Sonntagsfragen

Sonntagsfragen an Susanne Schäfer

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Am 18. September startet RTL die neue Staffel von «Hinter Gittern». Die Fans müssen sich auf viele neue Gesichter gefasst machen - eines davon ist Susanne Schäfer, die die neue Gefängnisdirektorin Juliane Sürth spielt. Mit Quotenmeter.de sprach Sie unter anderem über ihre Rolle und die Stimmung am Set.

Frau Schäfer, ab 18. September spielen Sie in der neuen Staffel von «Hinter Gittern» die Gefängnisdirektorin Juliane Sürth. Was für ein Typ Direktorin erwartet die Fans?
Sie versucht im Gefängnis einiges zu ändern. Insgesamt ist sie ein sehr positiver Mensch, der bei dieser Aufgabe aber durchaus an seine Grenzen stößt. Besonders interessant ist aber, dass auch ihr Privatleben in der Serie zu sehen sein wird. Sie hat also nicht nur Schwierigkeiten mit den Frauen im Gefängnis, denen die Neuerungen zunächst einmal nicht wirklich passen – sondern; sie hat auch Probleme mit ihrer 16-jährigen Tochter.

Sie sprechen es an: Es geht wieder um das Privatleben der Direktorin. Geht der Trend also doch wieder mehr in Richtung Soap auch außerhalb der Gefängnismauern?
Nein, so sehe ich das überhaupt nicht. Ich würde auch nicht sagen, dass die Serie tendenziell wieder mehr in Richtung Privatleben abdriftet. Juliane Sürth ist die meiste Zeit im Gefängnis zu sehen. Die Probleme mit ihrer Tochter werden nur am Rande behandelt. Juliane Sürth muss eine Situation meistern, wie es sie ganz oft gibt: Sie ist allein erziehend, muss im Beruf kämpfen und zugleich auch die Situation mit ihrer Tochter meistern. Die gesamte Geschichte ist sehr emotional und realitätsnah.

Wie will sie die Frauen im Gefängnis denn bändigen?
Sie hat da ein paar ganz gute Ideen. Zunächst einmal sagt sie sich: „Wenn ich die Insassinnen menschlicher behandele, dann wird auch der Vollzug für alle leichter.“ Insgesamt versucht sie etwas mehr Ordnung ins Gefängnis zu bringen.

Haben Sie sich die Arbeit eines Gefängnisdirektors in Wirklichkeit schon einmal angeschaut?
Ich bin mit der Gefängnisdirektorin der JVA Salzburg in Kontakt und wenn ich, trotz vieler Arbeit, drei Tage in Salzburg bin, werde ich mich mit ihr treffen.

Die vergangene Staffel der Serie endete im Frühjahr bzw. Sommer mit einem großen Cliffhanger. Viele Fans wollen nun wissen: Wie geht es denn weiter?
Es wird eine neue Direktorin geben, wir bekommen viele neue Gefangene – insgesamt starten wir den Versuch, wieder mehr Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit zu bieten. Es weht sozusagen ein frischer Wind durch die Zellen.

Schon vor der vergangenen Staffel, die im Herbst 2005 startete, hat man versucht einiges zu optimieren. «Hinter Gittern» sollte wieder auf den Erfolgspfad von früher geführt werden. Der Versuch ist allerdings gescheitert. Wieso klappt es diesmal?
Das ist schwierig zu sagen. Ich bin ja auch nicht die Produzentin. Außerdem konnte ich die vergangene Staffel noch nicht mal sehen, weil wir in Österreich, wo ich wohne, kein RTL empfangen können.

Wir empfangen bei mir zu Hause das Fernsehen nämlich noch über Antenne. Daher kann ich keine Vergleiche zwischen den beiden Staffeln ziehen. Wo Sie aber das Thema Quoten ansprechen: Gerade in Amerika wird ja auf unterschiedlichste Weise versucht, die Quoten zu beleben – das ist jedoch überhaupt nicht mein Thema: Für mich als Schauspielerin ist es viel spannender, wenn man, wie wir, versucht, das Publikum mit glaubwürdigen Sachen und Geschichten zu interessieren. «Hinter Gittern» kommt zurück und geht nicht den Weg, jetzt mit mehr Trash oder Gewalt wieder nach oben zu kommen. Das ist ein guter Ansatz – ich bin gerade deswegen unheimlich Stolz auf das Projekt. Ich selbst finde zum Beispiel die Bücher sehr spannend – so spannend, dass ich es kaum erwarten kann, bis ich die neuen Bücher in der Hand habe, nur um zu erfahren, wie es denn weiter geht.

