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Finale von «The Big Bang Theory»: That all ended with a Big Bang

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Das Ende einer Ära: Am Donnerstag lief die letzte Folge von «The Big Bang Theory» in den USA. Über ihren Einfluss auf die Popkultur, die Kritik am Inhalt und die letzten Momente mit Sheldon, Penny und Co.

They [die Autoren, Anm.] proposed a finale that was centered on emotional closure in the characters' lives, in their relationships and in them growing as individuals and in their lives expanding. [...]It made the finale about the characters as opposed some big cataclysmic ending or everybody packing their bags and moving out and going different places.
Chuck Lorre, Serienerfinder, im Interview mit THR
Man kann schon von einer Ära sprechen, die da am Donnerstagabend im US-Fernsehen zu Ende gegangen ist. Nach zwölf Jahren und 278 Episoden flimmerte die letzte Episode von «The Big Bang Theory» über die Bildschirme. Zu Zeiten ihrer Ausstrahlung war die Sitcom oft die größte und erfolgreichste Serie im TV, und sie hatte – ob man es mag oder nicht – einen großen popkulturellen Einfluss.

Sie hat die Nerd-Kultur in den Mainstream gehoben und traf den Zeitgeist: In der Zeit von «The Big Bang Theory» werden neue Stars geboren, nicht unbedingt im Hollywood, sondern vorm PC – Mark Zuckerberg und andere Silicon-Valley-Ikonen. Es ist auch die Zeit, in der Superhelden-Filme zum größten Erfolgsgaranten im Kino werden. Das Marvel Cinematic Universe ist mit Abstand das erfolgreichste Hollywood-Franchise aller Zeiten. Gaming wird ebenfalls zum Mainstream, gleichzeitig Qualitätsserien wie «Game of Thrones».

Die Entertainment-Kultur änderte sich. Und «The Big Bang Theory» war Teil dieser Dynamiken – sie reflektierte diese, indem sie voll war mit popkulturellen Referenzen, gleichzeitig war sie aber auch selbst Teil dieser Dynamik. Besonders in den ersten Staffeln war der Nerd-Faktor der Sitcom hoch, mit ausgiebigen Szenen im Comic-Shop und Diskussionen über Wissenschaft. Mit dem Erfolg spülte man dieses Konzept allerdings weich: Immer mehr Gelegenheitszuschauer kamen dazu, und immer mehr wurde «The Big Bang Theory» zu einer gewöhnlichen Sitcom – mit all ihren gewöhnlichen Themen: Beziehungen, Commitment, Heirat, Kinder bekommen. Der Erfolg stieg gleichzeitig an, von anfangs acht auf bis zu 20 Millionen Zuschauer im Schnitt.

Die Relevanz in der Nerd-Kultur verlor die Serie mit diesem Sell-Out allerdings. So verwunderte es kaum, dass über das anstehende Finale in den letzten Wochen und Monaten kaum diskutiert wurde. Es gab keine relevanten drängenden Fragen, die die Zuschauer beantwortet sehen wollten. Ganz anders bei früheren Finals großer Sitcoms, erinnert man sich an die Zeiten von «Friends» oder «Seinfeld». Damals schauten über 50 bzw. 75 Millionen Menschen die Abschiede – ein Zeichen dafür, wie sehr Fernseh-Amerika diese Figuren ins Herz geschlossen hatte. Beim «TBBT»-Finale sahen nun 18 Millionen zu. Eine starke Zahl zwar, aber doch entfernt von früheren Bestwerten.

Achtung: Ab hier Spoiler zum Finale

«The Big Bang Theory»: Der Fahrstuhl funktioniert endlich


Inhaltlich versuchte man die gespaltene Zuschauerschaft zu versöhnen, mit einer Story, die Wissenschaft und Beziehung vereinen sollte: In Staffel zwölf geht es um die Frage, ob Sheldon und Amy für ihre wissenschaftliche Theorie der „super asymmetry“ mit einem Nobelpreis ausgezeichnet werden. Im Finale dann bekommt nochmal die Figur ihren ambivalenten Auftritt, die immer der eigentliche Star der Serie war: Sheldon Cooper verletzt seine Freunde damit, dass er Penny nicht zur Schwangerschaft ihres Babys gratuliert. Er merkt seinen Fehler nicht – es ist der sozial tote Charakter, den wir vor vielen Jahren kennen gelernt hatten. Und auch wenn er seitdem einen langen Weg gegangen ist mit Freundin Amy, so hat er sich offenbar in seinem Innersten nicht verändert. Dachte man zumindest, bis Sheldon seine Rede als Preisträger über den Haufen wirft und stattdessen über den Wert von Freundschaft und Liebe redet. Es ist ein versöhnliches Ende für einen Charakter, den wir alle liebgewonnen haben, aber auch irgendwie manchmal gehasst.

Immerhin: Das Thema Kinderkriegen wurde in der Serie relativ spät angestellt. Oft gilt die Thematik als Zeichen fehlender Kreativität bei den Drehbuchschreibern, bei «The Big Bang Theory» war es erst in Staffel zehn bei Howard und Bernadette soweit. Und beim Traum-Pärchen Penny und Leonard durften wir bis zum Finale warten, bis Pennys Schwangerschaft bekannt wurde – obwohl sie eigentlich nie Kinder bekommen wollte. Am Ende wird aber doch alles gut, mit ihr, mit Sheldon, mit der ganzen Crew. Es ist ein zufriedenstellendes Finale für diese zuletzt viel kritisierte Serie. Das Wichtigste aber: Nach zwölf Jahren und unzähligen Treppenläufen funktioniert er endlich, der Fahrstuhl!

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Vittel
19.05.2019 19:35 Uhr 1
Schöner Artikel, danke dafür. War auch ne schöne Zeit, Jahr für Jahr mit TBBT zu erleben. Mich hat die Serie allerdings schon vor ein paar Staffeln verloren, die letzen Folgen habe ich nur punktuell gesehen, also jeweils erste und letzte Folge der Staffel und noch 2-3 aus der Mitte.



Hoffentlich gibt es bald wieder eine vergleichbare Serie mit einer solch langen Laufzeit.
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