Trotz zahlreicher weiterer Pilotierungen kam dann auf dem Schirm aber nur noch wenig an. Beispielsweise die erste Primetime-Scripted Reality für RTL II, «Liebe im Paradies», die Anfang des Jahres endlich ausgestrahlt wurde. Gedreht wurden die sechs Folgen schon eineinhalb Jahre zuvor - die Quoten stimmten - sie lagen mit acht Prozent weit über dem Senderschnitt - und dennoch wird es bei mit dem Format, das Stampfwerk als Pilotfolgen bezuschusste, vermutlich nicht weitergehen. Stampfwerk hat aktuell neben den «Schulermittlern» und einem neuen VOX-Format noch zwei weitere Fiction-Light-Formate, die mit Partner umgesetzt werden sollen, und eine Factual-Entwicklung bei Sendern in Arbeit.
Aber: "Der Cash-Flow stimmt nicht", sagt Günter Stampf gegenüber Quotenmeter.de. Weil seine Firma wieder und wieder in Vorleistung gehen musste, sieht sich Stampf nun gezwungen Insolvenz anzumelden. Steht die erfahrene Produktionscrew vor dem Ende? "Wir arbeiten daran, dass es weitergeht", sagt Stampf. "In all unseren Projekten steckt viel Herzblut - wir möchten sie unbedingt fortsetzen." Mehr als 3000 Stunden Fernsehen hat sein Unternehmen produziert - darunter auch qualitativ sehr hochwertige Formate wie «Urteil Mord» für Sat.1, «Der Amoklauf von Erfurt» oder «Der Kannibale von Rotenburg» für RTL.
"Das Problem ist, dass wir mit gewissen Bestellungen oder Aufträgen für weitere Staffeln im 2. Quartal gerechnet haben und auch konnten, diese dann aber nicht erfolgten", sagt Stampf. "Ein kleines Unternehmen kann heutzutage nicht diese Summe an Castings, Vorarbeiten und Produktionen vorfinanzieren." Dabei sei vor allem der zeitliche Faktor ein enormes Problem. "Es wird hinausgezögert, bis Bestellungen erfolgen. Natürlich bewegen wir uns auf dem freien Markt, würden uns aber wünschen, dass die Sender uns gerade in dieser schweren Zeit unterstützen. Wir lieben Fernsehen und werden weiterhin alles geben um Formate zum Erfolg zu führen."
Laut Günter Stampf achtet sein Team mit der «Schulermittler»-Erfinderin Susanne Stampf-Sedlitzky darauf, Formate mit einer gewissen Relevanz herzustellen. Natürlich nicht in arte-Qualität, aber mit Themen, die interessieren und bewegen. "Jedes Programm von uns soll eine klare Botschaft haben." Stampfwerk-Sendungen sollen unterhalten, bewegen und ans Herz gehen. "Derzeit arbeiten wir an Scripted Realitys 2.0." Das was aktuell im Fernsehen von diesem Genre zu sehen sei, sei sich zu ähnlich geworden. "Wir möchten den Zuschauer unterhalten und einen Mehrwert bieten", erklärt Stampf. Mit einem neuen 360-Grad-Projekt als Kombination Internet, Mobile und TV sollen junge Zuschauer künftig noch stärker an die TV-Anstalten herangeführt werden.Im besonderen Fokus stehen allerdings die Fiction-Light-Programme. Ob seine Firma eine Zukunft hat, hängt nun auch von den Gesprächen ab, die er in diesen Tagen führt. Genauere Einzelheiten konnte der Geschäftsführer derzeit nicht nennen.





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Supervisor Sound Technics (m/w/d)
Initiativbewerbungen (m/w/d)
Rechtsreferendariat im Bereich Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt Urheberrecht 



