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«Tagesschau»-Sprecher stehen in der Kritik

von  |  Quelle: TV Digital
Erst ließ sich Susan Stahnke in Strapsen fotografieren, dann tönte ihr Kollege Jens Riewa, Schlagerstar Michelle sei eine "Granate im Bett" und zuletzt stieß Eva Herman die Deutschen mit der These "Frauen sollen etwas lernen - aber nur in Maßen" vor den Kopf. Offenbar genügt das Verlesen der «Tagesschau»-Nachrichten immer mehr ARD-Nachrichtensprechern nicht mehr.

Die Quittung folgt prompt: Laut einer Emnid-Umfrage für "TV Digital" hat Eva Herman für mehr als jeden Vierten ihre Glaubwürdigkeit und ihr positives Image als Nachrichtensprecherin eingebüßt. Und das ist nicht das einzige Image-Problem der ARD-Sprecher: Laut einer zweiten Umfrage bestand dieses Problem nicht vor der Bekanntmachung, dass Eva Herman bei der «Tagesschau» "hinschmeißt".




Vor dem negativen Hype um ihre Person bekamen sowohl die ZDF-Sprecher Gundula Gause und Heinz Wolf als auch Eva Herman Spitzennoten von den Deutschen (alle 2,0). Doch jetzt sei Hermans positives Image signifikant in Schieflage geraten, teilte "TV Digital" mit.

Ein ähnliches Image-Problem hat offenbar auch ARD-Sprecher Jens Riewa: Von den sechs in die Umfrage eingeflossenen Sprechern Gundula Gause, Barbara Hahlweg, Heinz Wolf (alle ZDF) sowie Eva Herman, Marc Bator und Jens Riewa (alle ARD) landet er - gemeinsam mit Marc Bator - auf dem letzten Platz. Vor allem die 14- bis 29-Jährigen und 30- bis 39-Jährigen finden Riewa am wenigsten seriös (Note 2,7 bzw. 2,4). Zum Vergleich die Spitzennote: Gundula Gause liegt in diesen Altersgruppen um je 0,5 Prozentpunkte vor Riewa. Riewa finden lediglich 23 Prozent der Deutschen "sehr seriös", Gundula Gause vom «heute-journal» dagegen 31 Prozent.

Klaus-Peter Siegloch, stellvertretender Chefredakteur der ZDF-Hauptredaktion "Aktuelles", über die Frage, warum Sprecher der ARD häufiger ins "Fettnäpfchen" treten als die Kollegen des ZDF: "Unsere Sprecher sind studierte Journalisten - anders als viele Sprecher der ARD." So war Eva Herman Hotelfachfrau, absolvierte Jens Riewa eine Ausbildung zum Fluglotsen.

Die Umfrage-Ergebnisse kommentiert der Medienexperte Prof. Dr. Jo Groebel wie folgt: "Die Aktivitäten der ARD-Sprecher schaden ihrem Image. Herrn Riewa wehen schräge Geschichten hinterher, die bei den TV-Zuschauern im Kopf hängen geblieben sind - er hat das Image, etwas komisch drauf zu sein."

Groebel zufolgte sollten öffentliche Äußerungen der Sprecher besser "in engster Absprache mit den Sendern geschehen". Eva Hermans "rückständige Thesen" kommentiert der renommierte Medienexperte wie folgt: "Frauen haben es schon so schwer in dieser Gesellschaft, dass Eva Hermans antiquierte Thesen wie "Raus aus dem Beruf" ihnen das Leben eher noch schwerer machen, statt zu helfen." Der Experte schließt nicht aus, dass es beim ZDF einen Verhaltenskodex gibt, während die ARD-Sprecher aufgrund größerer Bekanntheit ein "Star-Gefühl" entwickeln und sich anschließend berufen fühlen, Ratgeber zu schreiben, sich auszuziehen oder durch Privatgeschichten in Boulevardmedien glänzen zu wollen.

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