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Bellut äußert sich zu möglichem Jugendkanal von ARD und ZDF

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Nachdem das Zweite sein Projekt ZDF.kultur aufgegeben hat, äußert sich Intendant Thomas Bellut nun zu den Gerüchten um die Koproduktion eines Jugendkanals.

Ende Februar gab ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut bekannt, dass man beim Mainzer Sender ZDF.Kultur aufgegeben habe. "Die Zeiten der programmlichen Expansion sind vorbei. Nach dem Verzicht auf eine Beitragserhöhung und den erheblichen Einsparauflagen der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten, Anmerk. der Redaktion) habe ich dem Fernsehrat und den Bundesländern vorgeschlagen, den Digitalkanal ZDFkultur einzustellen." In Zukunft werden dort nur noch Wiederholungen zu sehen sein.

Das faktische Ende des Sender-Projekts, da keine Eigenproduktionen mehr fabriziert werden, begründet der Sender mit Sparmaßnahmen. ZDFneo und ZDFinfo seien dabei von größerer Wichtigkeit für das Zweite. "Für den nachhaltigen Erfolg der ZDF-Programmfamilie sind neben dem Hauptprogramm die Mediathek sowie die Digitalkanäle ZDFneo und ZDFinfo unabdingbar"

Seit Senderbeginn war ZDF.kultur der Haussender einiger innovativer Formate. Da jedoch alle drei Digital-Sender des ZDF, ZDF.kultur, ZDFneo und ZDFinfo, eine Vielzahl alter ZDF-Sendungen wiederholen und nur wenig selbst hergestellte Formate ins Programm eingeflochten werden, wurden Rufe nach einem Jugendkanal laut, produziert von ZDF und der ARD.

Gegenüber dieser Idee präsentiert sich Thomas Bellut nicht abgeneigt. Einen etwaigen Kanal knüpft der Intendant jedoch an Bedingungen, nämlich eine klare Beauftragung durch die Bundesländer, eine ausreichende Finanzausstattung, zusätzliches Personal und eine Öffnung des Telemedienangebots unter anderem mit dem Wegfall der 7-Tage-Regelung und der Möglichkeit, auch Kaufserien und Spielfilme in der Mediathek zeigen zu können.

Vor allem auf die Gruppe der 14- bis 29-Jährigen solle man sich bei einem solchen Sender konzentrieren, um eine Brücke zwischen den Zuschauern des KiKA und ZDFneo zu schlagen. Problematisch sei dabei jedoch der niedrige und geschmacklich sehr differierende Fernsehkonsum genau dieser Altersgruppe, womit man sich mit einem Jugendkanal in einer Qualitätsnische mit eher überschaubarem quantitativen Erfolg bewege. Mindestens 50 bis 60 Millionen Euro seien zur Realisierung eines solchen Projekts zur Verfügung zu stellen. "Will man mit dem Angebot einen messbaren und nachhaltigen Erfolg erreichen, werden nach unseren Schätzungen noch deutlich mehr Mittel erforderlich"
Weitere Hürden stellen sowohl die Gremien dar, die einen solchen Sender erst absegnen müssten, als auch eine notwendige Beauftragung der Länder, sowie die Planung zum Einholen der Finanzen über die KEF, wodurch der Start eines Jugendkanals nicht vor 2017 zu Stande käme.

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