Sonntagsfragen

Oliver Nowotny: ‚Wieder ganz zurück zu den Wurzeln von DMAX‘

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Der Programmdirektor von Discovery Communications Deutschland spricht mit uns über neue Genres für DMAX und neue Formate, die zurück zum Kern sollen. Er sagt, wie es mit Boxen bei DMAX weiter gehen wird und spricht über sein neuestes Baby, den auf Frauen fokussierten Free-TV-Sender TLC.

Herr Nowotny, im September 2013 steckten Sie sich das Ziel mit DMAX schon bald über zwei Prozent der 14- bis 49-Jährigen zu unterhalten. Im Januar waren sie mit 1,9 Prozent schon nah dran, im Februar gab der Marktanteil jedoch wieder nach. Welche Sendungen sind die wichtigsten Eckpfeiler auf dem Weg zu den zwei Prozent?

Zur Person: Oliver Nowotny

Einst Student an der Universität in Augsburg, zog es Nowotny Ende der 90er in die USA. 2000 war er wieder zurück und begann seine TV-Karriere mit einer Ausbildung bei ProSieben. Dem Münchner Sender blieb er bis 2006, unter anderem als Programmplaner, treu. Seit 2006 arbeitet er in Deutschland für Discovery, zunächst als Leiter der Programmplanung, inzwischen als Programmdirektor.
Das Erfolgsgeheimnis von DMAX war von Anfang an, ein Segment zu besetzen, das es zuvor in der Form noch nicht gab – mit Factual Entertainment für ein männliches Zielpublikum. Und so haben wir mit Survival und Auction Genres eingeführt, die in Deutschland bis dahin nicht bekannt waren. Zudem hat uns unser Relaunch im September vergangenen Jahres noch einmal einen kräftigen Schub gegeben. Wir haben unter anderem zwei für uns neue Genres – Entertainment und Lifestyle – hinzu genommen. Zahlreiche spannende Eigenproduktionen sind in Planung - natürlich auch im Segment „Auto“. Darüber hinaus setzen wir unsere Live-Events fort.

Welchen Einfluss auf die Marktanteile hatte ihrer Ansicht nach beispielsweise der Launch von ProSiebenMaxx, das ja neben RTL Nitro ebenfalls sehr männeraffines Fernsehen macht? Sehen Sie die beiden Sender als direkte Konkurrenz? Beide setzen auch verstärkt auf Fiction, während dies bei DMAX kaum zu finden ist…
Wir haben sehr von der Fragmentierung des Marktes profitiert. Die Zuschauer suchen sich gezielt Sender, bei denen sie sich besser aufgehoben fühlen, und bei denen sie ganz genau wissen, was sie erwartet. Mit 100 Prozent Factual Entertainment für ein männliches Publikum senden wir eine klare Botschaft. Bei uns gibt es weder Serien noch Spielfilme zu sehen – das unterscheidet uns von anderen Sendern. Ich bin überzeugt, dass Factual Entertainment das größte Wachstumspotenzial hat. Und das ist noch lange nicht ausgeschöpft.

Wie erklären Sie sich das Interesse an erfolgreichen Reality-Shows wie «Auction Hunters»? Auf viele der DMAX-Formate übt ja nicht zuletzt die US-amerikanische Kultur großen Einfluss aus, mit der etliche deutsche Zuschauer nicht wirklich vertraut sind, trotzdem schalten viele Menschen ein. Ist das ein Widerspruch?
Das beste Entertainment-Programm der Welt kommt nun einmal aus den USA. Die Amerikaner wissen einfach, wie man erfolgreich funktionierende Hit-Show-Programme für ein breites Publikum macht. Davon können wir nur profitieren. Aber letztendlich geht es immer um gute Unterhaltung – ganz egal, aus welchem Land sie kommt.

Während DMAX also verstärkt auf amerikanische Reality-Serien setzt, kommen im deutschen Fernsehen auch deutsche Reality-Produktionen und Formate, die dem DMAX-Programm ähnlich sind, nicht zu kurz. Gibt es ein Format eines anderen deutschen Senders, das Sie gerne bei DMAX sehen würden?
Nein - denn alle Programme die wir bei DMAX sehen wollen, haben wir auch on air. Davon abgesehen sind wir lieber selbst Trendsetter mit unseren Serien.

Manche DMAX-Sendungen ähneln sich konzeptionell sehr, vor allem viele Survival-Shows präsentiert Ihr Sender. Wirkt sich das negativ auf die Marktanteile aus und sehen Sie in den vielen ähnlichen Formaten die Gefahr zur Redundanz?
Wenn unsere Zuschauer ein Genre lieben, dann wollen wir ihnen davon auch möglichst viele Facetten zeigen. Jede Sendung geht aber auf ihre ganz eigene Art und Weise an diese Inhalte heran. Die Gefahr einer Redundanz sehen wir daher nicht. Aber wir sind natürlich darauf bedacht, immer wieder neue Programmfarben und Trends zu finden und anzubieten. So waren wir die ersten, die eine selbst produzierte Trucker-Sendung auf den Markt gebracht haben, die «Asphalt-Cowboys», die jetzt in die dritte Staffel gehen. Nach wie vor ist dieses Format im deutschen TV unique, und wir freuen uns sehr über die Erfolge, die das Programm Woche für Woche einfährt.

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