Kirschs Blüten

«Kirschs Blüten»: Hypnose-Ausblick

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Unser Kolumnist ließ sich bei «Das Supertalent» hypnotisieren und konnte in die Zukunft blicken.

Es stimmt wirklich: Ich muss ein Geständnis ablegen. Nein, keine Sorge, ich bin nicht als Jörg Kachelmann verkleidet bei bestimmten Aktivitäten überführt worden. Das macht ja nur Oliver Pocher, der es dem einstigen Wettermoderator der ARD mit seinem damaligen Auftritt eigentlich recht leicht gemacht hätte, sich aus der Affäre zu ziehen. Doch soweit hat er damals in der Tiefgarage nicht gedacht. Auch ich hätte niemals gedacht, dass ich «Das Supertalent» - wenn auch nur für einen Moment – einmal gewissenhaft verfolgen würde. Ja, ich gestehe - zu meiner Schande. Aber wie die Umstände bei grippalen Infekten und langweilig, kalter Vorweihnachtszeit nun mal so sind, blieb mir ja irgendwie keine Wahl, nachdem ich am Samstagabend mich zum siebten Mal über das Krankenschwester-Kostüm aus der „kik“-Winterkollektion von Sonja Kraus beim «TV total Turmspringen» aufregen musste – und über Flori Silbereisen hätte ich mich weiß Gott noch öfter echauffiert.

Da war nun also dieser Deutschland-Hypnotiseur bei «Das Supertalent», von dem ja mittlerweile alle sprechen. Wie ein Einspieler zeigte, hat er sogar schon Sylvie van der Vaart in Hypnose versetzt. Nun gut, das macht Dieter Bohlen offensichtlich jede Sendung mit ihr, sonst würde sie bestimmt nicht dort sitzen – oder vielleicht auch gerade deswegen. Aber diesmal wollte der Hypnotiseur noch weiter hoch hinaus und sogar mich vor dem Fernsehbildschirm hypnotisieren. Wo soll das bitte gehen? Der Löffel, den ich damals für Uri Geller und seine Aliens auf den Fernseher gelegt habe, liegt heute noch da und hat sich nicht gerührt. Und verbogen ist er immer noch nicht. Nun saß ich also da eingedeckt mit den üblichen Fressalien eines Fernsehabends und wollte mich wirklich auf dieses Experiment ernsthaft einlassen. Mein Gott, ich hatte ja sonst nichts zu tun – außer die Heizung höher schrauben, denn draußen wurde es immer kälter. Normalerweise glaube ich nicht an solchen Hokuspokus und bin da auch sehr skeptisch. Aber wer weiß? Vielleicht kann der ja wirklich was. Und wenigstens würde eventuell die Grippe dadurch verschwinden.

Der «Supertalent»-Hypnotiseur forderte mich und Millionen andere RTL-Zuschauer am Samstagabend also auf, die Hände zu falten, sie zusammenzuführen. Okay, passte ja halbwegs noch zur beginnenden Adventszeit. Doch angeblich sollten sie sich nach einer gewissen Zeit und seinem Einreden auf mich nicht mehr lösen lassen. Ich konzentrierte mich also wie gewünscht auf meine gefalteten Hände und lauschte nur noch den Worten des Hypnotiseurs von RTL. Und irgendwie kam mir dann doch so etwas wie eine Erleuchtung: Ich konnte in die Zukunft sehen. Sehen, was uns 2011 bringt. Ich sah, wie Ende Januar Menschen in den australischen Dschungel zogen und es wieder schadenfreudige Unterhaltung geben würde. Ich sah, wie Lena beim Eurovision Song Contest in Düsseldorf auftrat. Ich sah, wie die Fernsehserie «Glee» bei Super RTL zum absoluten Quotenrenner wurde. Ich sah, wie Kai Pflaume und Günther Jauch in der ARD aufmarschierten und Harald Schmidt sich bei Sat.1 darüber lustig machte. All das bringt 2011, mehr oder weniger wahrheitsgetreu. Doch ehe ich mir das in vollster Hypnose zu Ende ausmalen konnte, waren meine Hände schon längst wieder gelöst und ich schrieb diese Zeilen. Eine Erkenntnis brachte es mir dennoch: Ja, es wartet tatsächlich noch weitaus besseres Entertainment auf uns.

«Kirschs Blüten» gehen auch nächste Woche wieder auf – jeden Dienstag! Nur bei Quotenmeter.de!

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