Quotencheck

«Mitten im Leben»

von  |  Quelle: RTL
Von der nachmittäglichen RTL-Dokureihe wurden mittlerweile über 250 Folgen ausgestrahlt. Wie es um die Quoten bestellt ist, verrät Jan Schlüter.

Mit großen Erwartungen startete der neue RTL-Nachmittag Anfang Mai mit dem Daily Talk «Natascha Zuraw», der hier besprochenen Doku-Serie «Mitten im Leben» und der Gameshow «Einer gegen 100». Über sechs Monate nach dem Start ist nur noch die Doku im RTL-Programm vorhanden – und das sogar mittlerweile mit Doppelfolgen ab 15.00 Uhr. Auf nun schon über 250 Episoden kommt die Serie, in der der Alltag deutscher Familien und Personen gefilmt wird. Quotenmeter.de analysiert den Erfolg des Formats.



Am 05. Mai 2008 legte die Premiere mit 0,57 Millionen Zuschauern und 6,3 Prozent beim Gesamtpublikum einen schlechten Start hin. Auch in der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen war man mit nur 10,8 Prozent wenig erfolgreich. In der ersten Sendewoche erreichte man durchschnittlich 6,5 Prozent bei allen Zuschauern und 11,7 Prozent bei den Werberelevanten – dies hatte sich RTL sicherlich anders vorgestellt. Woche drei erreichte mit nur 5,85 bzw. 8,78 Prozent einen vorläufigen Tiefpunkt. Die vierte Woche lief mit 9,96 Prozent in der Zielgruppe aber etwas besser. Doch gerade diese Sendung sollte nun trotz der katastrophalen Quoten mit Doppelfolgen ins Programm, weil der Talk «Natascha Zuraw» schon nach vier Wochen abgesetzt wurde.

So wurde «Mitten im Leben» ab dem 02. Juni und ab Folge 20 immer um 15.00 Uhr mit zwei Ausgaben jeden Werktag gezeigt. Schon die erste Folge zu früherer Stunde erreichte mit 15,9 Prozent in der Zielgruppe einen vorläufigen Rekordwert, auch bei allen Zuschauern lief es mit 0,83 Millionen und 9,0 Prozent so gut wie noch nie. Die Folge direkt im Anschluss konnte sich mit 7,5 Prozent (ab 3) bzw. 14,6 Prozent (14- bis 49-Jährige) auch sehen lassen, wobei diese Werte immer noch unter RTL-Senderschnitt lagen. Der Wochendurchschnitt mit den nun zehn anstatt fünf Folgen lief mit 0,66 Millionen Zuschauern und 7,06 Prozent insgesamt sowie 0,42 Millionen und 11,98 Prozent bei den Werberelevanten war der bisher beste. In den folgenden Wochen gingen diese Werte wieder etwas zurück – vorläufiger Tiefpunkt die Ausgaben zwischen dem 30. Juni und 04. Juli, die durchschnittlich wieder auf unter 10 Prozent in der Zielgruppe kamen: Nur 9,86 Prozent sahen zu. Zwei Wochen später sah es mit 8,41 Prozent noch schlimmer aus - so langsam musste sich RTL etwas einfallen lassen, denn diese Werte waren völlig inakzeptabel.




Doch nur eine Woche nach diesem Desaster ging es plötzlich deutlich nach oben: In der folgenden Woche erreichten die zehn Ausgaben 0,79 Millionen Zuseher (8,02 Prozent) bzw. 0,5 Millionen (13,12 Prozent) in der Zielgruppe – es ging also innerhalb einer Woche um fast fünf Prozent bei den Werberelevanten nach oben. Dabei markierte die Episode 142 vom 28. August um 16.00 Uhr mit 15,7 Prozent in der Zielgruppe einen neuen Marktanteils-Rekord. Und nun lief «Mitten im Leben» schließlich stabil: In den nächsten Wochen erreichte die Serie immer jeweils zwischen 12 und 14 Prozent im Durchschnitt. Die Ausgabe 198 vom 08. Oktober um 16 Uhr sahen 18 Prozent der Werberelevanten – absoluter Rekord, der auch deutlich über dem RTL-Schnitt lag.



In der Sendewoche vom 20. bis 24. Oktober knackte die Doku die 14-Prozent-Marke und erreichte 14,25 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen bei 0,56 Millionen Zuschauern – dies war auch ein Reichweiten-Rekord. Bei allen Zusehern schalteten in besagter Woche durchschnittlich 0,82 Millionen bei 7,8 Prozent ein. Ein weiterer Bestwert bei den Reichweiten sollte nur wenige Tage auf sich warten lassen: Die einzelne Folge 226 vom 28. Oktober um 16 Uhr schaffte erstmals den Sprung über die 1 Million und begeisterte genau 1,11 Millionen Menschen und 9 Prozent. Auch der Zielgruppenwert von 15,1 Prozent konnte sich sehen lassen. In den letzten beiden Wochen zwischen dem 03. November und dem 14. November zeigte sich erneut ein deutlicher Trend nach oben: Viele Ausgaben in den letzten Tagen lagen um 15 Prozent in der Zielgruppe. Die Belohnung sind Reichweiten- und Marktanteilsrekorde in der Woche vom 10. bis zum 14. November: Mit jeweils 0,98 Millionen (8,43 Prozent) und 0,62 Millionen Zuschauern (14,88 Prozent) stellte man überall neue Bestwerte auf.

Im Durchschnitt kommen die ersten 252 Folgen der Doku auf 0,73 Millionen Zuseher und 7,1 Prozent beim Gesamtpublikum. Bei den 14- bis 49-Jährigen sahen 0,48 Millionen bei 11,8 Prozent zu. Diese Zahlen liegen zwar deutlich unter dem RTL-Senderschnitt, verfälschen aber auch das gute Bild, das die Sendung in den letzten Wochen abgegeben hat. Hier zeigen die Werte nämlich einen deutlichen Trend nach oben, was auch anhand der Grafiken ersichtlich ist. Und dies belegen auch die Rekordwerte der letzten Woche, die hier analysiert wurde. Die Beibehaltung der Doku im Programm trotz zwischenzeitlich desaströser Zahlen scheint sich nun langsam aber sicher für RTL auszuzahlen. Ein typischer Fall von Hartnäckigkeit, die schon sehr vielen TV-Sendungen nach einiger Zeit zum Erfolg verholfen hat – beispielsweise auch dem Gegenprogramm von «Mitten im Leben» auf Sat.1 und ProSieben.

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