Quotencheck

«Liebling, wir bringen die Kinder um!»

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RTL II strahlte im Frühjahr und Sommer 2007 die zweite Staffel der BBC-Adaption aus, die Quoten waren aber eher mau.

Mit Hilfe eines provokanten Titels sollten die Zuschauer am 28. August 2006 zu RTL II gelockt werden. An diesem besagten Tag startete die erste Staffel der Ernährungs-Beratungs-Sendung «Liebling, wir bringen die Kinder um!». Dort wurden besorgte Eltern auf das falsche Essverhalten ihrer Kinder aufmerksam gemacht. Besonders durch moderne Computertechnik, die die meist übergewichtigen Kinder altern ließ, gelang es nun, die Eltern wachzurütteln und auf die schwierige Zeit vorzubereiten, in der das Essverhalten komplett umgekrempelt werden musste. Während die erste Staffel mit durchweg überdurchschnittlichen Reichweiten überzeugen konnte, wurde die letzte Folge der zweiten Staffel wegen stark sinkenden Quoten nicht mehr ausgestrahlt.


Die erste Folge, die von 21.15 Uhr bis 23.15 Uhr ausgestrahlt wurde, sahen für RTL II-Verhältnisse unglaubliche 2,03 Millionen Zuschauer. Mit Marktanteilen von 8,1 Prozent bei den Zuschauern ab drei und 12,3 Prozent in der Zielgruppe dürften selbst die Programmverantwortlichen nicht gerechnet haben. Zwar musste man in der kommenden Woche 800.000 Zuschauer an die Konkurrenz abgeben, der daraus resultierende Marktanteil von 5,2 Prozent lag deutlich über dem Senderschnitt. Auch bei den 14 bis 49-Jährigen musste man mit vier Prozentpunkten Verlust deutlich Federn lassen.

Ob der nächste Montag den Abwärtstrend bestätigen würde? Ja, denn diesmal wollten nur noch 1,13 Millionen Menschen wissen, wie man durch gesündere Ernährung aktiv am Leben teilhaben kann. Die 800.000 jungen Zuschauer sorgten für einen noch immer positiven Marktanteil von 7,1 Prozent. Nach der Quotenauswertung des 18. Septembers 2006 konnten die Verantwortlichen bei RTL II endlich aufatmen: 1,42 Millionen Menschen verfolgten die vierte Episode, tolle Marktanteile von 5,9 bzw. 9,2 Prozent wurden gemessen.




Während die nächste Ausgabe auf ähnlichem Niveau lief, musste die sechste Episode wieder mit einem Zuschauerrückgang kämpfen, wobei die Reichweiten immer noch deutlich über dem Senderschnitt lagen. Der Durchschnittswert der ersten Staffel von «Liebling, wir bringen die Kinder um!» liegt bei 5,7 Prozent Marktanteil (Zuseher ab drei Jahren) und 8,9 Prozent Marktanteil (Zielgruppe). Somit können die ersten sechs Folgen als nahezu phänomenaler Erfolg für RTL II gewertet werden.

Die zweite Staffel sollte es im Vorprogramm der «Big Brother»-Entscheidungsshow richten. So lief am 4. Juni 2007 die nur noch einstündige erste Folge, die 1,15 Millionen Menschen erreichte. Obwohl dies immer noch ein erfolgreicher Wert war, hatte man sich nach dem großartigen Auftakt der ersten Staffel wohl mehr versprochen. 3,9 Prozent Marktanteil wurden bei den Zuschauern ab drei erzielt, in der Zielgruppe waren es gute 7,8 Prozent. Mit der dritten Episode rutschte das Format zum ersten Mal unter die Eine-Millionen-Marke. Die um 20.15 Uhr gezeigte Help-Show erreichte nur noch 3,1 Prozent beziehungsweise sechs Prozent Marktanteil.


Nach einem kleinen Aufschwung der kommenden drei Wochen musste sich «Liebling, wir bringen die Kinder um!» am 9. Juli 2007 zum ersten Mal ohne das sehr erfolgreiche «Big Brother» beweisen: Ab nun lief im Anschluss «XXL - Abenteuer Großfamilie». Dies bekam auch die davor ausgestrahlte sechste Episode zu spüren: Lediglich 0,97 Millionen Menschen verfolgten die Sendung, ein Marktanteil von bereits unter dem Senderschnitt liegenden 3,2 Prozent wurde gemessen. Mit 5,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sah es nicht wirklich besser aus. Wirklich besorgniserregend waren jedoch erst die Werte der nächsten Folge. 2,7 Prozent Marktanteil sind die bittere Folge von 0,66 Millionen Zuschauern. Auch bei den "Jungen" lief es mit 4,9 Prozent Marktanteil nicht besser. Die noch ausstehende Folge wurde durch die «Kochprofis» ersetzt, die auf Anhieb sehr hohe Quoten holten.


Doch warum schnitt die zweite Staffel schlechter ab als die sehr erfolgreichen ersten sechs Folgen? Durch den aktuellen Ernährungs- und Abnehm-Wahn wurden in der Zwischenzeit einige Formate des gleichen Prinzips produziert: Auf ProSieben lief «Besser Essen» sogar täglich. Mit ähnlicher Computertechnik wurden auch hier die Eltern erschreckt. Die Folge: Sinkende Reichweiten bei «Liebling, wir bringen die Kinder um!». Eine dritte Staffel wird es so wahrscheinlich nicht geben.

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