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RTL-Townhall-Meeting: Merkel antwortet, Zuschauer verschwinden

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Das neue Polittalk-Konzept aus den USA kam am Sonntagabend bei RTL alles andere als gut an.

Privatsender und ihre Polittalks – das war einmal eine Erfolgsgeschichte, als in Sat.1 noch «ran – Bundesliga» lief und «Kommissar Rex» am Donnerstagabend sieben Millionen Menschen und mehr begeisterte. Damals talkte Erich Böhme in «Talk im Turm» am Sonntagabend beim Bällchensender und begeisterte damals viele Menschen. Heutzutage ist junges Publikum mit politischen Inhalten nicht mehr zu begeistern – schwer ist es vor allem, die Menschen über Werbeblöcke hinweg zu halten. Nur einen solchen gab es am Sonntag bei RTL – und dennoch stimmte die Quote nicht.

Als Kanzlerin Angela Merkel 75 Minuten lang Fragen von Chefredakteur Peter Kloeppel (Foto) und Spiegel TV-Moderatorin Maria Gresz beantwortete, sahen im Schnitt lediglich 1,55 Millionen Menschen zu – beim Gesamtpublikum entsprach dies einem sehr enttäuschendem Marktanteil in Höhe von 5,9 Prozent. Bei den Werberelevanten sah es nicht wirklich besser aus: Hier kam die im Hauptstadtstudio von RTL produzierte Fragerunde nur auf 7,2 Prozent.



«Anne Will», der zeitgleich ausgestrahlte ARD-Talk kam auf 3,64 Millionen Zuschauer (13,3 % bei allen) – mit 4,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen machte sich auch hier die Schwäche beim jungen Publikum bemerkbar. Zu Gute gehalten werden muss der RTL-Sendung «Wahl 09 – Zuschauer Fragen, Bundeskanzlerin Merkel antwortet», dass auch das Vorprogramm nicht wirklich funktionierte. «Garfield 2» enttäuschte mit nur 13,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Der animierte Film kam nicht über 2,87 Millionen Zuschauer ab drei Jahren hinaus.

Ursprünglich stammt das Polittalk-Konzept, das RTL verwendete, aus den USA und wird beispielsweise vor Präsidentschaftswahlen eingesetzt – daher auch der Name Townhall-Meetings. Wie in einer großen Stadthalle treffen Politiker und Bürger aufeinander – RTL will an dem Format dennoch festhalten und in naher Zukunft SPD-Bundeskanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier einladen.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/34974
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