Hot oder Schrott

Quirin Berg

von
Filmproduzent Quirin Berg über seine Highlights der Woche und warum er das Aus von «Anna und die Liebe» bedauert.

Jetzt spricht die Branche Klartext: Schauspieler, Moderatoren, Entscheider – sie alle kommen in der Reihe „Hot oder Schrott“ zu Wort. Was ist für sie momentan ein absolutes Highlight und was zum Vergessen? Diesmal: Filmproduzent Quirin Berg («Männerherzen», «Lena») - unter anderem auch zum Aus der Sat.1-Telenovela «Anna und die Liebe».

Hot:
Auf kaum einen Film habe ich mich in den letzten Jahren mehr gefreut als auf Helmut Dietls «Zettl» – schwer dieser Erwartung gerecht zu werden, aber absolut Hot. Endlich wieder ein großes Kinoereigniss, polarisierend, sperrig, Kult. Es mag die Gefahr bestehen, dass nicht alle Dschungelcamp-Zuschauer ihn verstehen, aber ähnliche Zuschauerzahlen hätten die Macher allein schon für die geniale Meisterleistung verdient, unseren Bundespräsidenten als Gallionsfigur der Kampagne zu gewinnen und das Marketingbudget dafür nur mit maximal zwei Übernachtungen in einer trostlosen Ferien-Pension zu belasten. Hot sind mit «Wolff» und «Hannah Mangold & Lucy Palm» zwei wirklich besondere Sat.1 Filme, die zwar nicht ganz 20 Prozent MA hatten aber trotzdem ein wirkliches Highlight waren. Solche Quoten lieferte dafür das ZDF am Samstagabend, das ist wirklich Hot, trägt es doch dazu bei Dieter Bohlen nicht mehr ganz so potent aussehen zu lassen – das lässt hoffen. Hot ist auf jeden Fall auch die erste deutsche Pay-TV Serie «Add a friend» - ab Herbst auf TNT Serie…

Schrott:
Die Presse jammert einerseits, wir hätten zu wenig deutsche Kinostars. Andrerseits wird über die vielen starken wunderbaren Schauspieler mit Kino-Starpotential bei Filmpreis, Filmball & Co kaum berichtet, da geht man mit den immer gleichen drei TV-Bekanntheiten lieber auf Nummer sicher. Schade, kurz gedacht und Schrott… Dass auch Titanen keine Bank mehr sind zeigt leider der Quoteneinbruch bei Gottschalk. Erschreckend und hoffentlich bald wieder zweistellig. Zweistellig wäre auch für «AudL» schön gewesen – Schrott ist aber nicht die sicherlich schwere Entscheidung fürs „Aus“ sondern hier Ausdruck des Bedauerns, schließlich verabschiedet sich damit eine Institution. Bleibt natürlich die Frage, ob es fiktional und mit täglicher Serie weitergeht – es wäre jedenfalls schade, wenn es dauerhaft weniger tägliche Serien gäbe… Wenigstens darauf sollte sich er der Zuschauer verlassen können.

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