Kino-Check

Neu im Kino: Safe House, Ghost Rider und Antipode

von
Seite 2
«Young Adult»
Die Jugendbuch-Autorin Mavis Gary (Charlize Theron) ist inzwischen 37 Jahre alt, doch die in Minneapolis lebende Frau verweigert sich weiterhin komplett ihrem Alter, das bereits auf der Oberfläche ihrer Haut Spuren hinterlässt – allerdings auch nur hier. Wie in ihrer Jugend zieht sie noch regelmäßig auf abendliche Trinkgelage, um am nächsten Morgen verwirrt und verkatert aufzuwachen. Erst vor wenigen Jahren hat sie sich von ihrer Highschool-Liebe Buddy Slade (Patrick Wilson) getrennt, doch auf einmal überkommt sie das dringliche Verlangen, ihm in Minnesota einen Besuch abzustatten und ihn im Zuge dessen zurück zu erobern. Doch Buddy hat inzwischen in Bath (Elizabeth Reaser) eine neue Geliebte gefunden und ist sogar schon stolzer Familienvater. Doch das hält Mavis nicht von der Umsetzung ihres Plans ab: Sie verbündet sich mit ihrem gehbehinderten, ehemaligen Klassenkameraden Matt Freehauf (Patton Oswalt), der in der Schule gerne gemobbt wurde und diese Gehässigkeiten noch immer nicht hat überwinden können. Sie freunden sich überraschend schnell an – doch Mavis' Hauptobjekt der Begierde bleibt ihr Ex. Da kommt die Einladung zur Babyparty im Hause Slade gerade recht...

Regisseur Jason Reitman konnte sich bei seinen Filmen «Thank You For Smoking», «Juno» und «Up In The Air» stets guter Kritiken sicher sein. Auch sein neuestes Werk generierte durchaus Zuspruch von Kritikerseite aus, wenngleich die meisten Urteile nicht ganz so überragend wie zuvor waren. So lobte Carsten Baumgardt von "filmstarts.de", dass sich Reitman "treu bleibt, sich konsequent jenseits des Mainstreams und seiner Konventionen bewegt" und "ihm erneut ein sehr präzise gespieltes und inszeniertes Charakterporträt einer verlorenen Seele gelungen ist", wenngleich er mit «Young Adult» "nicht ganz die Eleganz und Leichtigkeit des Meisterwerks «Up In The Air» erreicht". Charlize Therons Leistung beurteile er ebenso positiv wie sein US-amerikanischer Kollege Richard Roeper auf seiner eigenen Webside, welcher sie als "eine der eindrucksvollsten Performances des (vergangenen) Jahres" bezeichnete. Peter Howell hingegen kritisierte, dass Theron und ihr Kollege Patton Oswalt in diesem Film "nicht genügend Raum zum Atmen" hätten. Seine Bilanz fiel deshalb eher mittelmäßig aus.

OT: «Young Adult» von Jason Reitman; mit Charlize Theron, Patton Oswalt, Elizabeth Reaser, Jill Eikenberry, Collette Wolfe, J. K. Simmons und Patrick Wilson

«iVivan las Antipodas! – Es leben die Gegenpole!»
Wenn man vom argentinischen Dorfkaff Entre Rios zur riesigen Metropole Shanghai in China reisen möchte, gibt es viele Wege. Doch der direkte und damit kürzeste Weg würde mitten durch die Erde führen, sie befinden sich also geografisch exakt auf der gegenüber liegenden Seite des Erdballs. Derartige Ortschaften nennt man Antipoden oder Gegenpole. Der Dokumentarfilmer Victor Kossakovsky bereiste insgesamt acht solcher Ortschaften und knipste dabei beeindruckende Bilder mit starken Gegensätzen: Denn während in Argentinien ein friedlicher Sonnenuntergang zu bewundern war, rasten in China Menschenmassen hektisch durch Shanghais verregnete Straßen...

Die 108 Minuten lange Dokumentation fand bislang noch kein allzu breites Kritikerinteresse, viele Plattformen setzten sich noch nicht mit dem Streifen auseinander. Jedoch fiel das Resümee für das mit vielen Fördermitteln bedachte Werk auch eher mittelmäßig aus. Patrick Wellinski von "kino-zeit.de" empfand die Doku als "erstaunlich langweilige Inszenierung von audiovisuellen Taschenspielertricks", das "sich aus unerfindlichen Gründen einbildet, im bloßen Zeigen geographischer Parallelen wertvolle Gedanken über die größten Themen unseres Daseins zu evozieren". Robert Cherkowski von "filmstarts.de" beurteilt das Konzept des Streifens bloß als Vorwand, "um launige Portraits von Einsiedlern und hübsche Stillleben aneinander zu reihen". Somit übe Kassakovsky zwar "eine starke visuelle Faszination" aus, die jedoch leider nur selten "aussagekräftig oder inspirierend ist". Dieser negativen Beurteilung konnte sich Christian Lailach von "schnitt.de" nicht anschließen, denn seines Erachtens gelang es dem Dokumentarfilmer, dem Publikum "die Welt ein wenig näher" zu bringen alleine dadurch, dass er "einander gegenüber stellt, was auf irgendeine Art nicht zueinander passt; und es letztlich doch tut". Dies gelinge ihm "Einzigartig. Einzigartig konsequent."

OT: «¡Vivan las Antipodas!» von Victor Kossakovsky

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