Kino-Check

Neu im Kino: Von Krebs, Aliens und Blockhütten

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Neben den Komödien «Heiter bis wolkig» und «The Watch» startet auch die Horror-Dekonstruktion «The Cabin in the Woods» in den Kinos.

«Heiter bis wolkig»
In langwieriger Kleinarbeit ist den beiden vergnügungssüchtigen Draufgängern Tim (Max Riemelt) und Can (Elyas M'Barek) das gelungen, wovon andere Männer nur träumen: Sie haben die perfekte Anmache entwickelt. Wenn einem der beiden Kumpels ein Mädel ins Auge sticht, erzählt der andere der begehrten Dame, dass sein Freund unheilbar an Krebs erkrankt ist und vor seinem nahenden Tod noch eine sinnliche Nacht erleben möchte. Das dadurch erzeugte Mitleid öffnet dem vermeintlich Todkranken garantiert Herz und Schoß seiner Auserwählten. Aber selbst die besten Anmachen haben ihre Haken: Tim verliebt sich während seiner erlogenen Liebesnacht in Marie (Anna Fischer) und erfährt zudem noch, dass ihre Schwester Edda tatsächlich an Krebs erkrankt ist. Eine verzwickte Lügenscharade beginnt ...

Ob die Qualität dieser Tragikomödie eher zum Lachen oder zum Heulen ist, verrät Ihnen unser Redakteur Janosch Lauffen in der Quotenmeter.de-Kinokritk.

OT: «Heiter bis wolkig» von Marco Petry. Mit: Jessica Schwarz, Max Riemelt, Johann von Bülow, Dieter Tappert, Anna Fischer, Stephan Luca und Elyas M'Barek

«The Watch – Nachbarn der 3. Art»
Der Durchschnittsbürger Evan (Ben Stiller) sucht nach Beschäftigung und Bestätigung in seinem unaufregenden Leben und hofft, in der Gründung einer Bürgerwehr das Heilmittel für seine Langeweile im Alltag gefunden zu haben. Und noch dazu eins, das für das Allgemeinwohl gut ist. Immerhin bemerkt er, dass das soziale Engagement im beschaulichen Städtchen Glenview sehr zu wünschen lässt: Der Gemeinderat zögert mit der Anpassung der Randsteine an die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern, Nachbarn helfen sich immer seltener aus … und eines Nachts wird einer seiner Angestellten durch Häutung beim lebendigem Leibe ermordet. Der Zuspruch für die Bürgerwehr fällt allerdings sehr gering aus: Nur der Familienvater Bob (Vince Vaughn), der Möchtegernpolizist Franklin (Jonah Hill) und der kürzlich geschiedene Jamarcus (Richard Ayoade) schließen sich Evans Plänen an. Anfangs bestehen die Einsätze des Quartetts aus viel Bier, Selbstdarstellung und dem Ausschimpfen von frechen Teenagern. Als es jedoch erfährt, dass die Stadt von aggressiven Aliens unterwandert wurde, müssen die vier Männer all ihren Mut zusammennehmen und für das Schicksal des Planeten einstehen ...

Die Komödie mit Ben Stiller spaltet die Gemüter der Filmkritiker. Christoph Petersen von Filmstarts.de bemängelt, dass im Fahrwasser von «Hangover» das ursprüngliche Drehbuch umgeschrieben wurde, um mit derbem Humor mehr Kinozuschauer anzulocken. Das Ergebnis habe „nicht mehr viel von dem satirischen Biss des Originalskripts“ und befindet, dass es an „Kompromisslosigkeit und politischer Unkorrektheit“ fehle. Moviemaze.de-Kritiker Dimitrios Athanassiou dagegen lobt «The Watch» als „Mischung aus Kleinstadt- und Spießbürgersatire“, die mit „den einhergehenden Horror- und Suspense-Elementen, die klar Hommage an den klassischen Gruselfilm sind, hintergründigem Witz und überraschenden Wendungen“ deren erste Filmhälfte einen wahren Genuss darstelle. Die zweite Hälfte würde den subversiven Charakter verlieren, was „den Spaß im Ganzen aber dennoch nicht zu zerstören“ vermöge. Ganz anders bewertet Peter Osteried von Gamona.de die US-Produktion, die insbesondere an ihren Hauptcharakteren kranke, „da ein jeder von ihnen hochgradig unsympathisch ist.“ Die Versuche, die „platte Komödie“ durch tiefsinnige Momente aufzuwerten, seien „geradezu lachhaft“, letztlich sei es „fast schmerzhaft, alten Hasen wie Stiller und Vaughn dabei zuzusehen, wie sie halbgare Gags präsentieren.“

OT: «The Watch» von Akiva Schaffer. Mit: Ben Stiller, Vince Vaughn, Jonah Hill und Richard Ayoade

«The Cabin in the Woods»
In ihrer gleichermaßen erschreckenden wie humoristischen Genredekonstruktion «The Cabin in the Woods» bedienen sich die Autoren Joss Whedon («Buffy – Im Bann der Dämonen», «The Avengers») und Drew Goddard dem Horrorklischee einer Gruppe von College-Studenten, die sich für ein ausgelassenes Partywochenende in eine abgeschiedenen Waldhütte zurückziehen. Die Truppe besteht aus den üblichen Stereotypen: Da wären der Sportler (Chris Hemsworth), das auf seine Schönheit reduzierte Mädel, welches angeblich leicht zu haben ist (Anna Hutchison), der Kiffer (Fran Kranz), der Schlaukopf (Jesse Williams) und die Zierliche (Kristen Connolly). Wie es sich für dieses Horror-Subgenre gehört, erhalten die fünf Teenager von einem unheimlichen, alten Mann eine strikte Warnung, sich nicht in die Hütte zu begeben – ein Ratschlag, den sie geflissentlich ignorieren. Somit beginnt für sie der reinste Albtraum – für den Kinogänger unterdessen eröffnet sich so ein packendes Rätselraten, denn in diesem Film sollte man auf nichts vertrauen. Selbst jahrelanges Sammeln von Horrorfilmkenntnissen ist bestenfalls dazu gut, um eine innere Strichliste darüber zu führen, wie viele ungeschriebene Gesetze gebrochen werden, und welche weiterhin gelten ...

Ob die parodistische Genrehommage einen vergnüglichen Kinogang bereitet, verrät Ihnen Kinokritiker Markus Trutt in seiner aktuellen Quotenmeter.de-Kinokritik.

OT: «The Cabin in the Woods» von Drew Goddard. Mit: Kristen Connolly, Chris Hemsworth, Anna Hutchison, Fran Kranz, Jesse Williams, Richard Jenkins und Bradley Whitford

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