Die Kritiker

«Fleisch»

von
Story
Der Hochleistungssportler Frank und seine Traumfrau Marisa sind seit kurzem verheiratet, doch für eine Urlaubsreise hat das bisherige Einkommen noch nicht gereicht. Durch Zufall stößt der smarte junge Mann auf eine Reisekauffrau, die ihm einen Geheimtipp anbietet.

Frank und seine Frau Marisa wollen eigentlich ihren romantischen Honeymoon in Südafrika genießen. Doch das junge Ehepaar gerät in die Klauen von skrupellosen Menschenhändlern: Frank wird brutal zusammengeschlagen und entführt, Marisa gelingt in letzter Sekunde die Flucht.

In einem gefährlichen Township erhält die verstörte Frau unerwartet Hilfe vom jungen Südafrikaner Biko. Was Marisa nicht weiß: Die Täter haben bereits ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt.

Darsteller
Theresa Scholze («Zwei Engel für Amor») ist Marisa Engelmann
Sebastian Ströbel («Arme Millionäre») ist Frank Engelmann
Tony Kgoroge («Hotel Ruanda») ist Biko
Susan Danford («Das Bermuda Dreieck») ist Dr. Diane Jackson
Grant Swanby («Blood Diamond») ist Dr. Geyer
Moshidi Motshegwa («Stellenbosch») ist Serafina
Lida Botha («Tod in Namibia») ist die alte Frau
Patrick Lavisa («Charlie Jade») ist Bheki
Richard Farmer («Die Flut») ist Dr. Steinmetz

Kritik
Am 16. Juni 1979 wurde zum ersten Mal der Fernsehfilm «Fleisch» ausgestrahlt, der von Rainer Erler geschrieben und umgesetzt wurde. Zwei Wiederholungen folgten beim ZDF, danach kam die 114-minütige Produktion mit Jutta Speidel in die deutschen Kinosäle. Es folgte die Lizenzierung in 126 verschiedene Länder und Erler bekam das Bundesverdienstkreuz.

Das Remake des Fernsehsenders ProSieben kann zwar nicht von der ersten Minute fesseln, aber spätestens nach der ersten viertel Stunde beginnt die dramatische und actionreiche Story. Jedoch fragt sich der Zuschauer des Öfteren, warum sich die Hauptprotagonistin Marisa Engelmann so merkwürdig verhält. Als sie und Frank überfallen werden, streckt sie zwar einen Kriminellen zu Boden, aber läuft dann weg. Sie hätte ihn genauso gut entwaffnen und ihren Ehemann befreien können. Im letzten Drittel der Produktion liegt eine ähnliche Situation vor, bei man wieder nur den Kopf schüttelt.

Die Hauptdarsteller können ihre Rolle glaubwürdig herüberbringen, vor allem die internationalen Schauspieler, die schon bei Filmen wie «Hotel Ruanda» und «Blood Diamond» mitspielten, überzeugen. Katastrophal ist dagegen die Synchronisation, die weitaus schlechter und auffälliger ist bei als ansonsten üblichen Filmen und Serien. Es ist immer wieder verwunderlich, dass deutsche Produktionen, in denen englisch gesprochen wird, von der Synchronisation furchtbar sind.

Ebenso katastrophal wie die Übersetzung sind einige Action-Szenen, die richtig gestellt aussehen. Es wirkt einfach unglaublich billig, wenn Marisa einen Arzt mit einem Schiebetisch niederstreckt und ihn so entwaffnen kann.

Die deutsche Neuverfilmung von «Fleisch» ist ein netter und kurzweiliger Zeitvertreib, der allerdings nicht in die Geschichtsbücher eingehen wird. Mit dem großen Vorbild kann man sich nicht gleichstellen, denn dafür fehlt der Produktion einfach das Besondere. Vor allem die Dummheit der Charaktere lässt den Genuss deutlich schmälern.

Der Münchener Fernsehsender ProSieben zeigt «Fleisch» am Montag, den 18. Februar 2008, um 20.15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/25403
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