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Deutsche Welle: Einstellung einiger Formate, Englisch neuer Stützpfeiler

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Intendant Peter Limbourg möchte eine höhere internationale Wettbewerbsfähigkeit erreichen. Auch Entlassungen scheinen im Rahmen der Neuausrichtung nicht unwahrscheinlich.

Info zur Deutschen Welle

Die DW ist der Auslandsrundfunk der Bundesrepublik Deutschland und Mitglied der ARD. Hauptsitz ist Bonn, darüber hinaus gibt es jedoch auch einen Standort in Berlin. Die DW umfasst Angebote im Bereich Hörfunk, TV und Internet und sendet werbefrei in verschiedenen Sprachen.
Im Zuge des Fernziels einer stärkeren internationaler Wettbewerbsfähigkeit geht die Deutsche Welle unter dem neuen Intendanten Peter Limbourg nun einen Weg, der vor allem bei vielen Mitarbeitern nicht allzu gut ankommen dürfte. In der Montags-Ausgabe der Berliner Zeitung ist von einem "Kahlschlag" die Rede, was Limbourg zu relativieren versuchte: "Wir betreiben keinen Kahlschlag, sondern haben ein verantwortungsvolles, intelligentes Konzept entwickelt, das uns ermöglicht, unsere Ziele zu verwirklichen und die hervorragende Regional- und Sprachkompetenz der DW zu erhalten."

Dieses neue Konzept sieht unter anderem eine deutliche Reduzierung deutschsprachiger Produktionen vor. Zwar bleibe "Deutsch eine wichtige Sprache für die DW", doch soll einer Mitteilung zufolge künftig vorrangig eine "Grundversorgung" angeboten werden. Konkret bedeutet dies eine Reduzierung des Aufwandes hinsichtlich eigenproduzierter TV-Formate. Wenig profitable und reichweitenschwache Magazine wie «PopXport», «Agenda», «World Stories», «Inside Germany», «Germany Today», «Talking Germany», «Kino» und «People & Politics» sollen in allen vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Spanisch und Arabisch) des linearen Fernsehens eingestellt werden. Das Wirtschaftsmagazin «Made in Germany» sowie die Talk-Show «Quadriga» sollen eine Frischzellenkur erfahren.

Der Fokus des journalistischen Angebots rückt dafür klar in Richtung englischsprachiger Formate, um die Deutsche Welle im Wettbewerb mit Al Jazeera, France 24 und Co. konkurrenzfähiger zu machen. Geplant sind unter anderem Beiträge für den asiatischen und afrikanischen Markt, die beide bis dato kaum erschlossen sind. Die verschiedenen Einzel-Redaktionen möchte man zu einer Europa-Redaktion vereinen, vermutlich in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn. All diese und zahlreiche weitere Veränderungen muss allerdings noch der Rundfunkrat durchwinken.

Bislang unklar ist, welche finanziellen und personellen Konsequenzen die geplante Neuausrichtung haben wird. Vor allem bezüglich des möglichen Personalabbaus drängen die Mitarbeiter der Deutschen Welle schon jetzt auf konkrete Informationen - die allerdings bis dato noch nicht möglich sind, da die Höhe des Bundeszuschusses für die DW unklar ist. Laut Berliner Zeitung spielen einige Beschäftige mit dem Gedanken, in einen Streik zu ziehen.

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