Kino-Check

Neu im Kino: Neeson, Möhring und die Stooges

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Neben der Fortsetzung von «96 Hours» kommen auch «Die Stooges» auf die Kinoleinwand. Auch eine neue deutsche Komödie ist zu sehen.

«96 Hours - Taken 2»
Anderthalb Jahre ist es inzwischen her, dass der ehemalige CIA-Agent Bryan Mills (Liam Neeson) seine Tochter Kim (Maggie Grace) aus den Fängen brutaler albanischer Mädchenhändler gerettet hat. Gemeinsam mit Tochter und seiner Ex-Frau Lenore (Famke Janssen) lebt er in Los Angeles und versucht, wieder ein ganz gewöhnliches Leben zu führen. Kim hat sich in der Zwischenzeit verliebt, versteckt ihren Freund (Luke Grimes) jedoch mit allen Mitteln vor ihrem Vater. Wesentlich dramatischer sind jedoch die Pläne, die zur gleichen Zeit in einem kleinen albanischen Dorf ausgeheckt werden. Murad (Rade Serbedzija) entschließt sich, Bryan Mills als Rache für den Tod seines Sohnes und etlicher Landsleute umzubringen - und ihn zuvor mal so richtig zu quälen. Bei einem Auslandseinsatz als Personenschützer in Istanbul schlagen Murad und seine Kumpanen gekonnt zu, als ihn Ex-Frau und Tochter besuchen. Bryan und Lenore werden gekidnappt, nur Kim entgeht ihnen. Diese muss nun in die Fußstapfen ihres Vaters treten...

Die Fortsetzung des inzwischen gut vier Jahre alten Actionspektakels von Pierre Morel bekommt bei den meisten Kritikern eher über- als unterdurchschnittliche Kritiken. Laut Carsten Baumgardt von filmstarts.de komme dem neuen Regisseur Olivier Megaton "das Aufmotzen des Budgets von 25 Millionen Dollar beim ersten Film auf satte 80 Millionen für die Fortsetzung entgegen". Doch obwohl dies "nett anzuschauen" sei, bleibe der Streifen "weit konventioneller" als der Vorgänger und "die Zutaten sind nach wie vor die gleichen: Die Action ist weiterhin spektakulär, es wird immer noch ein Expresstempo angeschlagen, das Geben und Nehmen von Schlägen und Tritten hat auch diesmal einen guten Rhythmus und Liam Neeson beherrscht als rabiater Rachebolzen erneut die Szenerie." Sebastian Stumbek von moviereporter.de ist generell sehr angetan von "Istanbul als Kulisse für ein actionreiches Abenteuer", da "die Stadt an sich schon absolut faszinierend" sei. Leider werde der Ort "aber nicht wirklich zur Schau gestellt, denn die Verfolgungsjagden durch die Gassen oder über den Dächern hätte man auch überall sonst drehen können". Dies mache das "spannende, temporeiche Actionabenteuer" zwar nicht schlechter, hätte es jedoch "unter mehr Berücksichtigung interessanter Kulissen, eventuell noch aufwerten können".

OT: «Taken 2» von Olivier Megaton; mit Liam Neeson, Famke Janssen, Maggie Grace, Rade Serbedzija, Luke Grimes und Leland Orser


«Savages»
Ben (Aaron Johnson) und Chon (Taylor Kitsch) sind seit Jahren beste Freunde, obwohl sie eigentlich ganz unterschiedlich sind: Der eine ist erfolgreicher Absolvent der Universität Berkeley in Kalifornien, der andere ein ehemaliger Navy-Seal. Doch die beiden teilen sich nicht nur ihre Freundin O (Blake Lively), sondern bestreiten auch ein weitgehend harmloses, doch erfolgreiches Drogengeschäft in Laguna Beach. Da sie enge Kontakte zum korrupten Drogenfahnder Dennis (John Travolta) pflegen, scheint dieses nicht ernsthaft bedroht und floriert gefahrenfrei. Doch die mexikanische Mafia um Boss Lado (Benicio del Toro) hat mit der Konkurrenz durchaus ein Problem und will sich durch die knallharte Drogenkönigin Elena Sanchez (Salma Hayek) das kleine Projekt einverleiben. Doch auch als Ben bereit ist, dem Kartell zu geben, was sie vermeintlich wollen, wird weiter Druck auf die beiden Freunde ausgeübt - und O schließlich entführt. Dies geht Chon zu weit: Der Kriegsveteran gibt der Forderung, dem Kartell mit seinem Knowhow zu dienen, nicht nach und holt gemeinsam mit Ben zu einem sehr brutalen Gegenschlag aus...

Ob sich der Kinobesuch für diesen Film lohnt, verrät Ihnen Quotenmeter.de-Kinokritiker Sidney Schering hier.

