Sonntagsfragen

Sonntagsfragen an Jürgen Hörner

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kabel eins-Geschäftsführer Jürgen Hörner sprach mit Manuel Weis über seine Eindrücke von den diesjährigen L.A. Screenings: Welche neuen US-Serien überzeugten ihn besonders?

Herr Hörner, Sie waren kürzlich bei den L.A. Screenings und haben alle neuen US-Serien angesehen. In den vergangenen Jahren zeigten Sie sich von den Screenings stets eher enttäuscht – wie fällt Ihr Fazit in diesem Jahr ganz allgemein aus?
Ich bin positiv überrascht. Der Autorenstreik vor einem Jahr war – auch was die Menge des Outputs angeht – wohl sehr reinigend. Die Autoren hatten diesmal mehr Zeit für ihre Projekte. Mein Gesamteindruck war, dass die Qualität der Produktionen natürlich besser war als vor einem Jahr, und sogar besser als vor zwei Jahren.

Unglaubliche viele Medical-Formate wurden vorgestellt – von «Trauma» bis hin zu «Miami Trauma» sogar mit ähnlichem Titel. Wer hat das Zeug zum «Emergency Room»-Nachfolger?
«Mercy» kommt zum Beispiel noch hinzu. Dieses Thema gibt es in diesem Jahr wirklich in vielen Ausprägungen. Ein Komplettausfall war nicht dabei – alle Formate hatten einen gewissen Charme. Ich weiß nicht, ob Themen wie Transplantationen wirklich für die breite Masse ansprechend sind, qualitativ hat mich aber alles überzeugt. Ob eine Serie wirklich der Nachfolger von «Emergency Room» werden könnte, möchte ich nicht beurteilen. Einige Formate lehnen sich vom Konzept her auch wieder etwas an «Grey’s Anatomy» an – insgesamt haben wir hier also wirklich eine große Bandbreite.

Wie haben Ihnen die neuen Krimiformate gefallen?
Davon gab es in diesem Jahr nicht ganz so viele. Es war aber auch hier keine Serie dabei, die mir nicht gefallen hat. Überzeugend war sicherlich das Spin-Off von «Navy CIS», das wirklich sehr gut gemacht ist. Darüber hinaus hat mir auch «Past Life» gut gefallen.

Jerry Bruckheimer hat «The Forgotten» auf den Markt gebracht – eine Serie, mit der er vielleicht «Cold Case» im Falle einer Absetzung ersetzen wollte…
Das ist ein sehr interessantes Konzept. Es handelt sich um ehrenamtliche Helfer, die in ganz kalten Fällen ermitteln, also in Fällen, die die Polizei gar nicht mehr anfasst. Jeder Helfer hat dabei eine eigene Backstory, die oftmals sehr viel versprechend aussah. Dazu kommen Flashbacks, wie wir sie schon aus «Cold Case» kennen.



Sie fühlten sich also auch ein wenig an «Cold Case» erinnert?
(lacht) Der Gedanke kam durchaus auf, ja.

Interessieren Sie sich für die Serie? Thematisch könnte man diese im kommenden Jahr eigentlich gut mit «Cold Case» programmieren.
Das würde durchaus passen. Die Auswahl der Serien findet aber frühestens im Herbst statt, wenn wir auch erste Eindrücke von der Performance in den USA haben.

Welche Formate haben Sie noch überzeugt?
Beispielsweise «Flash Forward»: Alle Menschen haben für 2 Minuten und 17 Sekunden einen Blackout – in dieser Zeit gibt es unterschiedliche, aber dann doch wieder zusammenpassende Visionen. Alles deutet auf ein großes Ereignis am 29. April 2010 hin. Ich gehe davon aus, dass man in den USA an diesem Tag das Staffelfinale sendet. Insgesamt hat die Serie ein bisschen den Charme von «Lost» - sie ist also serieller als viele andere, aber dennoch sehr interessant.

Da kann man nur hoffen, dass sie nicht zu einem zweiten «Jericho» wird.
Nein, sie hat kein so einsames Setting wie «Jericho».

Am kommenden Sonntag lesen Sie, was Jürgen Hörner zum neuen Krimisamstag sagt und wie er den Erfolg von «Two and a Half Men» beurteilt.

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