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«Game of Thrones»: Das Machtspiel beginnt

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Zum Start von «Game of Thrones» im Free-TV: Wie diese Serie in den USA vom gefürchteten Flop zum großen Hit wurde.

Das große Fantasy-Epos «A Song of Ice and Fire» (dt. «Das Lied von Eis und Feuer») ist kompliziert. Allein sein erster Roman, «Game of Thrones» betitelt, von Fantasy-Autor George R. R. Martin enthält so viele wichtige Charaktere und Handlungen, dass dies gleich für mehrere Bücher reicht – zumindest bei vielen anderen Autoren, die ihr Werk gern ausschmücken, dabei aber die Handlung vernachlässigen. «Game of Thrones» ist nicht nur lang, sondern auch komplex und herausfordernd – und so eine große Saga soll adäquat verfilmt werden? Diesen ambitionierten Schritt ist der amerikanische Pay-TV-Sender HBO gegangen – und stieß erst einmal bei Fans damit verständlicherweise auf Skepsis ob der vermeintlichen Unrealisierbarkeit des Stoffes. Nach der ersten, 2011 in den USA gesendeten Staffel ist die negative Kritik verstummt und einer großen Begeisterung gewichen. An diesem Wochenende holt RTL II die erste Staffel von «Game of Thrones» als Free-TV-Premiere nach Deutschland.

Die Serie führt ein in die Sieben Königreiche von Westeros, an deren Spitze König Robert I. Baratheon steht. Doch in der scheinbar friedlichen Welt brechen Bündnisse, werden Konflikte geschürt und Intrigen heraufbeschworen – hinzu kommt, dass Exilprinz Viserys Targaryen den Thron seines Vaters beansprucht und im Norden eine Armee aufbaut.

Diese Grundzüge bilden den übergreifenden Handlungsbogen – oder den Stamm, von dem aus die vielen kleinen Äste und Zweige abgehen, die in «Game of Thrones» die diversen Erzählperspektiven und Handlungsorte darstellen. Wie im Roman ist es fatal, wenn man bei einigen Minuten der Serie nicht aufpasst – ihre Geschichten sind so vertrackt und komplex, dass sie den Zuschauer strafen, wenn er mal nicht bei der Sache ist oder gar eine Folge auslässt – mutig daher, dass RTL II das Programm überhaupt zeigt. Verständlicherweise aber als Marathon-Programmierung an drei Abenden. Für die Zuschauer, die den Einstieg wagen, lohnt es sich: Denn neben der großartigen, ausufernden Story sind es auch Schauspieler und Setting, die beeindrucken.

In den USA war «Game of Thrones» vergangenes Jahr ein eher wenig beachteter Neustart beim HBO-Publikum: 2,2 Millionen Menschen sahen die Premiere, danach aber steigerte sich die Zuschauerzahl stetig. Das Staffelfinale sahen über drei Millionen Menschen in der Erstausstrahlung. Damit näherte man sich sogar dem zweiten großen HBO-Neustart 2011 an, der «Boardwalk Empire» hieß: Dieser startete mit über fünf Millionen Zuschauern und hatte zum Staffelabschluss nur noch ein paar mehr als «Game of Thrones».

Wie schnell die Serie relevant und etabliert wurde, zeigt auch ein Blick auf „Google Insights for Search“, das die Anzahl von Suchanfragen für bestimme Zeiträume vergleicht.

So kam «Boardwalk Empire» (rot) zum Start im September 2010 auf deutlich weniger Interesse bei der Suchmaschine als «Game of Thrones» (blau), das zum Staffelstart im April viele Google-Anfragen hatte, dessen Interesse bis Juni aber noch einmal massiv wuchs. Sogar so stark, dass es im Internet ähnlich beliebt war wie der große HBO-Hit «True Blood». Es ist davon auszugehen, dass die zweite «Game of Thrones»-Staffel in den USA neue eigene Zuschauerrekorde aufstellt und zum zweiten großen Quotenrenner neben der Vampir-Serie wird, die einst ebenfalls mit wenig Publikum gestartet war, sich aber schnell herumgesprochen hatte.

«Game of Thrones» hat es innerhalb kurzer Zeit geschafft, vom vermeintlichen Story-Desaster zum Kultprogramm zu werden. Kritiker lieben das Format, Promis reden bei Twitter und Facebook darüber – und selbst die Simpsons würdigen es im höchsten nur erdenklichen Maße: mit einem umgestalteten Intro, das jenem von «Game of Thrones» nachempfunden ist. Und das wie das Original aufzeigt, was man von dieser Fantasy-Serie erwarten kann: eine riesige Welt voller Geheimnisse und voller Schönheit.



Das Original-Intro:


Kurz-URL: qmde.de/55695
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