
Befindet sich hier eine Sportart, die auch in Deutschland kaum für gute Quoten sorgt, im generellen Niedergang, selbst in den USA und Kanada? Kaum, wie der Branchendienst "TVbythenumbers" schreibt: Denn das Finalduell zwischen den eher unpopulären New York Devils und den Los Angeles Kings polarisiert die landesweiten Eishockey-Fans nicht – und auch nur bedingt in den lokalen Märkten, wo andere Mannschaften und Sportarten beliebt sind, besonders in New York. L.A. Kings-Verteidiger Drew Doughty sagte vergangene Woche passend: "In L.A. ist Hockey definitiv nicht wirklich etwas – niemand weiß irgendetwas über Hockey."
In den vergangenen Jahren hatten unter anderem Mannschaften aus Boston, Chicago, Detroit und Pittsburgh die Stanley Cup Finals gespielt – und den TV-Einschaltquoten einen Schub verpasst. Neben diesem Faktor spielt auch der Basketball noch eine Rolle: Denn in diesem Jahr fanden parallel zu den Eishockey-Spielen auch die «Conference Finals» der NBA statt, im Gegensatz zum Eishockey an Zuschauern gewannen. 2011 waren die beiden Sportarten nicht gegenseitig angetreten und hatten so für gute Quoten auf beiden Seiten gesorgt.
Generell aber ist das Interesse am Stanley Cup im vergangenen Jahrzehnt kleiner geworden; die besten Reichweiten liegen teils schon einige Jahre zurück: 2002 zum Beispiel, als noch ABC übertragen hatte, kam das Duell zwischen den Detroit Red Wings und den Carolina Hurricanes auf rund 5,7 Millionen Zuschauer. 1997 holte FOX mit den Finals (Detroit Red Wings gegen Philadelphia Flyers) 6,37 Millionen Fans vor die Fernseher. Damals lief aber nur ein Spiel im frei empfangbaren Network-Fernsehen.