Quotencheck

«Formel 1» (RTL + Sky)

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Die Königsklasse des Motorsports ist im 20. Jahr bei RTL noch immer ein großer Erfolg für den Marktführer. Aber auch Sky kann nach der abgelaufenen Saison mit den Einschaltquoten zufrieden sein.

Die Formel 1 gehört neben Fußball und Boxen nach wie vor zu den größten Quotengaranten des deutschen Fernsehens. Nach der abgelaufenen Saison, die mit insgesamt 19 Rennen die längste aller Zeiten war, können RTL und Sky ein außerordentlich positives Fazit ziehen. Nach Vettels Sieg im 15. Rennen gingen die Reichweiten zwar ein Stück weit zurück, jedoch sollte man sich darüber bei RTL wohl kaum beklagen müssen.

Den Auftakt zur neuen Saison in Australien verfolgten am 27. März gleich 4,18 Millionen Motorsportfans. Daraus resultierten – wohl auch auf Grund des frühen Rennbeginns – sensationelle 49,4 Prozent beim Gesamtpublikum und fantastische 45,9 Prozent in der Zielgruppe. Eine Woche später stiegen die Zuschauerzahlen zwar deutlich, da das Rennen aber rund zwei Stunden später startete, fielen die Marktanteile wegen der höheren Gesamtnutzung niedriger aus: Über 44,5 Prozent bei allen und 42,3 Prozent der Jungen wird man in Köln trotzdem keineswegs klagen können. 5,74 Millionen Zuseher wurden insgesamt ermittelt. Die beiden darauffolgenden Rennen, die die Fahrer in China und der Türkei austrugen, konnten ähnlich gute Reichweiten erzielen: Mit 5,49 Millionen beziehungsweise 5,17 Millionen Zuschauern und den daraus resultierenden 43,2 und 41,6 Prozent in der Zielgruppe überbot man den ohnehin sehr hohen Senderschnitt um mehr als das Doppelte.

Pünktlich zum fünften Rennen gelang es den Kölnern die Sechs-Millionen-Marke zu knacken: Mit 6,29 Millionen Zuschauern insgesamt und 2,39 Millionen Werberelevanten lief es erneut prächtig. Dass man erstmals knapp unter die 40 Prozent-Marke fiel, wird wohl kaum jemanden stören. Sieben Tage später stellte man beim Großen Preis von Monaco den bisherigen Staffelrekord auf. Mit sensationellen 7,25 Millionen Interessenten und daraus resultierenden 45,1 Prozent Marktanteil sowie 41,6 Prozent bei den Jungen fuhr man außerordentlich gute Werte ein. Das nachfolgende Rennen in Kanada, das laut RTL „das längste aller Zeiten“ war, erreichte am 12. Juni „nur“ 6,84 Millionen Menschen. In der Zielgruppe resultierten daraus 29,6 Prozent. In Anbetracht der Tatsache, dass sich das Rennen wegen starken Regens auf vier Stunden ausdehnte, sind dies aber durchaus respektable Werte. In den darauffolgenden Wochen erreichten die Großen Preise von Europa und Großbritannien 6,35 Millionen bzw. 6,15 Millionen Zuschauer. Mit 34,7 Prozent bzw. 35,9 Prozent wurden wieder stärkere Werte gemessen.

Pünktlich zum Deutschland-Grand Prix wurde der beste Wert der gesamten Saison ermittelt: Aus 7,79 Millionen Fans insgesamt resultierten sehr starke 39,1 Prozent. In der Zielgruppe konnte zum ersten und einzigen Mal mit den ermittelten 3,16 Millionen Zuschauern zudem die Drei-Millionen-Marke geknackt werden (MA: 38,4 Prozent). Am 31. Juli gelang es dann in Ungarn das letzte Mal mehr als sieben Millionen Menschen zu erreichen (7,11 Millionen Zuschauer), bevor sich für den Großen Preis von Belgien 6,54 Millionen Zuseher insgesamt und 2,71 Millionen Werberelevante (MA: 40,5 Prozent) interessierten.

Am 11. und 25. September sahen sich 6,43 Millionen beziehungsweise 6,02 Millionen Zuschauer die Übertragungen aus Italien und Singapur an. Mit daraus resultierenden 35,7 bzw. 40,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe konnten die Verantwortlichen auch hier wieder äußerst zufrieden sein. Schließlich folgte das 15. Rennen, in dem sich Sebastian Vettel frühzeitig zum Weltmeister küren durfte. Dass das Interesse sehr hoch war, spiegelte sich auch in der Höhe der Reichweiten wieder. Mit 51,8 Prozent bei allen sowie 48,1 Prozent in der Zielgruppe erreichte man die höchsten Marktanteile der gesamten Saison. Da das Rennen jedoch bereits um 8.05 Uhr startete, wurden mit 4,59 Millionen Zuschauern deutlich weniger Interessenten ermittelt als in den Rennen zuvor.