Sie haben «Hinter Gittern» also zuvor noch nie gesehen?!
Genau. Ich habe eine Aufzeichnung von alten Folgen von der Produktion bekommen und die Kassette dann mit meinem Sohn angeschaut. Der fand’ die Serie klasse und wollte unbedingt, dass ich da mitmache. Natürlich habe ich auch mit der gesamten Familie und meinem Freundeskreis darüber gesprochen und alle haben mir eigentlich geraten, das Angebot anzunehmen.

Wenn wir mal ganz ehrlich sind: Schon während der vergangenen Staffel wusste am Set niemand, wie lange das Projekt «Hinter Gittern» noch existieren wird. Jetzt hat der Sender die Serie noch mal um 18 Folgen verlängert. Ob es im Jahr 2007 weitergeht, ist nach wie vor ungewiss. Wie ist die Stimmung am Set? Hat man gar Angst vor den neuen Zuschauerzahlen?
Viele meiner Kollegen haben das ja schon im vergangenen Jahr erlebt. Es sah ja wirklich mal eine ganze Zeit lang so aus, als ob im Sommer 2006 Schluss ist. Deswegen habe ich eher das Gefühl, dass nun alle froh sind, dass wir noch eine Chance bekommen haben und noch mal 18 Folgen von «Hinter Gittern» gedreht werden. Ich persönlich bin da eher emotionslos: Wenn es nach den 18 Folgen weitergeht, fände ich es schön, weil ich meine Rolle sehr gerne mag, wenn wir nicht weiterdrehen, dann habe ich die Möglichkeit, mich neuen Projekten zu widmen. Ich bin aber – wie gesagt – ganz zuversichtlich was die neuen Folgen betrifft, weil sie qualitativ wirklich hochwertig sind.

Drehen Sie lieber Filme oder Serien? Und könnten Sie sich vorstellen, die Rolle der Juliane Sürth wirklich über drei, vier Jahre zu verkörpern?
Das weiß ich nicht. Ich bin froh, dass ich jetzt erstmal über einen absehbaren Zeitraum mit dabei bin. Bislang steht nur fest: Wenn die Quoten stimmen und die Serie verlängert wird, mache ich auch noch ein Jahr weiter. Ob ich währenddessen auch Theater spiele oder mich nur auf die Serie konzentriere, kann ich momentan aber noch nicht sagen. Aber: Eine Serienfigur über eine so lange Zeit zu spielen, das habe ich noch nie gemacht. Es wäre also Neuland für mich (lacht).

Sie drehen schon seit einiger Zeit an der neuen Staffel. Gab es ein Erlebnis, an das Sie sich ganz besonders gut zurückerinnern?
Was mich unheimlich beeindruckt hat, war, als ich meine Antrittsrede im Gefängnis gehalten habe. Es war sozusagen nicht nur die Antrittsrede von Direktorin Juliane Sürth, sondern auch die Antrittsrede von mir persönlich vor so vielen anderen Schauspielerinnen. Da kam mir eine ungemeine Frauenpower entgegen – ein anderes Wort fällt mir da gar nicht ein. So viele Frauen auf einem Haufen…, das hat mich wirklich beeindruckt. Da kannst du richtig Gänsehaut bekommen – so gab es bislang noch bei keinem Dreh.

Wo werden Sie sich denn den Staffelauftakt am 18. September ansehen?
Das kann ich noch nicht genau sagen, weil der Drehplan noch nicht feststeht.

Haben Sie irgendwelche Wünsche, so kurz bevor die neue Staffel jetzt beginnt?
Natürlich. Ich muss sagen, es wäre schon schön, wenn das Publikum unsere Arbeit schätzen und sich am Montag um 21.15 Uhr zahlreich vor den Bildschirmen versammeln würde.

Auch für Sie gibt es nun kurze, knappe Sonntagsfragen, die unseren Lesern etwas mehr über Sie verraten sollen:
Welches Theaterstück sollte ein jeder gesehen haben?
Ui, interessante Frage. (überlegt) Hamlet, das ist eigentlich das Stück der Stücke.

Welche Fernsehsendung verpassen Sie nie?
Das ist schwer. Ich habe «Sex & the City» sehr gerne gesehen. Ansonsten versuche ich regelmäßig die Nachrichten zu sehen.

Wo würden Sie jetzt am liebsten Urlaub machen?
Immer gerne in Italien. Oder auf einer griechischen Insel.

Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Ein Buch, dann mein Traumbuch, in dem ich mir meine Träume aufschreibe und ein Handy.

Was steht denn in ihrem Traumbuch an erster Stelle?
Dass Familie und Arbeit weiterhin gut klappt.

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft, auch bei «Hinter Gittern».

Kurz-URL: qmde.de/16407
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