«Kreis runde Sache»: Interview verpennt?!

von  |  Quelle: Quotenmeter.de
An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Entlarvende Minuten.

Fast immer wirkt es durchgeplant, klar strukturiert und einfach perfekt. Die Rede ist von unserem Fernsehen. Gut, es gibt auch Negativ-Beispiele: 9Live gehört dazu oder das Nachtprogramm des DSF. Die Nachrichten von RTL II erwecken gar den Anschein, als seien die Mitarbeiter von der plötzlichen Ausstrahlung der Sendung überrascht worden. Aber im Großen und Ganzen hat das Fernsehen doch den Ruf einer Märchenwelt, bei der eigentlich alles wie am Schnürchen laufen muss.

Eigentlich. Denn es gibt auch andere Beispiele – entlarvende Minuten, in denen deutlich wird, dass unser Fernsehen doch von leibhaftigen Menschen gemacht wird. Solche Minuten konnten in der vergangenen Woche mal wieder beobachtet werden – und das ausgerechnet bei Günther Jauch, dem Mr. Perfect schlechthin. Da half es auch nicht, dass die Krawatte farblich gut zum Hemd passte.

Und darum ging es: Donald Klein, seines Zeichens Ex-Hobbyangler und Ex-Gefangener im Iran, kam auf freien Fuß und wurde exklusiv vom „stern TV“-Team begleitet. Exklusiv kündigte RTL in all seinen exklusiven Sendungen ein Exklusiv-Interview am Abend der Rückkehr an – allerdings exklusive Donald Klein.

Der schlief nämlich abends tief und fest, als Günther Jauch exklusiv im beschaulichen Lambsheim anrief. Als dann die Frau des ehemaligen Häftlings am anderen Ende der Leitung exklusiv verkündete, dass ihr Mann längst im heimischen Bettchen schlummere und gerade ganz genüsslich das Interview verpennt, schaute Jauch dann doch mal ganz exklusiv aus der Wäsche. Der Satz des Abends von Frau Klein: „Ich krieg’ den nicht mehr wach.“ Fernsehen kann doch so schön menschlich sein.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.

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