Ab diesem Zeitpunkt nahm das Interesse der Zuschauer verständlicher Weise ab, schließlich stand der Weltmeister bereits fest. Am 16. Oktober wurde in Korea die niedrigste Reichweite der Saison gemessen. Auf Grund der erneuten, frühen Sendezeit resultierten aus 3,39 Millionen Zuschauern trotzdem sehr gute 36,2 Prozent in der Zielgruppe. Der Große Preis von Indien interessierte anschließend noch 5,55 Millionen Menschen, bevor es für das Nachtrennen in Abu Dhabi weiter bergab ging. Aus 2,01 Millionen Werberelevanten resultierte ein Marktanteil von 28,3 Prozent in der Zielgruppe. Auch zum letzten Rennen sanken die Marktanteile erneut und erreichten ihr Saisontief. Aus 5,60 Millionen Menschen kamen 22,4 Prozent bei den Werberelevanten zusammen. Für einen so bedeutenden Sport wie die Formel 1 ist dies eigentlich schon zu wenig.

Doch auch wenn der Formel 1 zum Ende hin die Puste ausging: Mit der abgelaufenen Saison kann RTL mehr als zufrieden sein. Durchschnittlich schalteten 5,94 Millionen Menschen regelmäßig ein. Das entspricht einem sensationellen Marktanteil von 40,1 Prozent. „Wir blicken auf ein großartiges und sehr erfolgreiches Formel-1-Jahr zurück", so RTL-Sportchef Manfred Loppe: "Packende Rennen, spektakuläre Überholmanöver und in Sebastian Vettel ein alles überragender Doppelweltmeister - die Königsklasse ist so attraktiv wie lange nicht mehr.“ Jedoch sei trotzdem angemerkt, dass im Jahr 2010 noch durchschnittlich 6,29 Millionen Zuschauer bzw. 40,8 Prozent der Konsumenten die Formel 1 mitverfolgten. Ein minimaler Abwärtstrend ist also nicht zu widerrufen. Trotzdem: Bei den Werberelevanten kann man mit 2,36 Millionen Fans im Mittel ebenfalls hoch zufrieden sein. Mit 37,6 Prozent liegt man auch hier Meilen über dem Senderschnitt. Die Verträge wurden bereits im Mai um weitere vier Jahre bis 2015 verlängert.

Sky kann mit den ermittelten Werten ebenfalls nicht unzufrieden sein. Die Einschaltquoten liegen der Redaktion in diesem Fall erst ab dem zweiten Rennen vor, da der Sender seine TV-Reichweiten zuvor noch nicht ausweisen ließ. Der Große Preis von Malaysia erzielte gleich zu Anfang die höchste Reichweite. Aus 0,37 Millionen Zuschauern ergaben sich sehr gute 3,8 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten. Auch in der nachfolgenden Woche war das Interesse ähnlich hoch: Aus 0,33 Millionen Interessenten resultierten äußerst erfreuliche 3,5 Prozent. Die nachfolgenden fünf Rennen verharrten anschließend stets unter der 3-Prozent-Marke, der Negativrekord wurde am 12. Juni aufgestellt: Aus 0,30 Millionen Zuschauern resultierten nur 1,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Erst am 10. Juli gelang es erneut 3,0 Prozent der Werberelevanten zu erreichen. Insgesamt fieberten 0,34 Millionen Fans mit, was beim Gesamtpublikum einem Marktanteil von 2,1 Prozent entsprach.

Die darauffolgenden Rennen erreichten alle Werte zwischen 0,31 und 0,34 Millionen Zusehern. Anders als bei RTL zogen die Reichweiten zum 15. Rennen, in dem Vettel vorzeitig Weltmeister wurde, nicht an. Ganz im Gegenteil: Mit 0,20 Millionen Zusehern und lediglich 1,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49- Jährigen stellte man sogar die bis dato schlechteste Quote auf. Beim jungen Publikum wurden 0,05 Millionen Interessenten erreicht. Obwohl der Titel bereits vergeben war, steigerten sich die drei nachfolgenden Rennen noch einmal auf bis 2,7 Prozent bei den Werberelevanten. Das letzte Rennen aus Brasilien erreichte zum Schluss den mit Abstand schlechtesten Wert. Aus nur 0,14 Millionen Zuschauern resultierten magere 0,7 Prozent in der Zielgruppe. Durchschnittlich erreichte Sky 0,29 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von exakt 2,0 Prozent beim Gesamtpublikum entspricht. Bei den Werberelevanten wurden 0,14 Millionen Menschen erreicht. Der damit verbundene Marktanteil beläuft sich auf zufriedenstellende 2,2 Prozent.

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