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Premiere sichert sich Champions League-Rechte komplett

von  |  Quelle: Premiere, Sat.1
Die Premiere AG hat sich alle Live-TV-Rechte an der UEFA Champions League für die Spielzeiten 2006/2007 bis 2008/2009 gesichert. Dies wurde am Dienstag bekannt. In einem zweimonatigen Ausschreibungsverfahren konnte sich das TV-Unternehmen gegenüber anderen Bietern durchsetzen. Ganz nebenbei wurde dabei bekannt, dass Premiere wohl bis Mitte nächstes Jahres einen eigenen Free-TV-Sender starten möchte.

Die Top-Begegnungen des Spieltags werden somit in Deutschland künftig exklusiv auf Premiere zu sehen sein. Einer Pressemitteilung zufolge hat hat sich Premiere unter anderem das Top-Spiel der Woche (so genannter "First-Pick") gesichert, das begehrteste Recht des gesamten Ausschreibungsverfahrens. Der Pay-TV Sender verfügt somit über den First- und den Second-Choice, demnach wird das "drittbeste" Spiel im Free-TV gezeigt. Sollten in der kommenden Saison nur zwei Deutsche Mannschaften in der Champions League spielen, sind diese Begegnungen nur bei Premiere zu sehen - das Free TV würde ein Spiel ausländischer Teams ausstrahlen. Darüber hinaus hat Premiere umfassende TV-Rechte für die Zusammenfassung im Anschluss an die Live-Übertragungen der UEFA Champions League erworben. Den kompakten und kompletten Überblick über alle Spiele gibt es ab der Saison 2006/2007 somit exklusiv bei Premiere. Damit hat der Sender zum ersten Mal alle für den deutschen Markt ausgeschriebenen Rechte erworben. "Premiere will soviele Spiele exklusiv zeigen, wie möglich", erklärte eine Sprecherin gegenüber Quotenmeter.de.




Premiere will ins Free-TV-Geschäft einsteigen
Trost für Fußball-Fans, die auf ein Abo beim Bezahlsender verzichten wollen: Premiere garantiert gegenüber der UEFA, pro Saison 13 Spiele live im Free-TV (1 Begegnung pro Spielrunde) zu zeigen, auf einem Sender, der Premiere gehört oder vom Unternehmen kontrolliert wird. Welcher Sender die Spiele übertragen wird, ist noch nicht klar. Allerdings beabsichtigt Premiere, einen Free-TV-Sender zu erwerben oder aufzubauen. Gerüchte, dass der Pay-TV Sender beim Deutschen Sportfernsehen (DSF) einsteigen will, kochen somit also wieder auf. Dazu wollte der Sender am Dienstag keine Stellung beziehen. Derzeit werde gerechnet, ob ein neuer eigener Sender oder ein bereits bestehender Sender, welcher auch an andere Sportrechte besitzt, profitabler werden, erklärte Premiere dem Medienmagazin Quotenmeter.de Sollte Premiere den Plan, einen eigenen Free-TV-Sender zu kontrollieren, nicht weiterverfolgen, habe die UEFA die Option, die Free-TV-Spiele an einen anderen bestehenden Sender weiterzulizenzieren, hieß es. Über weitere Details des UEFA Champions League-Vertrags haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

Dr. Georg Kofler, Vorstandsvorsitzender der Premiere AG, hält den abgeschlossenen Vertrag für eine "neue Dimension der Fußballberichterstattung in Deutschland". Er fügt hinzu: "Die Top-Live-Begegnungen der UEFA Champions League und die zeitnahe, ausführliche Zusammenfassung wird es ab Mitte 2006 für drei Spielzeiten nur noch bei Premiere geben. Auch nach der Fußball-WM 2006 in Deutschland garantiert Premiere seinen Abonnenten damit das Beste des internationalen Fußballs."

Leichte Enttäuschung bei Sat.1
Der Privatsender Sat.1 bedauert hingegen, dass die Champions-League-Spiele ab der Saison 2006/2007 nicht mehr beim Bällchensender zu sehen sein werden. Der Sender verweist aber darauf, dass der Erwerb der Rechte aber sowohl inhaltlich als auch wirtschaftlich vertretbar sein müssten. Bis dann die Grenzen seien die Berliner bei den Verhandlungen gegangen, heißt es weiter. Letztlich dürfte auch der Verlust der "First-Pick"-Rechte dafür gesorgt haben, dass Sat.1 das Interesse an den Spielen verloren hatte. Denn es ist anzunehmen, dass im Free-TV künftig eher Spiele von geringem Zuschauerinteresse gezeigt werden, während Premiere die Knaller-Partien exklusiv sendet.

Der Sender Sat.1 sei aber keineswegs auf die Champions League angewiesen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. So haben die Quoten der Spiele im Jahr 2004 nur einen Einfluß von 0,05 Prozent auf den Jahresmarktanteil gehabt. Das sieht auch Sat.1-Geschäftsführer Roger Schawinski so: "Schade, dass wir nur noch eine Saison die Begegnungen der Champions League zeigen können. Das ist ein spannendes Programm. Tatsache ist aber auch, der Erfolg von Sat.1 ist heute nicht mehr vom rollenden Ball abhängig. Wir werden die frei werdenden Gelder in neue eigene Programme investieren und uns auch in der Zukunft nach attraktiven, bezahlbaren Sportrechten umschauen. Wir bedauern, dass das Angebot attraktiver Sportrechte im reichweitenstarken Free-TV durch die Lizenzentscheidung massiv verknappt wird und ein großer Teil der Zuschauer künftig ausgeschlossen bleibt."

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