Während letztes Jahr noch fast alle TV-Sender auf Courtshows setzten, sind dieses Jahr Castingshows angesagt. Dabei ist das Konzept gar nicht mal so neu. Castings gibt es überall und jeder muss hindurch. Ob nun bei der Bewerbung für den Beruf, eine Freundin bzw. Freund zu bekommen oder auf einer Schule aufgenommen zu werden, überall müssen wir durch ein Casting hindurch.
Während früher die Castings hinter verschlossenen Türen stattfanden, werden nun die TV-Zuschauer miteinbezogen. Denn es ist ja so lustig, wenn Leute, die überhaupt nicht singen können, sich blamieren und meist noch von Bohlen heruntergemacht werden. Das ist so lustig, dass immer mehr Bewerber zu den Talentsuchern kommen.
Doch zwischen den drei großen Castingshows, „Deutschland sucht den Superstar“, „Popstars“ und „Star Search, gibt es viele Unterschiede. Während der Zuschauer beim Urkonzept von „Popstars“ überhaupt nicht mitbestimmen kann, wer die neuen Stars werden, müssen die Couch Potatoes in den Mottoshows von „Deutschland sucht den Superstar“ ihren Favoriten ganz allein wählen. Da kann es schon einmal vorkommen, dass ein Daniel Kübelböck Dritter wird und andere wirkliche „Superstars“ schon in den ersten großen Shows gehen müssen. Bei „Star Search“ ist das Konzept sehr ausgeglichen: Die Jury ist knallhart und vergibt Punkte und die Zuschauer müssen auch noch anrufen. Übrigens mal etwas anderes: Ausschnitte aus den Castings wurden nicht gezeigt.
Also, wo gibt es nun die besten Stars ? Mit Sicherheit nicht bei „Deutschland sucht den Superstar“, wo der Zuschauer sein Kandidat wählen kann. Den Superstar Alexander hat bisher noch keine große Nummer gelandet. Eher wohl ein paar Kalte, wie seine Kollegin, und „DSDS-Zweite, Juliette. Bei „Popstars“ hingegen sucht die Jury die Kandidaten aus. Nur richtige Boys & Girls, die das Talent zum Popstar haben, kommen in den Recall. Wer dann auch noch in den Re-Recall und in die Flughafenshow kommt, muss etwas drauf haben. Anders lässt sich auch nicht der Erfolg von „Bro’Sis“ und „No Angels“ erklären. Die zwei Popgruppen sind wohl die bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Pop-Bands.
Nachdem wir den Erfolg bzw. den Nicht-Erfolg der Talente aus den „Popstars“ und „Deutschland sucht den Superstar“ kennen, ist wohl interessant zu sehen, wie es mit den Stars von „Star Search“ aussieht. Glauben Sie mir, die Talente haben ein sehr großes Talent. Obwohl ein Sänger nichts mehr Besonderes ist, hat doch der Comedian Ingo Oschmann überzeugt. Ingo wird eine Comedyshow bekommen, die auf jeden Fall gut laufen wird. Ob der Kinnteufel, Martin Kesici, einen großen Erfolg haben wird, ist fraglich. Es gibt einfach schon sehr sehr viele einzelne Sänger und daher ist der Markt schon abgedeckt. Wenn Sie aber nun Sat.1 fragen, wird Ihnen gesagt, dass für einen noch Platz im Markt ist. Maureen Sauter, die Gewinnerin der Modelkategorie, wird ihr Ding machen. Sie sieht einfach gut aus und die Zuschauer wollen sie sehen. Für den Gewinner des Music-Act 10-15-Jahren, Daniel, sehe ich Schwarz. Alleine wird er wohl kein Popstar. Zusammen mit seinen Freunden aus „Star Search“, Senta-Sofia, Jennifer und Oliver, kann aus den vier aber ein gutes Quattro werden. Zwar hat der Song „Smile“ einen gewissen Teenie-Touch, aber das gibt es derzeit immer weniger. Die Teenies von früher, Britney Spears und Christina Anguliera, die Jahre lang die Tenniemusik-Charts beherrschten, machen nun eher Musik für die Allgemeinheit. Wenn Sat.1 sich richtig mit den vier Kids hinsetzt, sich einen ordentlichen Bandnamen ausdenkt, werden das wohl die neuen Stars. Aber mit nur einem Album und einer Single wird man kein „Superstar“.
Also, wer werden nun die Superstars ? Wie schon eben erörtert, gebe ich den Kids von „Star Search“ eine große Chance, sowie den neuen „Popstars“. Glauben Sie mir nicht ? Wenn nein, dann beobachten Sie doch auch mal die neuen Stars und machen Sie sich ihr eigenes Urteil.
Immer schön treu bleiben.
Fabian Riedner