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«Hell’s Kitchen»: Eine Erfolgsgeschichte

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«Hell’s Kitchen»-Chef-Koch/Chef-Schreihals Gordon Ramsay kehrte am 12.03.2013 mit der elften Staffel bei FOX zurück. Seine Show war seit Debüt ein Glücksgriff für FOX.

«Deutschland sucht den Superstar», «X Factor», «The Voice of Germany». Wenn man an Castingshows in Deutschland denkt, fallen dem handelsüblichen Fernsehzuschauer auf Anhieb gleich mehrere Formate ein. Auch Kochshows wie «Die Küchenschlacht» oder «Topfgeldjäger» kennt vor allem das ZDF-Publikum. Eine Verbindung dieser Genres gab es vor einigen Jahren schon mal bei RTL – als Eventprogrammierung lief eine Adaption von «Hell’s Kitchen», allerdings mit mangelhaftem Erfolg. «Deutschlands Meisterkoch» hieß ein weiteres Format dieser Kategorie, das im Spätsommer 2010 freitags in der Primetime debütierte. Doch schon nach vier Folgen wurde dem quotentechnisch miserabel laufenden Programm ein Sendeplatz im samstägigen Vorabend zugewiesen. Die acht Folgen schwankten insgesamt zwischen 3,8 und 6,4 Prozent, in der Zielgruppe lief die Sendung zu Werten von 6,6 und 8,5 Prozentpunkten.

Was ist also das Erfolgsrezept von «Hell’s Kitchen», das nun schon in die elfte Staffel geht? Ein Erfolgsfaktor ist sicher Choleriker Gordon Ramsay, der Host der Show, gleichzeitig Richter und Henker, welcher über das Weiterkommen seiner Lehrlinge entscheidet. Man könnte ihn als Mischung aus Dieter Bohlen und Uli Hoeneß bezeichnen, was auf einen entsprechenden Unterhaltungswert hindeutet. Die Show läuft wie folgt: 18 Kandidaten mit dem Traum von einer Kochkarriere werden so lange von Ramsay dezimiert, bis einer dieser Teilnehmer übrig bleibt, als Gewinner feststeht und somit ein Restaurant übertragen bekommt. Für den Verlauf der Sendung leben die Lehrlinge in einem Wohnheim direkt neben den Kochstudios in Los Angeles. Den Zuschauern und Gordon Ramsay stellen sie sich vor, indem sie ihr Lieblingsgericht zubereiten, woraufhin sie in zwei Teams eingeteilt werden, die daraufhin in Challenges gegeneinander antreten. Sobald sich die Zahl der Kochaspiranten auf sechs dezimiert hat, arbeiten alle im selben Team. Regeln werden hierbei jedoch gerne vernachlässigt, da Ramsay gerne auch mal mitten in einer Sendung die Kandidaten nach Hause schickt.

Am 30. Mai 2005 feierte die Koch-Casting-Show ihr Debüt auf FOX. In der dritten Staffel kam man schon auf Bestwerte von 8,80 Millionen Zuschauern und unterschritt nie die Sieben-Millionen-Marke. Ein außerordentlich gutes Ergebnis für FOX. Der Marktanteil kletterte im Staffelfinale auf phänomenale 13 Prozent. Staffelbestwert in der vierten Staffel waren 15 Prozent bei den Werberelevanten. In den letzten Episoden erreichte die Show Zielgruppenwerte von elf Prozent. In Staffel fünf startete man im Januar 2009 mit zwölf Prozent in der Zielgruppe, im Februar waren es hingegen schon wieder 15 Prozent Marktanteil. In der sechsten Staffel wurde man schließlich zeitweise Marktführer, fiel aber langsam im Staffelverlauf von anfangs zwölf Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen auf zehn Prozent, die immer noch mehr als ordentlich waren. Auf die gleiche Zahl kam man auch zu Staffelstart des siebten Suchlaufs im Sommer 2010, den man mit elf Prozent wieder beendete. Die Quoten pendelten sich also in der niedrigen Zweistelligkeit ein, wodurch «Hell’s Kitchen» für FOX ein voller Erfolg war.

In der achten Staffel verlor man wieder an Boden und kam erstmals seit lange Zeit wieder auf einstellige Werte, zu Beginn auf durchschnittliche neun Prozent. Erstmals lief das Format nicht mehr so phänomenal wie zuvor und verzeichnete zum Staffelfinale Mitte Dezember 2010 noch sieben Prozent Marktanteil. Acht Prozent verbuchte man zur Premiere der neunten Staffel, wurde am gleichen Tag sogar Marktführer und holte diesen Titel noch weitere Male beim neunten Kochcasting. Im Verlauf dieser Staffel bewegten sich die Zuschauerzahlen zwischen 5,77 und 6,99 Millionen Zusehern. Staffel 10 lockte zwischen 4,87 und 6,87 Menschen vor die Flimmerkisten und in der Zielgruppe standen am Ende wie üblich gute Werte zwischen sieben und neun Prozent zu Buche.

Am Dienstag, dem 12. März, startete die mittlerweile elfte Staffel um den schreiwütigen Hitzkopf Ramsay mit sechs Prozent und damit dem Tagessieg beim Zielpublikum. Allerdings kam man insgesamt nur auf 4,44 Millionen Zuschauer. Ein Abwärtstrend der Reality mit zunehmender Staffelzahl ist nicht zu leugnen. Müdigkeit der Zuschauer gegenüber lang laufender Formate ist letztlich üblich. Trotz allem sind die Quoten weiterhin ansehnlich und die Marktführerschaft in der Zielgruppe spricht für sich. Mit Ramsay hat man zudem einen Charakter, der stets unterhält und seine Bissigkeit nicht verloren hat. «Hell’s Kitchen» kocht weiterhin auf hoher Flamme und lässt sich auf von den sinkenden Zuschauerzahlen, vor allem denen der Gesamtzuschauer, nicht in die Suppe spucken. Die Zutaten für den einstigen Erfolg sind nämlich trotz allem geblieben. Das „Enfant terrible“ Gordon Ramsay, der beichtstuhlähnliche Blick in die Köpfe der Kandidaten, und bis zu 72 Kameras, die allerlei wunderbare Aufnahmen im Studio erlauben.

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