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«Großstadtliebe»

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Die Kuppel-Soap mit Miriam Pielhau war für RTL weder am Sonntagabend noch samstagmittags ein Glücksgriff.

Mit seinen Kuppelsendungen fährt RTL am Sonntagvorabend üblicherweise sehr gut, weshalb Sendungen wie «Bauer sucht Frau» und «Schwiegertochter gesucht» auch auf anderen Sendern zahlreiche Nachahmer fanden. RTL selbst hatte mit dem Versuch, dieses Erfolgsrezept ein weiteres Mal zu wiederholen, jedoch kein Glück: Die von Miriam Pielhau moderierte Sendung «Großstadtliebe» wurde am Sonntagabend von Sat.1 und «Julia Leischik sucht: Bitte melde dich» nahezu deklassiert, weshalb der Kölner Privatsender nach wenigen Episoden eine Notlösung suchte und das Format auf einen Programmplatz am Samstagmittag verbannte.

Schon die am 6. November 2011 ausgestrahlte Premierenfolge blieb hinter den Erwartungen zurück: Ab 19.05 Uhr wollten nur 3,43 Millionen Menschen sehen, wie Pielhau ledigen Großstadtmenschen bei der Suche nach der großen Liebe unter die Arme greift. Mit elf Prozent war man vom Senderschnitt klar entfernt, ebenso schwach war der Wert in der Zielgruppe. Dort hatten nur 1,67 Millionen Interesse an der Show, was maue 13,7 Prozent bedeutete. Dennoch hatte RTL Vertrauen in «Großstadtliebe», so dass am 22. April 2012 die erste reguläre Folge an den Start ging. Diese musste sich mit enormen Abstand Julia Leischiks Helferformat auf Sat.1 geschlagen geben: Erzielte Leischik 15,1 Prozent bei allen und 15,4 Prozent bei den Umworbenen, schaffte es «Großstadtliebe» bloß auf problematische acht respektive 10,3 Prozent. Die Reichweite belief sich auf 2,30 Millionen Gesamtzuschauer und 1,13 Millionen Werberelevante.

Unwesentlich besser waren die Marktanteile in der Folgewoche: 8,3 und 10,8 Prozent dürften RTL kaum zufrieden gestellt haben, die Reichweite sank zudem sogar auf 1,92 Millionen respektive 0,87 Millionen. Am 6. Mai kehrten einige Zuschauer zurück, die Marktanteile blieben dennoch überaus überschaubar: 2,39 Millionen Gesamtzuschauer bedeuten schlappe 8,4 Prozent insgesamt, bei 1,20 Millionen Umworbenen wurden in der Zielgruppe 11,1 Prozent gemessen. Deutlich zu wenig für den Marktführer, und so musste «Großstatdliebe» den Sendeplatz am Sonntagabend räumen.

Der neue Sendeplatz um 12.50 Uhr am Samstag schadete selbstredend den Reichweiten, während die Marktanteile anstiegen. Trotzdem bot sich am 19. Mai noch immer kein Erfolg für RTL: 0,73 Millionen und 9,6 Prozent bei allen Zuschauern sowie 0,48 Millionen und 13,4 Prozent waren noch immer deutlich unterhalb des Senderschnitts. Am 2. Juni standen dann 15,5 Prozent in der Zielgruppe zu Buche, bei allen Fernsehenden war das Wachstum weniger beachtlich, mit 10,1 Prozent genügte es zumindest wieder für die Zweistelligkeit. Eine Woche später ging es jedoch bereits wieder bergab, die vorletzte Ausgabe der Kuppeldoku lockte nur 8,9 respektive 14,5 Prozent des Fernsehpublikums zu RTL. Am 16. Juni erfuhr «Großstadtliebe» dann einen unrühmlichen Abschluss: Bei lediglich 0,52 Millionen Zuschauern kam das Format auf eine sehr schlechte Sehbeteiligung von 6,4 Prozent, 0,29 Millionen Umworbene bedeuteten zudem (für RTL-Verhältnisse) desaströse 8,6 Prozent Zielgruppenmarktanteil.

Im Schnitt verfolgten 1,60 Millionen Menschen, darunter 0,83 Millionen zwischen 14 und 49 Jahren, die gescheiterte RTL-Produktion. Die Marktanteile von durchschnittlich 8,8 Prozent beim Gesamtpublikum und 12,2 Prozent bei den Werberelevanten sind zu weit vom Senderschnitt entfernt, als dass eine Fortsetzung zur Diskussion stünde. Diese Frage dürfte sich schon erledigt haben, als «Großstadtliebe» vom Dokusoap-Sendeplatz am Sonntagabend genommen wurde. Am Genre selbst hält RTL dennoch weiterhin fest: In wenigen Wochen testet RTL zwei neue Dokusoaps zur gewohnten Sendezeit, die bei Erfolg fortgesetzt werden.

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