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Echo-Erosion: Enttäuschung im Ersten

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Hat sich der teure Rechte-Erwerb wirklich gelohnt? Mit nur drei Millionen Zuschauern versagte die Show komplett, beim jungen Publikum halbierte sich die Quote sogar fast.

Verzweifelt suchen die Öffentlich-Rechtlichen nach jungen Zuschauern. Mit der Übertragung der Echo-Verleihung, die in den Tagen zuvor auf sämtlichen Radiowellen der ARD promotet wurde, sollte das in besonderem Maße gelingen. Doch am Tag danach dürfte man wohl eher enttäuscht sein.

Aber der Reihe nach: Zwar sind die erreichten 1,49 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauer und der damit verbundene Marktanteil von 13,1 Prozent beim jungen Publikum auf den ersten Blick für Das Erste durchaus ein Erfolg, doch vor allem der Blick auf das Vorjahr lässt Ernüchterung eintreten. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 lockte RTL noch fast doppelt so viele Werberelevante vor die Fernseher – damals lag der Marktanteil bei starken 24,7 Prozent. Doch dass überragende Quoten nicht garantiert sind, zeigt der Blick auf 2007: Damals musste sich sogar RTL mit weniger als 16 Prozent begnügen.



Nun also 13,1 Prozent. Zwar fast doppelt so viel wie der derzeitige ARD-Schnitt, nicht mal halb so viel wie «Deutschland sucht den Superstar». Ganz klar: Ganz sicher haben sich die Verantwortlichen mehr versprochen. Die Hälfte des Publikums war übrigens über 50 Jahre alt, was für Das Erste natürlich ein selten gewordener Schnitt ist – in diesem Fall hätten sich die Verantwortlichen aber sicherlich über größeren Zuspruch bei den Älteren gefreut, denn die Gesamtreichweite fiel mit 3,07 Millionen Zuschauern alles andere als gut aus, der Marktanteil lag bei schwachen 10,6 Prozent. Und das, obwohl RTL vor einem Jahr noch rund viereinhalb Millionen Zuschauer anlockte.

"Auch wenn der Echo 2009 noch nicht ganz die Resonanz bei den Fernsehzuschauern gefunden hat, die wir uns gewünscht haben, hat das neue Konzept mit viel Glamour, Humor und Emotion überzeugt", so ARD-Programmdirektor Volker Herres. "Gemeinsam mit dem Veranstalter, dem Bundesverband Musikindustrie, und der Produktionsfirma MME werden wir auch in den nächsten beiden Jahren alles daran setzen, es zum TV-Höhepunkt der Musikbranche werden zu lassen."

Für den Echo hat sich der etwas überraschende Senderwechsel in diesem Jahr also nicht bezahlt gemacht - mit nahezu halbierten Zahlen beim jungen Publikum dürfte man kaum gerechnet haben. Im Tagesvergleich kam Das Erste am Samstag übrigens auf starke 12,6 Prozent in dieser Gruppe und belegte damit den zweiten Platz. Zu verdanken hat man das aber nicht nur dem Echo, sondern in erster Linie auch starken Wintersport-Übertragungen und der Bundesliga.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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