenz die Zuschauer abspenstig. Am 16. April war es der DFB-Pokal, der für Quote bei den Öffentlich-Rechtlichen und für hängende Köpfe bei der Konkurrenz sorgte: Die beliebte Partie zwischen den Bayern und den „roten Teufeln“ aus Kaiserslautern bewirkten miese «New Girl»-Quoten von erst 7,5 und später 7,3 Prozent beim umworbenen Publikum.

Und damit nicht genug. Der schwärzeste Tag der US-Sitcom stand noch bevor: Das Champions League-Halbfinale zwischen Real Madrid und FC Bayern München trug seinen Teil dazu bei, dass «New Girl» auf ein Allzeit-Tief fiel. Lediglich 0,79, respektive 0,76 Millionen Menschen erreichte «New Girl» am 23. April. In der Zielgruppe bedeuteten diese Zahlen erst 6,0 und dann 5,8 Prozent. Dass der beliebte Fußballsport jedoch nicht der alleinige Grund für das schlechte Abschneiden der Comedy-Serie mit Zooey Deschanel ist, zeigte der 7. Mai. Zwar ging es im Zuge der ersten Episode des Abends wieder aufwärts auf immer noch magere 8,8 Prozent, später standen jedoch wieder 6,9 Prozent bei den Jüngeren zu Buche. Immerhin bewegte sich die 2011 gestartete Serie mit den vier Folgen bis zum 14. Mai noch um die neun Prozent bei den für die Werbewirtschaft wichtigen Zuschauern, ehe die Sehbeteiligungen bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 bei zwei Einzelfolgen Ende Mai und Anfang Juni wieder auf unter acht Prozent abgaben. Nach „Heuern und Feuern“ gönnte ProSieben der dritten Staffel ab dem 11. Juni und der kurz darauf startenden Fußball-WM eine kleine Pause, in der der Unterföhringer Sender mit Wiederholungen vorliebnahm. Die letzte Folge vor der WM generierte 9,1 Prozent in der Zielgruppe. Der Zweistelligkeit kam «New Girl» mit 9,3 Prozent bei den Jungen am 16. Juli wieder näher, bevor die Einzelprogrammierungen der nächsten zwei Wochen auf 8,3 Prozent, beziehungsweise 7,4 Prozent abgaben. Das Staffelfinale verfolgten am 6. August schließlich 8,9 Prozent aus der Zielgruppe.

Insgesamt lockte «New Girl» pro Episode in der dritten Staffel 1,02 Millionen Zuschauer an, von denen im Schnitt 0,89 Millionen zwischen 14 und 49 Jahre alt waren. Dies bedeutete durchschnittlich 3,6 Prozent Marktanteil, während in der Zielgruppe im Mittel 8,3 Prozent zu Buche standen – ein unzureichender Wert für ProSieben-Verhältnisse. Zwar musste sich «New Girl» mit den außerordentlich starken Fußball-Übertragungen aus Champions League und DFB-Pokal messen, jedoch lagen auch Programmierungen ohne Ballsport-Konkurrenz fernab der Sendernorm. Auch auf das meist solide Lead-In von «How I Met Your Mother» baute «New Girl» nicht auf, weshalb zumindest bezweifelt werden darf, ob die in den USA bald startende vierte Season noch bei ProSieben zu sehen sein wird.

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