Vor Ort

Wenn der Dschungel aus Köln - äh… Hürth kommt

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Quotenmeter.de war vor Ort bei der Premiere von «Ich bin ein Star – Lasst mich wieder rein!». Ohne Schwächen kam die Show nicht aus. Warum sie Dschungelfans in der nächsten Woche trotzdem eine Freude sein dürfte…

Das sind die 27 Kandidaten des Sommer-Dschungels

Werner Böhm, Dustin Semmelrogge, Costa Cordalis, Nadja Abd El Farrag, Carsten Spengemann, Willi Herren, Barbara Engel, Eike Immel,Julia Biedermann, Christina "Mausi" Lugner, Ingrid van Bergen, Peter Bond, Sarah Knappik, Mathieu Carrière, Jay Khan, Brigitte Nielsen, Ailton,Micaela Schäfer, Joey Heindle, Georgina Bülowius, Fiona Erdmann, Michael Wendler, Melanie Müller, Gabriella "Gabby" Christina De Almeida Rinne, Walter Freiwald, Angelina Heger und Sara Kulka
Wir schreiben das Jahr 2004. Costa Cordalis, Dustin Semmelrogge und Werner Böhm ziehen ins Dschungelcamp ein – und Deutschland ist vom neuen RTL-Hit namens «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» angewidert. Elf Jahre später, ein Abend im Juli 2015. Die drei Dschungelstars von damals sitzen gegenüber des nobeo-Studios acht in Hürth und nehmen eine Kleinigkeit zu sich. Einige Zuschauer versuchen Bilder zu schießen, Sicherheitsmänner umringen die drei ehemaligen Dschungel-Bewohner. In zwei Stunden wird sie RTL mit ihrer Dschungel-Vergangenheit konfrontieren – und anders als damals ist Deutschland nicht angewidert, sondern gespannt auf das, was kommt. Gespannt auf das, was RTL in «Ich bin ein Star – Lasst mich wieder rein!» liefern wird. Quotenmeter.de war beim Auftakt vor Ort und berichtet von den Eindrücken der ersten Liveshow.

Die erste Feststellung des Abends: Tatsächlich braucht es gar nicht zwingend den australischen Urwald, um das Format als ordentliche Sommershow durchgehen zu lassen. Der Sendung gelang es, typische Dschungelcamp-Elemente zu verwenden, ohne dabei gänzlich auf eine eigene Handschrift zu verzichten. Vor allem das Live-Publikum sorgte für eine ganz andere Farbe in der Show , die natürlich trotzdem klar unter die Kategorie Trash fiel. Trash, der aber durchaus wertig umgesetzt wurde.

Einen großen Anteil hatten daran wieder einmal Daniel Hartwich und Sonja Zietlow. Von den Moderationen her konnte sich die Sendung durchaus mit dem echten Dschungel vergleichen lassen – nicht zuletzt auch, was die Selbstironie angeht. So erklärte Sonja Zietlow zu Beginn der Show, das Sommerevent sei doch eigentlich Wasser auf die Mühlen der Kritiker, die behaupteten, der echte Dschungel käme aus Köln. „Das ist vollkommen falsch, der wird in Hürth im Studio gedreht“, konterte darauf Hartwich. Und verwendete den Hürth-Spruch im Laufe des Abends gleich noch einmal.

Auch der Aufbau der Sendung wies einige typische Elemente des originalen Camps auf - beispielweise den „Ich bin ein Star“-Schrei am Anfang und einen kurzen Auftritt von Dr. Bob. Das sind zwar Kleinigkeiten, die das Herz eines Dschungelfans aber höher schlagen lassen dürften. Ansonsten bestand ein großer Teil der Show aus Erinnerungen an die erste Staffel – sicherlich uninteressant für Zuschauer, die mit dem Dschungelcamp in Vergangenheit nichts anfangen konnten. Aber sicherlich auch ganz nett für alle Stamm-Gucker, um sich noch einmal zu erinnern.

Danach gab es für die drei Kandidaten eine Aufgabe zu lösen, deren Ergebnis in einem Einspielfilm präsentiert wurde. Löblich: RTL hat sich daran versucht, die Aufgabe möglichst originell zu gestalten, was auch durchaus gelang. Die mehrteilige Challenge wusste im Publikum durchaus für Lacher zu sorgen – was nicht zuletzt den Produzenten im Schneideraum zu verdanken ist, die wieder einmal ihr Händchen bewiesen haben. Was die Moderation und die qualitative Produktion angeht, geht der Daumen also ganz klar nach oben.
Ihre Meinung zum Auftakt von «Ich bin ein Star – Lasst mich wieder rein!»
Die Show war gut und hat meinen Erwartungen entsprochen.
23,3%
Es war ganz nett, man muss aber die nächsten Folgen abwarten.
43,4%
Nein, damit konnte ich wirklich nichts anfangen.
33,3%

Dennoch: Ohne Schwächen kam die erste Folge auch nicht daher. Ein Kritikpunkt sind hierbei die Längen, die sich in der Show zeitweise auftaten. Mit einer Laufzeit von 105 Minuten ist die Auftaktausgabe üppiger ausgefallen als nötig. Nicht zuletzt im Publikum vor Ort war spürbar, wie Interesse und Konzentration gegen Ende abnahmen. Ein Grund: Das Konzept des Finalspiels, das ruhig hätte ein wenig kreativer sein dürfen. Der Reiz am Spielkonzept, zehn Jahre alte Dschungel-Szenen zu zeigen und nach ihrem Fortgang zu fragen, hielt sich in Grenzen. Es wäre durchaus begrüßenswert, wenn es RTL in den nächsten Tagen gelänge, die Sendung an der einen oder anderen Stelle flüssiger zu gestalten.

Und dann wären da auch noch die Kandidaten. Sie sind es nun einmal, mit denen in einer Liveshow alles steht und fällt. Das Trio Cordalis/ Semmelrogge/ Böhm erntete zwar über weite Strecken die Sympathien des Studiopublikums, letztendlich fehlte der Personenkonstellation aber eine eigene Dynamik. Da die drei offen bekundeten, sich zu mögen, lief es so harmonisch ab, dass gar kein Wettkampf-Charakter aufkam (siehe dazu auch Statements der Kandidaten hier). Das ist schade, da das Dschungelcamp immer dann gut war, wenn gezickt wurde. In der Hinsicht besteht aber durchaus noch Hoffnung, da sich in den kommenden Tagen mit Kandidaten wie Sarah Knappik oder Walter Freiwald (Bild) spannende Duelle ergeben könnten.

RTL in der Hinsicht einen Vorwurf zu machen, wäre aber nicht gerechtfertigt. Wie sich die Kandidaten live geben, kann der Sender nicht steuern. Natürlich bleibt «Ich bin ein Star - Lasst mich wieder rein!» nur der kleine Bruder seines Originals. Er kann gar nicht an die Januar-Version heranreichen, dafür sind die Produktionsbedingungen viel zu unterschiedlich. Betrachtet man aber die letzten Jahre, dann ist der Sommer-Dschungel sicher eine der besseren Sommershows. RTL hat sich vom Grundprinzip her etwas Nettes überlegt, was in den kommenden Folgen womöglich noch voller zu Geltung kommen kann. Zudem muss den Kölnern angerechnet werden, dass sie mit neun Liveshows an neun Tagen einen hohen Produktionsaufwand eingehen. Und gerade das ist etwas, das längst nicht selbstverständlich ist.

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