US-Check

Neue Staffel in Gefahr: Zitterpartie für «The Mentalist»

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Nachdem CBS etliche seiner Formate verlängerte, muss «The Mentalist» immer noch auf eine neue Bestellung warten. Die Zuschauerzahlen erklären, warum es eng werden könnte.

Hinter den Kulissen von «The Mentalist»

  • Genre: Crime, Drama, Mystery
  • Serienschöpfer: Bruno Heller
  • Darsteller: Simon Baker, Robin Tunney, Tim Kang uvm.
  • Staffeln: 6
  • Produktionsstudios: Warner Bros. Television & Primrose Hill Productions
  • Episodenlänge: ca. 45 Minuten
  • Nominiert für einen Golden Globe (2010) und einen Primetime Emmy (2009)
Fans von CBS‘ «The Mentalist» müssen dieser Tage zittern. Vergangene Woche verlängerte das Network gleich 18 Produktionen auf einmal, das Format um das Patrick Jane erhielt jedoch keine Bestellung. Noch besteht zwar eine Chance für eine nachträgliche Order einer neuen Staffel, Sorgenfalten auf den Stirnen der Fans sind angesichts dieses Umstands allerdings berechtigt. Dabei feierte «The Mentalist» vor gar nicht allzu langer Zeit noch Erfolge: Auf ihrem Zenit unterhielt die 2008 gestartete Serie zwischen 16 und 17 Millionen Fernsehende in den USA.

Wie es bei so vielen Serien der Fall ist, die über eine große Anzahl von Staffeln verfügen, vergeht den Zuschauern nach und nach die Lust am Format und immer weniger schalten ein. Dieses Schicksal ereilte auch «The Mentalist»: Seit Staffel eins hat die US-Show mit einem kontinuierlichen Zuschauerrückgang zu kämpfen. Die neueste und mittlerweile sechste Staffel stellt die bisher schwächste des Formats dar, auch wenn die Einbußen im Vergleich zu Season fünf nicht allzu groß ausfallen. Sind die Werte der neuesten Season schlicht und einfach nicht mehr tragbar für das erfolgsverwöhnte CBS?

Zu Beginn der sechsten Staffel am 29. September 2013 sah sich «The Mentalist» gleich einem übermächtigen Gegner ausgeliefert: Äquivalent zum Fußball in Deutschland lockt der Football in den USA die Massen vor die Empfänger. 9,72 Millionen CBS-Zuschauer sorgten für den bislang schlechtesten Staffelstart der Krimiserie, während sich NBCs «Sunday Night Football» 18,47 Millionen Menschen in den USA interessierten. Obwohl «The Mentalist» ab 22 Uhr rund viereinhalb Millionen Zuschauer mehr als ABCs Serienpremiere «Betrayal» unterhielt, lagen die Marktanteile beider Formate in der Altersgruppe der 18- bis 49-Jährigen bei vier Prozent, was eine deutliche Sprache über das Alter des «Mentalist»-Publikums spricht.

Darum geht's in Staffel 6

Patrick Jane kommt "Red John", dem Mörder seiner Frau und seiner Tochter, immer näher und kann bald die Verdächtigenliste auf nur noch sieben Personen beschränken. Doch Red John wehrt sich und macht Jagd auf Mitglieder des CBI. Von Folge zu Folge offenbaren sich Jane und seinen Kollegen neue Fakten über den Serienmörder, die Jane zum finalen Showdown gegen seinen Erzfeind führen.
Auch am darauffolgenden Sonntag lagen alle Konkurrenzprogramme weit hinter NBCs Footballübertragung. «The Mentalist» musste mit nun 9,41 Millionen Zuschauern noch etwas an Zusehern einbüßen, lag aber mit fünf Prozent in der Zielgruppe wieder zwei Prozentpunkte vor ABCs «Betrayal». Zu allem Überfluss für CBS erweiterte sich die Sportkonkurrenz am 13. Oktober 2013 noch um Baseball bei FOX. Neben Football bei NBC, für das sich fast 20 Millionen Menschen interessierten, standen bei der Baseball-Partie zwischen den Detroit Tigers und den Boston Redsox 8,26 Millionen Menschen zu Buche. Trotz allem hielt sich das CBS-Format um Patrick Jane konstant und verzeichnete ein 9,35 Millionen Menschen großes Publikum.

