14 Jahre ist es bereits her, seit Sacha Baron Cohen als frauenfeindlicher Antisemit Borat die Zuschauer weltweit durch seinen kruden, entlarvenden Humor und so einige Fremdschämmomente begeisterte.
Gerade letzteres trieb er mit seinem nächsten Film «Brüno» allerdings so sehr auf die Spitze, dass für ein Großteil der Zuschauerschaft die Gürtellinie Richtung Erdkern schnellte und der Film schnell zum Flop avancierte. Da dieser auch mit seiner Folgerolle als «Diktator» nicht mehr an den Golden Globe und oscarnominierten «Borat» anknüpfen konnte, ist es wenig überraschend, dass er über kurz oder lang wieder in seine Paraderolle zurückgeschlüpft ist.
Dieser Problematik bewusst wurde auf zusätzliche Verkleidungen und die Einführung des neuen Sidekicks Tutar (Maria Bakalova) als Borats Tochter gesetzt. Letztere funktioniert zumindest besser als die meist schwachen Kostüme und Perücken. Man kann Cohen hinsichtlich des Castings aufrichtig gratulieren, denn es dürfte durchaus nicht einfach gewesen sein, jemanden zu finden, der gewillt war, sich gänzlich auf dessen Niveau herabzulassen. Bakalova scheint sich dabei für nichts zu schade gewesen zu sein, vom implizierten Inzest mit dem Vater, bis zur scheinbaren Entblößung der (äußerst fülligen) Schambehaarung werden dem Zuschauer eine große Bandbreite von Fremdschämmomenten präsentiert, die irgendwo zwischen einigen Schmunzlern und der Suche nach dem Aus-Knopf auf der Fernbedienung verpuffen.
«Borat» schaffte es 2007 noch die Menschen gleichermaßen zum Lachen als auch zum Nachdenken anzuregen. Der Film hatte nicht nur den Überraschungsfaktor auf seiner Seite, sondern man konnte ihm auch noch einen gewissen Innovationsgeist zusprechen. «Borat 2» kann dies zu großen Teilen leider beides nicht. Etwas besser als die Vorgängerfilme «Brüno» und «Der Diktator» zu sein reicht letztlich nicht aus, um aus diesem Sequel einen guten Film zu machen.