OT: «Savages» von Oliver Stone; mit Aaron Johnson, Blake Liverly, Salma Hayek, Taylor Kitsch, Uma Thurman und John Travolta


«Mann tut was Mann kann»
Paul (Wotan Wilke Möhring) ist schon seit längerem geschieden und mit seinen 42 Jahren vom Single-Dasein felsenfest überzeugt. Als Personalchef eines Verlags ist er beruflich ohnehin so eingespannt, dass ihm sein treuer Rottweiler Fred vollkommen ausreicht. Gegen gelegentliche Affären jedoch spricht nichts, sodass er sich auf ein weiteres kleines Abenteuer mit Kathrin (Friederike Kempter) einlässt. Doch als sich die Tierärztin Iris (Jasmin Gerat) um die Blutwerte seines Hundes kümmern soll, passiert das Unglaubliche: Paul verliebt sich noch einmal. Diese ist längt verlobt, was die Situation nicht gerade leichter macht. Aber nicht nur er hat gerade Probleme, sondern auch seine Freunde Guido (Jan Josef Liefers), Bronko (Fahri Yardim) und Günther (Oliver Korittke), die sich aus verschiedenen Gründen in Pauls Apartment einquartieren. In sehr gemütlicher und durchaus enger Runde philosophiert das Männerquartett fortan über seine Probleme mit Frauen und dem Alkohol - bei einer Flasche Rotwein, wie sich von selbst versteht...

Die zur Zeit unter anderem durch einen «Wetten, dass..?»-Auftritt am Samstagabend heftig beworbene Komödie mit Wotan Wilke Möhring findet keinen großen Zuspruch bei der Kritikerzunft. Laut Josef Engels von welt.de halte sich der Film zwar "lange erstaunlich wacker", jedoch verdanke er dies "in erster Linie den Schauspielern", welchen man "halbwegs gerne" dabei zuschaue, "wie sie das Drehbuch auf Biegen und Brechen in eine Männer-Wohngemeinschaft hineinzwingt". Doch auch sie können nicht verhindern, dass dem Streifen "irgendwann so abrupt die Puste ausgeht wie einem Hänfling im Fitnessstudio, der sich völlig überschätzt hat". Schlimm sei jedoch in erster Linie "das in seiner verkrampften Konventionalität und dumpfen Ambitionslosigkeit geradezu ärgerliche Ende". Michael Ranze von film-dienst.de ist der Ansicht, dass die "Beschreibung moderner Männlichkeitsmythen, vom Macho bis zum Softie, eingebettet in eine episodenhafte Erzählstruktur", nicht funktioniere. Noch "sehr viel problematischer" sei jedoch, "dass [Regisseur] Rothemud das eigentliche Zentrum des Films, die Liebesgeschichte zwischen Paul und Iris, aus den Augen verliert".

OT: «Mann tut was Mann kann» von Marc Rothemund; mit Wotan Wilke Möhring, Jasmin Gerat, Jan Josef Liefers, Fahri Ögün Yardium, Friederike Kempter und Oliver Korittke


«Die Stooges - Drei Vollpfosten drehen ab»
Schon als Säuglinge wurden Larry (Sean Hayes), Moe (Chris Diamantopoulos) und Curley (Will Sasso) in einem Waisenhaus abgegeben, das von Nonnen geführt wird. Die Gottesschwestern verfluchen diesen Tag noch Jahre später, denn schon im Kindesalter machten sie ihren Betreuerinnen das Leben zur Hölle. Viele Jahre später leben die drei noch immer dort und dürfen sogar ab und an bei der Kinderbetreuung helfen, obwohl ihre Persönlichkeitsentwicklung noch immer arg zu wünschen übrig lässt. Erst als Larry, Moe und Curley erfahren, dass das Heim finanziell am Ende ist und schon in einem Monat geschlossen werden soll, wollen sie sich endlich wirklich nützlich machen. Sie ziehen zum ersten Mal in ihrem Leben in die große weite Welt hinaus und treffen dabei auf die schöne Lydia (Sofia Vergara). Diese möchte ihren reichen Gatten endlich loswerden und sucht nach kompetenten Auftragsmördern, die ihn zur Strecke bringen. Dies haben die drei Stooges zwar nicht wirklich vor zu tun, doch das Geld scheint trotzdem zum Greifen nah...

Der Film mit einem "anarchische Gaga-Humor", wie ihn Robert Cherkowski von filmstarts.de bezeichnet, kommt bei den Kritikern insgesamt recht gut an. Cherkowski selbst hält ihn für "geschmacklos und unausgegoren", weshalb er "in jeder Hinsicht blanker Unsinn" sei - und dennoch Spaß mache, "eine hohe Toleranz für diesen etwas anderen Humor vorausgesetzt". Dabei dürfe man allerdings nicht erwarten, dass jeder Gag zündet, denn "«Die Stooges» ist kein Film der Pointen, sondern des wüsten Dauerbeschusses", bei dem "von zehn Gags zwei zünden. Und das nicht unbedingt, weil die so gut wären, sondern schlichtweg deswegen, weil mit hilflosem Gelächter Dampf abgelassen werden kann und muss." Auch Michael Meyns von programmkino.de ist durchaus angetan, denn wenngleich es "anders als geplant" keine Starbesetzung gebe, sei der Film "voll von dem anarchischen Slapstick-Humor, der die Stooges stets ausgezeichnet hat". Günther H. Jekubzik vom Blog filmtabs.blogspot.de kann sich hingegen gar nicht mit dem Film anfreunden, in dem "Slapstick und kindisches Herumalbern mit extrem debilen Figuren die Geschichte" bestimme. Dies sei genau wie bei «Blues Brothers», "nur halt niemals gut und meist kaum erträglich".

OT: «The Three Stooges» von Bobby und Peter Farrelly; mit Sean Hayes, Will Sasso, Chris Diamantopoulos, Sofia Vergara, Jane Lynch und Jennifer Hudson

Kurz-URL: qmde.de/59670
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