Den ersten großen Einbruch hatte die von Warner Bros. produzierte Serie erst am 20. Oktober 2013 hinzunehmen, als sich ab 22.30 Uhr nur 7,30 Millionen Menschen für CBS entschieden, während «Sunday Night Football» von 20.30 Uhr bis 23 Uhr 25,87 Millionen Zuschauer vor den Fernsehern versammelte. Prompt rehabilitierte sich «The Mentalist» in der Folgewoche auf 8,81 Millionen Zuschauer, was jedoch noch immer deutlich unterhalb der Norm des Formats lag. Am 3. November büßte die Krimiserie erneut Zuschauer ein und gab auf 8,46 Millionen Menschen ab, ehe ein Aufwärtstrend folgte: Mit zunächst 9,26 Millionen und an den beiden darauffolgenden Sonntagen mit 9,48 Millionen und 10,62 Millionen Interessierten, verschaffte sich «The Mentalist» wieder Luft und trotzte den Football-Spielen. Über die gesamte sechste Staffel hinweg hielt sich der Marktanteil beim jungen Publikum zwischen vier und fünf Prozent.

Am 1. Dezember gab die Show um das ehemalige Medium wieder auf 8,58 Millionen Zuschauer ab, als «The Mentalist» die Fernsehenden ausnahmsweise um 23 Uhr erwartete. Ohne Football-Konkurrenz, dafür zu späterer Stunde, waren trotzdem nicht mehr Zuschauer drin. Ehe es in die Winterpause ging, verbesserte sich die Sendung am CBS-Sonntag des 8. Dezembers wieder auf 9,64 Millionen Menschen. Das Zwischenfazit der Verantwortlichen dürfte nicht allzu rosig ausgefallen sein, allerdings muss man angesichts der Zahlen eingestehen, dass andere CBS-Shows in direkter Konkurrenz zum starken Football eventuell auch Probleme gehabt hätten.

2014 hatte «The Mentalist» bezüglich der Zuschauerzahlen vorerst immerhin nur noch die neun vor dem Komma stehen, ohne das starke Football zur gleichen Uhrzeit hatte man dem Crime-Format jedoch sicherlich mehr zugetraut. Stattdessen schienen die Football-Fans an den Sonntagen ohne ihren Lieblingssport zu großen Teilen den Fernsehgeräten fernzubleiben, mit einem Best-Of «Late Night With Jimmy Fallon Primetime Special» setzte NBC CBS nämlich keine große Konkurrenz vor die Nase – die Best-Of-Sendung belustigte am 5. Januar nur 5,71 Millionen Menschen, während «The Mentalist» 9,93 Millionen vorzuweisen hatte. Dafür sorgten die «Golden Globes» am 12. Januar wieder für ein 20 Millionen Menschen starkes Publikum, als «The Mentalist» bei 9,39 Millionen Interessierten lag. Da CBS darauf verzichtete den Olympischen Winterspielen neue Folgen von «The Mentalist» entgegenzusetzen, kehrte Patrick Jane erst wieder am 9. März zurück, als 9,94 Millionen Zuschauer einschalteten, ehe am 16. März wieder nur 8,66 Millionen Menschen auf der Uhr standen. Neuerliche Gegenspieler fanden sich in ABCs «Revenge» und NBCs «Crisis» wieder.

CBS sehnte sich während der sechsten Staffel von «The Mentalist» sicher nach dem Ende des Footballs auf NBC, damit die Zuschauerzahlen wieder anziehen. So kam es allerdings nicht – die Zahlen der Krimi-Serie im Jahr 2014 verdeutlichten, dass «The Mentalists» ausbaufähige Werte kaum mit dem beliebten US-Sport korrelierten, auch wenn CBS im neuen Jahr wieder den Sonntagabend in Sachen Gesamtpublikum beherrschte. Dass das Format nicht Zahlen wie einst einfährt, liegt wohl eher am schwindenden Interesse an den Geschichten um Patrick Jane. Mit im Schnitt 9,24 Millionen Zuschauern pro Folge markiert die sechste Season den bislang schlechtesten Durchlauf von «The Mentalist». Tatsächlich liegt die Serie von den Zuschauerzahlen her knapp hinter «Hawaii Five-0» und auf einer Ebene mit «The Good Wife». Letztere Formate entgingen nur knapp einer Absetzung. «The Mentalist» wird weiter zittern müssen, auch weil das Format in der Zielgruppe nicht sonderlich beliebt ist. Auch die Performance der restlichen Ausstrahlungen der sechsten Staffel könnten eine Rolle spielen.

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