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«Klinik am Alex»

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Mit Tiefstwerten von bis zu 2,7 Prozent war das Format ein riesiger Flop im Programm von Sat.1.

Es ist einer der größten Flops, den Sat.1 in der jüngeren Vergangenheit produziert hat: «Klink am Alex». Umso verwunderlicher ist, dass es trotzdem alle 27 Ausgaben geschafft haben, gezeigt zu werden. Die komplette Ausstrahlung des Formats hätte bereits planmäßig 2009 erfolgen müssen, nach den ersten fünf Folgen, die lediglich 4,4 bis 7,8 Prozent in der Zielgruppe erreichten, verschwand die Produktion allerdings schnell wieder im Archiv. Ziemlich genau drei Jahre später erweckten sie die Programmplaner überraschend wieder zum Leben: Auf dem ohnehin schwierigen Sendeplatz am Samstagvorabend, wo das Format eigentlich nur gewinnen konnte, startete Sat.1 die Ausstrahlungen erneut beginnend bei Folge eins. Aufgrund von neuen Tiefstwerten, die nun sogar unter der Drei-Prozent-Marke lagen, verbannte Sat.1 das Format daraufhin endgültig in den frühen Sonntagmorgen.

Aber zunächst kurz der Blick auf die fünf Folgen, die sich noch am Samstagabend versuchen durften. Bereits nach Folge eins, die am 10. März ab 19.00 Uhr ausgestrahlt wurde, dürfte den Verantwortlichen klar gewesen sein, dass diese Serie nicht mehr zum Heilsbringer mutieren würde. Lediglich 3,7 Prozent in der Zielgruppe sowie leicht bessere 4,4 Prozent bei allen dürften den Verantwortlichen schon zu Beginn Kopfschmerzen bereitet haben. 1,11 Millionen Zuschauer waren insgesamt dabei, von denen 0,32 Millionen Interessenten im Alter zwischen 14- und 49-Jahren alt waren. Zum Vergleich: Die «Sportschau» im Ersten lockte am gleichen Abend nahezu sechs Mal so viele Interessenten an.

Auf sehr ähnlichem Niveau bewegten sich die zwei Folgen in den beiden darauffolgenden Wochen, die Werte von vier und erneut 3,7 Prozent bei relativ konstanter Zuschauerzahl verzeichneten. Nachdem sich Folge vier mit 4,8 Prozent zumindest minimal in die richtige Richtung bewegt hatte, stürzte Folge fünf sieben Tage später völlig ab. Lediglich 2,7 Prozent bei den Umworbenen und 3,5 Prozent bei allen sowie 0,79 Millionen Interessenten insgesamt – viel zu wenig für ein Vollprogramm wie Sat.1. Erneut zogen die Verantwortlichen den Stecker und verbannten die Serie in den Sonntagmorgen, wo sie ab dem 22. April jeweils um 7.00 Uhr erneut ihr Können unter Beweis stellen durfte.

Auch nun sollten allerdings keine stabil besseren Werte folgen. Vielmehr durchlebte die Serie ein ständiges Auf und Ab, dieses allerdings nach wie vor im eindeutig roten Bereich. Die sechste Folge erreichte beispielsweise 4,3 Prozent in der Zielgruppe bei 0,23 Millionen Zuschauern. Beim Gesamtpublikum war aufgrund der frühen Sendezeit eine deutlichere Steigerung der Marktanteile festzustellen; 7,2 Prozent wurden bei der Zuschauerschaft ab drei Jahren ermittelt. Besser wurden die Werte in den drei folgenden Wochen, in denen bis zu solide 9,8 Prozent bei allen bzw. unterdurchschnittliche 7,9 Prozent auf dem Papier standen.

Einen schlechten Tag erwischte die Serie am 3. Juni, als lediglich Marktanteile von 5,7 Prozent insgesamt sowie 3,7 Prozent beim Zielpublikum resultierten. Besser und konstanter liefen die restlichen Ausgaben bis Ende Juli, wenngleich man mit Marktanteilen von 4,3 bis 7,8 Prozent bei den Umworbenen von einem soliden Ergebnis meilenweit entfernt war. Sehr konstant verhielten sich die absoluten Zuschauerzahlen, die sich zwischen 0,18 Millionen und 0,23 Millionen bewegten.

Wenig spektakulär verliefen die letzten Episoden, gesendet im August und September. So lag die Durchschnittsquote für den Monat August in der Zielgruppe bei 6,4 Prozent, im September bei nur leicht schlechteren 6,3 Prozent. Den Höchstwert erreichte die 27., sprich die letzte Folge, die Ende September über die Bildschirme flimmerte. Mit 9,3 Prozent überschritt die Serie erstmals die Neun-Prozent-Hürde, fuhr somit einen Allzeit-Rekord ein. Vom Senderschnitt war man auch mit diesem Wert ein gutes Stück entfernt, ein überraschend „gutes“ Ende fand die Serie dennoch.

Unterm Strich verfolgten die 27 Ausstrahlungen – die fünf Ausstrahlungen aus dem Jahre 2009 einmal ausgenommen – 0,37 Millionen Zuschauer insgesamt, von denen sich 0,13 Millionen im werberelevanten Alter befanden. Selbsterklärend: Durch die Verschiebung vom Samstagvorabend in den Sonntagmorgen litten die Zuschauerzahlen stark.

Aussagekräftiger sind deshalb die Marktanteile, die beim Gesamtpublikum bei 6,5 Prozent lagen und sich bei den 14- bis 49-Jährigen auf 5,7 Prozent im Mittel beliefen. Das heißt, dass das ohne Frage kleine Publikum der Serie zudem aus überwiegend älteren Menschen bestand. Aber wie man es auch nimmt: Weder 6,5 noch 5,7 Prozent sind Werte, die ansatzweise zufriedenstellen könnten. «Klinik am Alex» war ein großer Flop, an den sich Sat.1 nur ungern erinnern wird.

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