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Das Herzstück von «Web Therapy» sind die titelgebenden Onlinegespräche zwischen Kudrows egozentrischer Therapeutin und ihren Patienten, die in Form eines iChats dargestellt werden. Eine wirkliche Handlung gibt es nicht, nur das unvermittelte Schauspiel zwischen Kudrow und Gästen, was für allerhand verrückte Dialogwechsel sorgt. Es ist ein minimalistischer, durchaus effektiver Ansatz, der zwar auf Dauer etwas eintönig wirken kann, aber wenn der Zuschauer die Serie in entsprechenden Dosen verfolgt, wirkt sie im Vergleich zu traditionellen Sitcoms um so erfrischender. Das temporeiche und nicht sonderlich aufwändige Format erlaubt es «Web Therapy» außerdem, innerhalb nur weniger Folgen eine durchaus beachtliche Liste an Gaststars zu versammeln. Zu diesen zählen unter anderem Rashida Jones («The Social Network»), Jane Lynch («Glee») und Kudrows «Friends»-Kollegin Courtney Cox. In einer regelmäßigen Gastrolle tritt Victor Garber als Fionas Ehemann auf, während Jennifer Elise Cox («Die Brady Familie») ihre Rezeptionistin spielt.
«Web Therapy» repräsentiert nicht nur inhaltlich den durch die Möglichkeiten des Internets ausgelösten Medienwandels. Die als Chat dargestellte Fernsehserie entstammt nämlich selbst dem World Wide Web, was möglicherweise die größere Errungenschaft ist. 2008 startete «Web Therapy» als online veröffentlichte Impro-Comedy mit Lisa Kudrow und ergatterte schnell eine große Fangemeinde, zu der auch prominente Kollegen Kudrows zählen, was sich schnell auf die Darstellerriege auswirkte. So begab sich etwa Oscar-Preisträgerin Meryl Streep für drei Episoden in Fiona Wallaces digitales Therapeutenzimmer.
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Mit James Rolfe bemüht sich ein weiterer Internetpromi darum, einen eigenen abendfüllenden Film auf die Beine zu stellen. Dieser soll von seiner beliebtesten Rolle, dem Angry Video Game Nerd, handeln und soll ab Dezember dieses Jahres die Runde auf Independent-Filmfestivals machen, bevor er auf DVD veröffentlicht wird. Schauspieler Elijah Wood ging unterdessen den umgekehrten Weg und agierte als Gastsprecher in der Machinima-Webserie «Red vs. Blue». Und auch in Deutschland zeigt sich bereits, dass die Grenzen zwischen Webcontent und traditionellen Medien durchlässig sind, erhielt dank dem TV Lab von ZDFneo doch der durch YouTube zum Kult avancierte Tedros „Teddy“ Teclebrhan seine eigene Fernsehshow.
glitz* zeigt «Web Therapy» ab dem 9. Mai immer mittwochs um 20.15 Uhr.