«Weisheiten»: Bundesliga: Durchbrecht das Tor!

von  |  Quelle: Bilder: Premiere
Die Bundesliga hat den siebten Spieltag hinter sich – und schon laufen die Vorbereitungen für die Spielzeit 2006/2007. Nicht bei den Vereinen, sondern bei den Machern. Ein Millionenschwerer Fernseh-Poker beginnt – jetzt ist Mut für Neuerungen angesagt.

Die Ausgangslage: Die Bundesliga – vertreten durch die Deutsche Fußball Liga, DFL, sehnt sich nach mehr Geld für die Fernsehrechte der Spiele. Doch bereits jetzt ist das Geschäft rund ums runde Leder für die Free-TV-Sender kaum profitabel. Sat.1 gab die Rechte deshalb ab, die ARD finanziert die «Sportschau» über Gebühren – auch wenn immer wieder versichert wird, dass die Werbung für die Refinanzierung zuständig ist. Die Werbespots, die während der Sendung ausgestrahlt werden, können aber mit Sicherheit keine Summer von zirka 60 Millionen Euro (an 34 Spieltagen) einbringen. Zu den Millionen kommen für die ARD noch Personal und Produktionskosten. Woher soll das Geld also kommen? Die Geldquelle ARD scheint sich nicht weiter öffnen zu können – aber Hilfe naht: Herr Kofler (Bild), seines Zeichens Boss von Premiere, winkt mit Scheinchen. Der Pay-TV-Sender wäre bereit, mehr Kohle hinzulegen, wenn die Bundesliga mehr Exklusivität versichern würde. Zeitweise war sogar die Rede von einer Gewinnbeteiligung der DFL an den Erträgen des Senders.

Mehr Exklusivität bedeutet für Kofler vor allem, dass die Zweitverwertung im Free-TV später als bisher beginnt. Aus für die «Sportschau»? Wahrscheinlich. Die Macher freunden sich vermehrt mit einem optimierten «aktuellem Sportstudio» an. Ab 22.00 Uhr könnten dort dann alle Spiele zweitverwertet laufen. Das ZDF bekundete Interesse, schielt man doch auf geschätzte fünf Millionen Zuschauer. Als Gegenleistung ist im Gespräch, das Top-Spiel des Tages, welches künftig „Match of the day“ heißen soll, erst gegen 19.00 Uhr anzupfeifen, um zeitnaher am «Sportstudio» zu liegen. Weitere Forderung des Bezahl-Senders Premiere: Der Freitag soll wieder als Spieltag eingeführt werden. Dies würde allerdings die Fan-Initiative „15:30“ hervorrufen, denn so würden nur noch fünf Spiele zu gewohnten Bundesliga-Zeit starten. Insgesamt steht die DFL vor großen Problemen.

Weitere 30 - 40 Millionen Euro würden sich durch den Verkauf der Namensrechte der Bundesliga erschließen lassen. Auch hier ist Premiere im Gespräch. Ob der Sender den Zuschlag erhalten wird, oder andere Konzerne (auch die Telekom soll mit der Bundesliga verhandeln) ist ungewiss.

Die Bundesliga muss neue Wege gehen – auch wenn sie Schmerzen bereiten. Die Zweitverwertung um 22.00 Uhr bringt keinen Fan um, im Gegenteil: So bleibt mehr Zeit für die Familie. Auch die Menschen, die samstags bis acht arbeiten müssen, hätten so die Sicherheit, ihren Lieblingsverein im Fernsehen sehen zu können. Wenn es nach Premiere geht, hat sowieso „jeder richtige Fußball-Fan einen Decoder und schaut sich dort die Begegnungen live an“.

Fazit: Wenn die deutsche Fußballliga weiterhin im europäischen Vergleich mithalten will, muss mehr Geld her. Geld, das momentan nur von Premiere kommen kann. Geld für mehr Spieler, Geld für mehr Klasse und Geld für mehr Exklusivität von Premiere.

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